Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es sehr wohl Grenzen – und zwar auf den Straßen. Die Verkehrsregeln in den USA sind nämlich im Vergleich zu denen in Deutschland recht streng, zumindest was die Geschwindigkeit betrifft. Wenn Sie es gewohnt sind, ohne Tempolimit über die Autobahn zu fahren, wird ein Roadtrip in den USA eine ganz schöne Umstellung sein.
Denn auf den typischen Highways gilt in der Regel eine Höchstgeschwindigkeit von 75 Meilen pro Stunde, was etwa 120 km/h entspricht. Auf kleineren Landstraßen beträgt das Tempolimit teilweise auch rund 88 km/h. Und in vielen Nationalparks, wo es zahlreiche Serpentinen mit scharfen Kurven gibt, kann es auch mal bis auf 20 km/h runtergehen. Bedenken Sie also, wenn Sie einen Trip in die USA planen, dass Sie für die Strecken länger brauchen als in Deutschland. Bei den Promillegrenzen sind die Vereinigten Staaten hingegen etwas weniger streng: Für Fahrer, die über 21 Jahre alt sind, gilt eine Höchstgrenze von 0,8 bzw. 1,0 Promille – je nach Bundesstaat. Eine Zusammenfassung weiterer Verkehrsregeln in den USA finden Sie hier:
Höchstgeschwindigkeiten in den USA
- Geschwindigkeiten sind in Meilen pro Stunde (mph) angegeben: 1 mph = 1,6 km/h
- Highways sind gleichzusetzen mit Bundesstraßen in Deutschland.
- Interstate Highways sind gleichzusetzen mit Autobahnen in Deutschland.
- Zum Teil gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Interstate Highways.
- Alle Infos zum Führerschein in den USA erhalten Sie hier.
Angaben in mph | PKW | PKW mit Anhänger | Wohnmobil | Motorrad |
innerhalb geschlossener Ortschaften | 15 bis 35 |
15 bis 35 |
15 bis 35 |
15 bis 35 |
außerhalb geschlossener Ortschaften | 55 bis 75 |
55 bis 75 |
55 bis 75 |
55 bis 75 |
Autobahn | 55 bis 75 |
55 bis 75 |
55 bis 75 |
55 bis 75 |
- Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 15 mph begegnet Autofahrern vor allem in der Nähe von Schulen. Meistens gilt für Innerorts ein Tempolimit von 25 mph.
Promillegrenzen in den USA
Alle Kraftfahrzeugfahrer | Alle Kraftfahrzeugfahrer unter 21 Jahren |
0,8 bis 1,0 Promille je nach Bundesstaat | 0,0 bis 0,4 Promille je nach Bundesstaat |
Gesetzliche Verpflichtungen in den USA
Kategorie | Verpflichtung / Anforderung |
Anschnallpflicht / Gurtpflicht |
Gesetzliche Verpflichtung, mit Ausnahme im Bundesstaat New Hampshire |
Tagfahrlicht / Lichtpflicht |
Gesetzliche Verpflichtung in den meisten Bundesstaaten |
Ersatzreifen | Für gewöhnlich gibt es keine gesetzliche Verpflichtung zur Mitnahme eines Ersatzreifens oder Reparatur-Sets, einzelne Bundesstaaten können aber von dieser Regelung abweichen. |
Winterreifen | Keine gesetzliche Verpflichtung; meist Allwetterreifen |
Kindersitz | Gesetzliche Verpflichtung, allerdings keine einheitliche Regelung hinsichtlich Alter, Größe oder Gewicht; nähere Infos zu den Vorgaben des jeweiligen Bundesstaates erhalten Sie u. a. beim Autoverleiher |
Warnweste | Für gewöhnlich kein Pflichtinventar, einzelne Bundesstaaten können aber von dieser Regelung abweichen. |
Warndreieck | Für gewöhnlich kein Pflichtinventar, einzelne Bundesstaaten können aber von dieser Regelung abweichen. |
Verbandskasten | Für gewöhnlich kein Pflichtinventar, einzelne Bundesstaaten können aber von dieser Regelung abweichen. |
Feuerlöscher | Kein Pflichtinventar |
Glühbirnen | Kein Pflichtinventar |
Parken in den USA
- Parkverbot an Bushaltestellen, Hydranten, abgesenkten Bordsteinen, Ausfahrten, Fußgängerwegen, in zweiter Reihe und in ausgewiesenen Parkverbotszonen.
- Innerhalb von Ortschaften signalisieren die Farben oder Aufschriften auf der Bordsteinkante entsprechende Parkzonen und deren Gebote.
Kraftstoffe in den USA
- Fast alle PKW in den USA fahren mit “Gas”, sprich Benzin. Aber Achtung: Auch Gas, wie etwa Butan, wird als “Gas” bezeichnet! Mit Diesel (“diesel”) fahren in den USA hingegen nur wenige PKW, sondern eher große Trucks.
