Südafrika mit Kleinkind: die wichtigsten Fragen und Tipps

von Alex
Kleinkind am Strand in Südafrika

Südafrika ist ein traumhaftes Reiseziel für einen Familienurlaub – auch oder vielleicht sogar ganz besonders mit kleinen Kindern. Angenehmes Klima, tolle Strände, spannende Aktivitäten und eine faszinierende Tierwelt schaffen den perfekten Abenteuerspielplatz für Groß und Klein. Mit ein bisschen Vorbereitung steht einer entspannten Reise nichts im Wege. Wir geben Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Südafrika-Urlaub mit Kleinkind und teilen die besten Tipps, die wir persönlich erprobt und gesammelt haben. 

1. Was muss ich bei der Einreise mit Kindern beachten?

Tatsächlich ist die Einreise nach Südafrika mit Kindern – egal ob Baby oder Teenager – etwas umständlicher als bei den meisten anderen Reisezielen. Die Südafrikaner kontrollieren streng, ob Ihr Kind auch wirklich zu Ihnen gehört. Aber keine Sorge, wenn Sie alle wichtigen Dokumente dabei haben, kommen Sie nach dem Flug ganz entspannt durch den Sicherheitscheck. Neben dem Kinderreisepass, der für alle Auslandsreisen mit Kindern bis 12 Jahre verpflichtend ist, müssen Sie auch ein Original oder eine beglaubigte Kopie der Geburtsurkunde dabei haben. Offiziell genügt es, die Geburtsurkunde in deutscher Ausführung dabei zu haben, wir haben uns jedoch sicherheitshalber für 10 € eine internationale Geburtsurkunde ausstellen lassen und diese bei der Einreise vorgezeigt.

Mehr als diese beiden Dokumente sind nur nötig, wenn ein Kind mit nur einem sorgeberechtigten Elternteil einreisen möchte. In diesem Fall müssen Sie entweder eine eidesstattliche Versicherung inklusive Passkopie und Kontaktdaten des zweiten Elternteils dabei haben oder – sollte es kein zweites sorgeberechtiges Elternteil geben – einen Nachweis, dass nur Sie sorgeberechtigt sind (z. B. gerichtlichen Beschluss über alleiniges Sorgerecht oder Sterbeurkunde).

Tipp
Da sich besonders Kleinkinder unglaublich schnell verändern, können Sie Kinderreisepässe innerhalb ihrer Gültigkeitsdauer (diese umfasst immerhin sechs Jahre) aktualisieren. Das zuständige Amt fügt dem bestehenden Reisepass dann ein neues Datenblatt mit aktualisiertem Passfoto und neuer Größenangabe hinzu. Das geht schneller und ist günstiger, als gleich einen neuen Reisepass zu beantragen. Allerdings dürfen Sie mit einem Kinderreisepass, der so ein Aktualisierungsetikett enthält, nicht nach Südafrika einreisen. In diesem Fall müssen Sie dann doch einen neuen Kinderreisepass beantragen.

2. Ist Südafrika mit Kindern gefährlich?

Nein, gefährlich ist eine Reise nach Südafrika nicht – egal ob Sie mit Kleinkindern unterwegs sind oder nicht. Wie bei jedem anderen Reiseziel sollten Sie sich vorab über die Gegebenheiten vor Ort informieren und eine gesunde Portion Vorsicht walten lassen. Grund zur Panik vor unvorhersehbaren Gefahren besteht jedoch nicht. Keine Frage, Südafrika ist ein Land mit einer bewegten Geschichte, deren Spuren in der Gegenwart noch deutlich zu erkennen sind. Ein beachtlicher Bevölkerungsteil lebt in großer Armut, die wiederum untrennbar mit dem Rassismus der Apartheit verwoben ist. Wer als Tourist mit offenen Augen durch Südafrika reist, sieht zwar überall schwierige Lebensumstände, in Berührung kommt man damit während eines kurzen Urlaubs jedoch äußert selten. Schließlich treibt man sich als als Urlauber meist in den touristischen, reicheren Gegenden herum.

Informieren Sie sich vorab über die Orte, die Sie in Südafrika besuchen wollen, seien Sie rücksichtsvoll und offen und fragen Sie im Zweifel Einheimische um Rat. Gerade in großen Städten wie Kapstadt, Johannesburg oder Port Elizabeth ist es zudem ratsam, nicht im Dunkeln durch die Straßen zu schlendern. Aber das ist während eines Urlaubs mit Kleinkind vermutlich sowieso keine sehr wahrscheinliche Aktivität. Achten Sie zudem stets auf Ihre Wertsachen und verstauen Sie diese am besten nicht sichtbar nahe am Körper. Ein Ratschlag, der für große Städte und touristische Orte weltweit gilt. Mit diesen einfachen Maßnahmen verbringen Sie und Ihre Familie garantiert einen entspannten Urlaub. Denn die allermeisten Südafrikaner sind wunderbar herzlich und hilfsbereit – besonders gegenüber Familien. Wir haben auf unserer Südafrika-Rundreise mit Kleinkind nur gute Erfahrungen gemacht.

