Ist Kapstadt gefährlich für Touristen?

von Alex
Strand und Tafelberg in Kapstadt

Kapstadt ist eines der beliebtesten Mietwagen-Reiseziele. Die Kombination aus spektakulärer Natur und aufregender Kultur ist einfach zu überzeugend! Dennoch unterscheidet sich die Metropole deutlich von deutschen Großstädten. Aber bedeutet das, dass eine Reise nach Kapstadt gefährlich ist?

Spoiler-Alert! Wir nehmen die Antwort direkt mal vorweg: Kapstadt ist für Touristen nicht gefährlicher als andere Welt-Metropolen. Wie für eigentlich jedes Reiseziel gilt auch hier die Devise: Wer sich informiert, rücksichtsvoll reist, offen ist und sich mit den Einheimischen austauscht, kann in Kapstadt problemlos einen entspannten Urlaub verbringen. Unsere Marketing-Kollegin Maddi war selbst dort und hat sich pudelwohl gefühlt.

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1. Die Sache mit den Stadtvierteln: Kapstadts gefährliche Ecken?

Bunte Häuser in Kapstadt

Das Viertel Bo-Kaap in Kapstadt ist bei Touristen sehr beliebt © Daniel Turbasa - stock.adobe.com


Keine Frage: Kapstadt ist anders als deutsche Großstädte. Das Wohlstandsgefälle ist deutlich extremer. Die Kluft zwischen den reichen, touristischen Vierteln und den Townships, den südafrikanischen Slums, ist enorm. Zwar ist die Kriminalitätsrate in Kapstadt relativ hoch, Touristen werden davon jedoch kaum berührt.

Kapstadt wird in 111 Stadtbezirke unterteilt, die wiederum mehrere Distrikte umfassen. Wir stellen Ihnen im Folgenden die wichtigsten Gegenden vor und verraten Ihnen, wie es dort um Ihre Sicherheit bestellt ist.

Atlantic Seaboard: touristische Viertel am Wasser

Als Atlantic Seaboard (dt. Atlantikküste) werden die Bezirke bezeichnet, die direkt am Wasser im Westen Kapstadts liegen. Hier prägen schicke Villen und moderne Hotels das Stadtbild. Am Ufer reihen sich hippe Restaurants an coole Bars und die stylische Waterfront lädt zum Verweilen ein. Hier ist alles auf Touristen ausgerichtet, gefährlich wird es am Atlantic Seaboard maximal für Ihren Geldbeutel. Folgende Gegenden gehören unter anderem zu dieser Ecke Kapstadts:

  • Sea Point
  • Green Point
  • Clifton
  • Camps Bay

Kapstadts Innenstadt: Sicherheit dank Vorsicht

Kapstadts Innenstadt, die sogenannte City Bowl, ist das Zentrum dieser diversen Metropole. Hier befinden sich auf der Long Street, der Loop Street und der Bree Street zahlreiche Bars und Clubs. Perfekt für einen ausgedehnten Party-Abend! Neben Touristen und Einheimischen in Feierlaune gibt es hier leider auch einige Taschendiebe und immer mal wieder Drogendealer. Verstauen Sie Ihre Wertsachen gut und ignorieren Sie aufdringliche Angebote.

In der Innenstadt werden Sie sicher auch einige Straßenkinder sehen, die um Geld betteln. Auch wenn es schwer fällt: Geben Sie nichts, denn hier kommt Ihr Geld selten in die richtigen Hände.

Generell sollten Sie in der Innenstadt gerade abends und nachts vorsichtig sein. Laufen Sie nicht alleine herum und meiden Sie abgeschiedene Ecken. Am besten informieren Sie sich im Vorfeld an der Hotel-Rezeption oder bei Ihrem Vermieter, wo Sie sicher feiern gehen können.

Townships: Armut am Stadtrand

Wenn Sie mit dem Flugzeug in Kapstadt landen und dann Richtung Innenstadt fahren, werden die ersten Blicke aus dem Fenster ziemlich ernüchternd sein. Links und rechts der Autobahn sehen Sie vor allem heruntergekommene Wellblechhütten und jede Menge Müll.

Die südafrikanischen Slums am Rande Kapstadts sind von Armut und Perspektivenlosigkeit geprägt. Die Not der Menschen, die dort leben, ist so groß, dass Kriminalität auf fruchtbaren Boden fällt. Allerdings sind lange nicht alle Townships gleich. Einige haben inzwischen eine gute Infrastruktur und Shoppingmalls, während andere ausschließlich aus maroden Hütten bestehen. Der Tourismus der reichen Viertel und die Townships haben kaum Berührungspunkte.

Die folgende Liste führt einige der bekanntesten Townships auf:

  • Langa
  • Khayelitsha
  • Bonteheuwel
  • Hanover Park
Tipp
Die Townships sollten Sie nur mit einer geführten Tour besuchen. Maddis Reisegruppe konnte Langa mit einem Guide erkunden, der auch dort wohnte. Das Resultat: ein authentischer Einblick in Kapstadts Alltag und außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse (Beispiel: Schon mal Ziegenkopf probiert?).