Deutsche Bezeichnung | Einheimische Bezeichnung | Oktanzahl |
Normal Benzin Bleifrei | regular gas, unleaded gas | 91 / 87 |
Super Benzin Bleifrei | mid-grade gas, plus gas | 95 / 90 |
SuperPlus Benzin Bleifrei | premium gas, supreme gas | 98 bis 100 / 93 bis 94 |
Diesel | diesel | – |
Sonstiges in den USA
- Die lokale Währung ist der US-Dollar mit einer ungefähren Umrechnung von 1,09 USD = 1,00 EUR (Stand 23.03.2023).
- Fußgänger haben in den USA immer Vorrecht.
- Die rechte Fahrspur kann plötzlich zur Rechtsabbiegerspur werden und wird im Idealfall durch den Verkehrshinweis “this lane must turn right” angezeigt.
- Beim Autofahren in den USA ist das Rechtsabbiegen in den meisten Bundesstaaten bei roter Ampel erlaubt und wird nur durch das Verkehrsschild “No right turn / Right turn only at green arrow” ausdrücklich verboten.
- Insbesondere in Ballungsräumen sind Busse und Fahrzeuge mit mehreren Insassen berechtigt, eine gesonderte Fahrspur zu nutzen.
- An Kreuzungen mit Stopp-Schildern, unter denen die Ergänzung 4-Way steht, gilt die Regel: Das Fahrzeug, das zuerst an der Kreuzung stoppt, darf auch zuerst fahren.
- Überholen ist links und in den meisten Bundesstaaten auch rechts erlaubt.
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8 Kommentare
Frage ich besuche die USA mit meinem eigenen Fahrzeug Baujahr 1932 hat keine Sicherheitsgurten. Muss ich welche einbauen oder darf ich so fahren ( West USA und Texas )
Hallo Toni,
diese Frage habe ich mir tatsächlich noch nie gestellt, schließlich haben Mietwagen deutlich weniger Jahre auf dem Buckel :)
Nach einer kurzen Online-Recherche würde ich vermuten, dass die Regelung in den USA ähnlich ist wie in Deutschland: Fahrzeuge, die vor Einführung der Gurtpflicht zugelassen wurden, dürfen auch ohne Gurte gefahren werden (das gilt zumindest in Kalifornien).
In den USA wurde die Gurtpflicht zwar schon 1964 eingeführt, Ihr Oldtimer ist aber ja deutlich älter. Die Gesetze sind ja nach Bundesstaat unterschiedlich und gelten meist nicht für kleine Kinder. Die dürfen nur angeschnallt mitfahren – auch im Oldtimer.
Viele Grüße
Alex
Ich möchte ja nicht pingelig sein, aber die Regelung für die Stopp-Schilder, die hier angegeben ist, gilt nur für 4-way stops. Handelt es sich nicht um 4-way stops, gilt Gleiches wie in Deutschland.
Lieber Nils,
das ist ganz und gar nicht pingelig, sondern ein guter Tipp. :) Vielen Dank für die Info, wir werden das umgehend im Artikel ändern.
Viele Grüße
Julia
Achtung: Die Autovermieter haben eine neue Einnahmequelle entdeckt: Beim Befahren einer Brücke mit Gebühr (zB. Golden Gate in SFO) wird die Mautgebühr direkt via Vermieter bezahlt und ihrer Kreditkarte belastet. Es fallen dabei rund 20 USD Administrationsgebühr an, sodass eine Überfahrt rund 30USD kostet. Es gibt keine Möglichkeit die Gebühr via Internet zu bezahlen. Die Transaktion wird nicht akzeptiert. Zahlstellen gibt es nicht mehr.
Das gleiche ist uns in Sydney passiert: Eine Tunneldurchfahrt rund 50AUD Inkl Administrationsgebühr.
Tipp: Meiden Sie Tollstrassen
Hallo Herr Schnyder,
der Vermieter belastet die Kreditkarte nur, wenn eine mautpflichtige Straße befahren wird und weder davor noch danach die erforderlichen Gebühren entrichtet werden. Werden Mautgebühren nicht korrekt entrichtet, werden sie automatisch vom Fahrzeughalter – in diesem Fall dem Vermieter – eingezogen. Da dies für den Vermieter einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, stellt er dem Kunden nicht nur die Mautgebühren, sondern auch eine Bearbeitungsgebühr in Rechnung.
Diese Gebühren können Sie aber ganz einfach umgehen. Wenn Sie eine mautpflichtige Strecke – zum Beispiel die Golden Gate Bridge – befahren, ohne dies vorher zu wissen, können Sie die Maut auch im Nachhinein (bis zu 48 Stunden nach dem Befahren) noch entrichten. Dies geht sowohl online (mit Kreditkarte) als auch an diversen Zahlstellen oder im offiziellen Service Center (bar oder mit Kreditkarte). Mehr Infos gibt’s hier: bayareafastrak.org
Viele Grüße
Julia
Fast alle Autos in den USA fahren mit Gas??? Völliger Unsinn!
Benzin wird in den USA “gasoline” genannt, abgekürzt “gas”.
Bitte korrigieren Sie Ihren Artikel über Krafststoffe in den USA.
Hallo Herr Werenfels,
vielen Dank für Ihre Nachricht und die aufmerksame Lektüre. Da hatte sich in der Tat eine missverständliche Formulierung eingeschlichen, die wir nun angepasst haben.
Beste Grüße
Theresa Sieland