Kleinkind am Noordhoek Beach

3. Was ist die beste Route für eine Rundreise durch Südafrika mit Kindern?

Sicher gibt es auf diese Frage mehrere Antworten, denn Südafrika hat viele wunderbare Regionen. Aber die berühmte Garden Route im Süden Südafrikas ist nicht umsonst so beliebt. Die Infrastruktur zwischen Kapstadt und Port Elizabeth ist gut ausgebaut, die Entfernungen zwischen den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind nicht zu groß, das Wetter ist sonnig, aber nicht zu heiß und – diese Rahmenbedingungen sind besonders für Familien mit kleinen Kindern ideal. Das wohl wichtigste Argument für eine Südafrika-Rundreise mit Kindern rund um die Garden Route ist aber wohl die Tatsache, dass diese Gegend malariafrei ist. Ein Kleinkind möchte man vielleicht noch keiner Malaria-Prophylaxe aussetzen, auch wenn diese als unbedenklich gilt.

Obwohl diese Gegend touristisch gut erschlossen ist und eine breites Angebot an Aktivitäten für alle Altersklassen bereit hält, steht sie der landschaftlichen Schönheit anderer südafrikanischen Regionen in nichts nach. Auch zwischen Kapstadt und Port Elizabeth findet man unberührte Strände, einsame Straßen und wilde Tiere. Perfekt für ein Familien-Abenteuer mit Kleinkindern!

Ich war im Dezember 2018 und Januar 2019 unter anderem mit meinem damals dreijährigen Sohn im Süden Südafrikas unterwegs. Unsere komplette Reiseroute so wie allgemeine Tipps für einen Roadtrip durch den Süden Südafrikas gibt es hier: Rundreise durch Südafrikas Süden: Tipps, Route und Infos.

4. Safari mit Kleinkindern in Südafrika: Geht das?

Ja, das geht, aber nicht überall. Wenn Sie eine geführte Safari mit Kleinkindern machen wollen, buchen Sie diese unbedingt schon vorab von zu Hause aus. Das Mindestalter für Safari-Touren liegt bei den meisten Anbietern bei fünf Jahren, im Addo Elephant National Park dürfen Kinder erst ab sechs Jahren mit auf Pirschfahrt. Für Kleinkinder sieht es dann schlecht aus. Vermutlich wollen die Safari-Anbieter die Sicherheit und den Spaßfaktor für alle Teilnehmer nicht durch das unvorhersehbare Verhalten kleiner Kinder gefährden. Schließlich sind Kleinkinder oft nicht für Ihre Geduld und langes Stillsitzen bekannt. Genau diese Qualitäten sind auf einer mehrstündigen Safari, bei der Sie nach oft scheuen Tieren Ausschau halten, aber gefragt.

Gleichzeitig ist eine Safari natürlich eins der absoluten Südafrika-Highlights. Elefanten, Löwen, Zebras und Co. in Afrika in freier Wildbahn zu beobachten ist ein einmaliges Erlebnis – besonders für Kinder jeden Alters! Es lohnt sich daher, nach passenden Anbietern zu suchen. Ein hervorragendes Game Reserve für eine Safari mit Kleinkindern ist das Schotia Game Reserve in der Nähe von Port Elizabeth. Hier dürfen Kinder ab zwei Jahren mit in die Safari-Fahrzeuge. Beachten Sie aber, dass die Safari etwa sechs Stunden umfasst (inklusive Pausen und Abendessen), von denen mindestens drei aus ruhigem Sitzen im Fahrzeug bestehen.

Ich habe diese Safari mit meinem damals dreijährigen Sohn gemacht und war überrascht, wie unkompliziert das Stillsitzen plötzlich war, wenn es alle paar Meter wilde Tiere zu beobachten gab. Er hatte sein eigenes kleines Fernglas, mit dem er sehr interessiert alles beobachtet hat, auch nach drei Stunden noch. Versuchen Sie Ihre Kleinkinder vorab realistisch einzuschätzen, denn jedes Kind ist anders, aber: Stillsitzen fällt deutlich leichter, wenn man dabei Büffel und Giraffen angucken kann. Eltern-Tipp: Als Backup hatte ich für den Notfall trotzdem ein paar Videos auf meinem Smartphone sowie kindgerechte Kopfhörer dabei, um bei aufkommender Langeweile die Situation schnell zu entschärfen. Notwendig war das Backup dann aber überhaupt nicht.