Kurzer Exkurs: Apartheid

Die immensen Unterschiede zwischen den reichen, vornehmlich weißen Viertel am Wasser und in der Innenstadt sowie den armen, hauptsächlich schwarzen Townships, ist maßgeblich auf die Apartheid zurückzuführen. Bis 1994 herrschte in Südafrika eine staatlich organisierte Rassentrennung. Während die weißen Menschen alle Rechte und die Innenstadt für sich beanspruchten, wurden schwarze Menschen an den Stadtrand und in die Armut gedrängt. Auch wenn heute die Rechte theoretisch für alle gleich sind, unterscheiden sich die Lebensbedingungen noch massiv. Das zeigt sich auch in den erschütternden Unterschieden zwischen den Stadtvierteln.

2. Alleine, zu zweit, in der Gruppe: Wie reise ich sicher?

Paar spaziert über einen Steg in den Kirstenbosch Botanical Gardens in Südafrika

In Gruppen ist man in Südafrika sicher unterwegs © Chirapriya - stock.adobe.com


Die Antwort wird vermutlich nicht überraschen: Wie überall sind Sie in der Gruppe am sichersten unterwegs. So sind Sie am wenigsten angreifbar. Das bedeutet aber nicht, dass Sie auf keinen Fall zu zweit oder gar alleine durch Kapstadt wandern sollten. Gerade in den touristischen Vierteln des Atlantic Seaboard sind Sie in jeder Konstellation entspannt unterwegs. Klar, dass Ihre Tasche gestohlen wird, ist auch hier nicht ausgeschlossen. Aber das passiert auch in Spanien oder Berlin. Seien Sie vorsichtig, aber nicht ängstlich.

Als Frau sollten Sie vielleicht nachts nicht ohne Geleitschutz in entlegenen Ecken der Innenstadt herumspazieren. Außerdem ist es ratsam, Taschen sicher über die Schulter zu hängen und die Geldbörse nicht im vordersten Fach des Rucksacks unterzubringen. Diese Tipps würden wir Ihnen allerdings für fast jede Welt-Metropole geben.

3. Ist Kapstadt gefährlich? Nicht mit diesen 5 ultimativen Tipps!

  1. Reiseführer, Kamera, verwirrte Blicke: Dass Sie Tourist sind, werden Sie nicht verbergen können. Aber achten Sie darauf, nur wenig Bargeld in möglichst kleinen Scheinen dabeizuhaben. Das wirkt weniger verlockend.
  2. Alles eine Frage des Lichts: Wie in jeder Großstadt sollten Sie nachts verlassene Straßen meiden. Bei Sonnenschein konnte unsere Maddi aber auch alleine als Frau problemlos an der Waterfront joggen gehen.
  3. Bahnhof-Tipp: Anders als in Deutschland gibt es in Kapstadt große Unterschiede zwischen den verschiedenen Ticket-Klassen. Nehmen Sie wenn möglich nicht das günstigste Zugticket und reisen Sie deutlich komfortabler.
  4. Wenn Sie sich unsicher fühlen: Meiden Sie ärmere Stadtviertel, die kaum touristisch erschlossen sind. Dort sind Sie gegebenenfalls größeren Risiken ausgesetzt.
  5. Auto-Fenster zu: An roten Ampeln kommen häufig Verkäufer an Ihr Auto, um ihre Waren anzupreisen. Das ist für Urlauber, die dieses Verhalten nicht kennen, manchmal unangenehm. Ignorieren Sie die Verkäufer einfach und schließen Sie Ihre Autofenster. Gefährlich sind diese Situationen nicht.

4. Mit dem Mietwagen durch Kapstadt: Gefährlich oder unkompliziert?

Straße durch Swellendam in Südafrika

Vermeiden Sie in Südafrika Nachtfahrten und fahren Sie vorausschauend

Wenn Sie mit dem Mietwagen in Kapstadt unterwegs sind, können Sie ganz entspannt bleiben. Wie oben erwähnt kann es zwar vorkommen, dass Ihnen an roten Ampeln diverse Waren zum Kauf angeboten werden, Überfälle auf Autos sind jedoch selten. Der Tipp, nachts rote Ampel zu überfahren, um ja nicht stillzustehen, ist inzwischen veraltet. Durch Missachten der Verkehrsregeln bringen Sie sich in weitaus größere Gefahr. Fahren Sie jedoch besonders vorsichtig, wenn Sie im Dunklen auf Autobahnen unterwegs sind. Es kann schon mal vorkommen, dass Personen auf der Fahrbahn herumlaufen.

5. Fazit: Kapstadt ist nicht gefährlich!

Kapstadt ist eine lebendige, diverse und aufregende Stadt, die völlig zurecht als Reiseziel immer beliebter wird. Tolle Menschen, hervorragender Wein und großartige Natur sorgen für einen garantiert einmaligen Urlaub. Selbstverständlich ist Kapstadt anders als deutsche Großstädte. Aber schließlich reisen wir ja, um Neues zu entdecken!

Der Unterschied zwischen Reich und Arm ist massiv und die Kriminalitätsrate hoch. Davon sind jedoch in erster Linie die Menschen betroffen, die dauerhaft in Kapstadt leben. Touristen bleiben davon weitgehend unberührt. Reisen Sie umsichtig und beherzigen Sie unsere Tipps. Dann werden Sie sich sicher genauso schnell in die Stadt verlieben wie Maddi!

Titelbildquelle: #64898837 | Urheber: © derejeb – stock.adobe.com

Alex

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1 Kommentar

Elischeba 19. September 2018 - 21:55

Toller Artikel … ich hatte “Kapstadt gefährlich” gegoogelt, weil ich bald eventuell als Model hin darf (freu) …bin dann hier gelandet.

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