USA Knigge: Die wichtigsten Benimmregeln

von Max
Lincoln Memorial in den USA

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es auch unbegrenzte Benimmregeln. Von Washington bis New York, von Texas bis Kalifornien führt man verschiedene Lebensstile und damit verbundenen auch unterschiedliche Vorstellungen vom „guten Ton“. Damit Sie bei Ihrer Rundreise durch die Staaten niemandem auf den Schlips treten, haben wir für Sie die wichtigsten „Verhaltensregeln USA“ zusammengestellt.

1. Konversation

US-Amerikaner gelten allgemein als offen und kommunikativ. Fremde werden Ihnen meist freundlich begegnen und Sie oft auch direkt ansprechen auch dann, wenn sie nicht unbedingt ein ausgiebiges Gespräch suchen. Es kann gut sein, dass man Sie mit Komplimenten bombardiert, die aber nur so dahin gesagt sein können, da dies zur amerikanischen Höflichkeit gehört. Im Gegenzug müssen Sie, vor allem als männliche Touristen, jedoch aufpassen, mit Ihren Komplimenten nicht zu aufdringlich zu werden, da das leicht als sexuelle Belästigung ausgelegt werden kann.

Sex ist in den USA grundsätzlich ein schwieriges Gesprächsthema, das Sie nach Möglichkeit genauso vermeiden sollten wie politische oder religiöse Themen. Der Patriotismus ist in den Staaten nach wie vor sehr stark, daher gilt in der Regel: Bloß keine Kritik an den USA äußern! Freundlich und locker anstatt tiefgehend und kontrovers, heißt die Devise.

Ein kulturelles Interesse an Ihrem Heimatland können Sie beim US-Durchschnittsbürger nicht unbedingt voraussetzen. Viele Amerikaner reisen nur auf dem eigenen Kontinent oder, wenn’s hoch kommt, in die klassischen europäischen Metropolen wie Berlin, London oder Paris. Es kann durchaus sein, dass eine Schilderung der Verhältnisse in Deutschland beim US-Bürger nur auf ein Gähnen stößt.

Sparen Sie die oben genannten Tabu-Themen aus, können Sie sich auf eine angenehm zwanglose Gesellschaft freuen. Zur Begrüßung gibt’s übrigens dasselbe Händeschütteln wie bei uns in Deutschland, vielleicht mit ein bisschen mehr Druck und einem festen Blick in die Augen. American self-confidence eben.

2. Dress-Codes

Bei einer privaten Einladung zum Essen gibt es wenig Regeln zu beachten. Ein Gastgeschenk sollten Sie parat haben, ansonsten können Sie sich, was die Kleidung betrifft, ruhig locker machen.

Bei offiziellen Anlässen geht es natürlich etwas feiner zu. Wenn Sie auf einer Einladung den Vermerk „Black Tie“ sehen, wissen Sie, dass es sich um eine verbindliche Veranstaltung handelt, bei der Sie im Anzug/Abendkleid erscheinen sollten.

Auch beim Strandausflug tun Sie gut daran, sich der amerikanischen „Prüderie“ anzupassen. FKK ist zwar in einigen Teilen Deutschlands angesagt, führt in den USA aber eher zu strafrechtlicher Verfolgung.

In diesem Punkt zeigt sich der gespaltene amerikanische Geist zwischen Zwanglosigkeit und Konservativismus besonders deutlich. Selbst nackte Kleinkinder am Strand können auf Empörung stoßen.

3. Umgang mit Gesetzeshütern

Wenn Sie mit dem Mietwagen in den USA unterwegs sind, halten Sie sich unbedingt an die Höchstgeschwindigkeit von 55 bzw. 65 Meilen/Stunde. Verkehrsdelikte werden in den USA streng gehandelt und können Ihnen hohe Kosten einbringen. Wenn Sie in eine Polizeikontrolle geraten, begegnen Sie den Beamten ruhig und sachlich. Bleiben Sie im Wagen sitzen und begehen Sie auf keinem Fall den Fehler, irgendwo im Handschuhfach herumzukramen, denn der geübte US-Polizist könnte eine Waffe bei Ihnen vermuten, was wiederum dramatische Konsequenzen haben könnte.

Generell sollten Sie im Umgang mit amerikanischen Beamten ein seriöses und konformes Verhalten an den Tag legen. Schon am Flughafen könnten eine freche Bemerkung gegenüber einem Passkontrolleur oder ein harmlos gemeinter Witz über eingeschleuste Drogen Ihr Ticket nach Hause sein.

4. Restaurantbesuch und Trinkgeld

Wer nicht direkt am Flughafen einen Leihwagen mietet, wird als erstes im Taxi zum Hotel mit den explosiven Trinkgeldern von 15 bis 20 Prozent konfrontiert. Auch in Restaurants, Bars und anderen Lokalen sollten Sie immer 10 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrages als Trinkgeld geben, ganz gleich, ob Sie mit der Bedienung zufrieden waren oder nicht. Dass ein US-amerikanischer Kellner unfreundlich ist, kommt allerdings so gut wie nie vor. Die meisten werden sich mit Vornamen bei Ihnen vorstellen und Sie sehr zuvorkommend behandeln.

In Coffeeshops bekommen Sie meistens „All you can drink“-Kaffee, wobei Ihre Tasse immer wieder nachgefüllt wird und Sie nur die erste zahlen. Die Wein- und Bierliebhaber unter Ihnen müssen in einigen Staaten auf ihr Gläschen beim Essen verzichten. Dort ist der Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit nämlich komplett verboten.

In Restaurants warten Sie am besten darauf, dass Ihnen ein Platz zugewiesen wird, und setzen Sie sich nicht ungefragt zu Fremden. Trotz ihrer Kontaktfreudigkeit, mögen die meisten US-Bürger das nämlich gar nicht. Wenn Sie die Toiletten suchen, fragen Sie nicht nach „toilets“. Moderater ist die Bezeichnung „Restrooms“ oder „Men’s (bzw.) Ladies‘ room“.

Also, liebe Nordamerika-Reisende: Durch Kenntnis der wichtigsten Benimmregeln USA-taugliche Touris zu werden, ist kein Problem mit unserem USA-Knigge. Wenn Sie sich an unsere Tipps halten, kann bei Ihrer Reise fast nichts mehr schief gehen!
Titelbildquelle: #120143462 | Urheber: © sborisov – stock.adobe.com

Max

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1 Kommentar

Lustige Verkehrsregeln aus aller Welt! | billiger-mietwagen.de Blog 25. Juli 2014 - 9:15

[…] USA machen ihrem Ruf als Land der spleenigen Merkwürdigkeiten auch durch ihre Verkehrsgesetze alle […]

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