Safari mit Kleinkind in Südafrika

Perfekt für Familien: Selbstfahrer-Safaris in den Nationalparks

Wenn Sie keinen passenden Safari-Anbieter finden oder Ihr Urlaubsbudget schonen möchten, können Sie die Tierwelt Südafrikas mit Ihren Kindern auf jeden Fall auf einer Selbstfahrer-Safari erleben. Sowohl im Addo Elephant National Park im Süden als auch im berühmten Krüger National Park dürfen Sie mit Ihrem Mietwagen selbst auf Pirschfahrt gehen. Sie werden überrascht sein, wie viele Tiere sie auch ohne die geschulten Augen eines erfahrenen Guides entdecken. Wir waren an zwei Tagen mit dem Auto auf Safari im Addo Elephant Park unterwegs und haben Zebras, Löwen, Büffel, Erdmännchen und hunderte von Elefanten gesehen. Unser Kleinkind saß stundenlang mit uns im Auto, hat Hörbücher gehört und nach Tieren Ausschau gehalten – vom Mistkäfer war er meisten begeistert. Die beste Zeit für Tierbeobachtungen in Südafrika ist früh morgens oder spät abends. Warum also nicht mal gleich nach dem Aufstehen mit Schlafanzug und Frühstück ins Auto hüpfen und auf Safari gehen? Ein garantiert unvergessliches Familien-Abenteuer!

5. Südafrika mit Kleinkind: unsere besten Tipps

Der südlichste Zipfel Afrikas ist ein abwechslungsreiches, wunderschönes und entspanntes Reiseziel für einen Familienurlaub. Wer sich vorab ein paar Gedanken macht und die Reise familiengerecht plant, kann alle Facetten dieses traumhaften Landes auskosten – auch mit Kleinkindern. Im Folgenden listen wir noch einem alle wichtigen Tipps, die wir vor Ort für einen Südafrika-Urlaub mit Kindern gesammelt haben. Bitte beachten Sie, dass diese Tipps und unsere Erfahrungen mit Kindern in Südafrika natürlich nie allgemeingültig sind. Jedes Kind ist anders. Am wichtigsten ist immer, dass Sie als Eltern die Reise so planen, wie es für Ihre Familie am besten passt – und das wissen nur Sie.

Tipp 1: Denken Sie an alle Dokumente.

Die Einreise nach Südafrika ist nicht schwieriger als bei anderen Ländern, sie erfordert nur etwas mehr Vorbereitung. Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Dokumente Sie benötigen und packen Sie diese ein. Wenn beide Elternteile mit dem Kind nach Südafrika reisen, brauchen Sie neben dem Kinderreisepass noch die Geburtsurkunde.

Tipp 2: Seien sich vorsichtig, aber nicht ängstlich.

Südafrika – besonders in den Regionen, in denen Sie sich als Touristen vermutlich aufhalten – ist nicht gefährlicher als andere Reiseziele. Auch dann nicht, wenn Sie mit Kleinkindern unterwegs sind. Verstauen Sie Ihre Wertsachen sicher, meiden Sie Innenstädte im Dunklen und vertrauen Sie Ihrem gesunden Menschenverstand. Dann können Sie ganz gelassen mit Ihrer Familie durch Südafrika reisen. Und wenn die Eltern entspannt sind, sind es die Kinder in der Regel auch.

Tipp 3: Planen Sie Safaris mit Kleinkindern vorab.

Viele Safari-Anbieter erlauben erst Kinder ab sechs Jahren. Recherchieren Sie deshalb schon vorab, welchen Anbieter Sie auch mit Kleinkinden buchen können oder planen Sie eine Selbstfahrer-Safari im eigenen Mietwagen.

Tipp 4: Erkunden Sie den Süden Südafrikas.

Anders als weite Teile des Landes ist der Süden rund um Kapstadt, die Garden Route und den Addo Elephant National Park malariafrei. Sie benötigen als keine Prophylaxe und müssen sich vor Ort nicht um Mückenstiche sorgen. Außerdem ist diese Region besonders gut touristisch erschlossen, was bedeutet, dass es viele kindgerechte Unterkünfte und Aktivitäten gibt.

Tipp 5: Planen Sie kindergerechte Aktivitäten.

Südafrika ist ein wahrer Abenteuerspielplatz für kleine Kinder. Stundenlang im feinen Sand buddeln, die liebevoll gepflegten Spielplätze von Restaurants erproben, mehr brauchen die kleinen Urlauber meist gar nicht. vermutlich wollen Sie jedoch etwas mehr vom Land sehen. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Sightseeing-Tour aber immer auch die Interessen Ihrer Kleinkinder. So haben alle Spaß! Besonders beliebte Unternehmungen unseres dreijährigen Südafrika-Urlaubers waren die Pinguine am Boulders Beach, die Fahrt mit der Seilbahn hoch auf den Tafelberg und ein Besuch des Fairy Sanctuarys in Swellendamm.

Tipp 6: Packen Sie Kamera und Fernglas ein.

Eine Kamera ist auch schon für Kleinkinder ab etwa drei Jahren eine Bereicherung auf jeder Reise – egal ob Südafrika oder Schwarzwald. Auf einer Südafrika-Rundreise mit Kindern lohnt es sich aber auch, ein Fernglas für jedes Familienmitglied einzupacken. Es gibt spezielle Kinder-Ferngläser, die besonders leicht sind und mit denen Ihr Nachwuchs wunderbar Tiere oder aber auch mal den Frühstückstisch beobachten kann. Eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit!

📌 Lesetipp: Sie möchten noch mehr Tipps für einen Roadtrip mit Kindern? Dann lesen Sie unsere Tipps für den perfekten Familien-Urlaub mit dem Auto.

Alex

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