Cordóba hat eine lange, bewegte Geschichte hinter sich – von der Besetzung durch die Römer und später durch die Westgoten bis hin zur Neugründung der Stadt als Kalifat. Unter islamischer Herrschaft lebten hier damals rund eine Million Menschen verschiedener Kulturen. Die Spuren der römischen und arabischen Einflüsse können Sie bis heute in der ganzen Stadt verteilt finden. Ein Besuch in Cordóba mit all den Sehenswürdigkeiten gleicht daher einem Besuch in einem riesigen Museum. Kein Wunder also, dass die Stadt in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Lassen auch Sie sich von diesem monumentalen Ort verzaubern und entdecken Sie die Top 10 der Sehenswürdigkeiten von Cordóba!
1. Die Mezquita-Kathedrale
In der Zeit, als Cordóba noch unter islamischem Einfluss stand, gab es in der Stadt rund 1.000 Moscheen. Doch keine davon konnte sich mit der Mezquita-Moschee messen. Der Bau aus dem 8. Jahrhundert, der 1236 zu einer christlichen Kathedrale geweiht wurde, ist ganz klar die wichtigste und imposanteste von Cordóbas Sehenswürdigkeiten – und einer der größten Tempel der Welt!
Auf 23.000 qm, mit einer Länge von 175 m und einer Breite von 134 m zeigt die Mezquita ganz unterschiedliche Baukunst unter dem Dach ihres gigantischen, prachtvollen Gebäudes. Sie können hier an mehr als 800 Säulen vorbeiflanieren und die zahlreichen Architekturstile von byzantinisch bis hin zu barock bewundern.
2. Die Römische Brücke
Wie praktisch: Die Römische Brücke von Cordóba ist eine Sehenswürdigkeit, die man nicht nur bewundern, sondern über die man auch spazieren kann. Sie stammt aus dem Jahr 45 v. Chr., besteht aus 16 massiven Steinbögen und führt über den Fluss Guadalquivir. Früher war sie Teil der Via Augusta, der längsten Fernstraße im römischen Straßennetz in Spanien.
Wenn Sie die Puente Romano vom historischen Zentrum aus überqueren, erreichen Sie am anderen Ende des Flusses den ehemaligen Wachturm Torre de la Calahorra, den ältesten Verteidigungsbau der Stadt. Im Inneren des Turms befindet sich ein Museum, in dem vor allem über die Geschichte der Region und das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Religionen im damaligen Cordóba berichtet wird.
3. Die Bäder der Kalifaten
In der Zeit, als Cordóba noch ein Kalifat war, wimmelte es in der Stadt nur so von öffentlichen Bädern. Ein Zeugnis davon geben die Baños Califales, die arabischen Bäder, die seit 2006 für die Öffentlichkeit als Museum zugänglich sind und zu Cordóbas schönsten Sehenswürdigkeiten zählen. Die Baños Califales entstanden um das 10. Jahrhundert herum und waren damals ausschließlich für den Kalifen Al-Hakam II. und dessen Hofgemeinde gedacht. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Bäder, die inzwischen lange verschüttet waren, zufällig entdeckt und ab den 1960er Jahren, nachdem sie lange Zeit erneut verschüttet blieben, endlich wieder ausgegraben.
Bei einer Besichtigung der Baños Califales können Sie die verschiedenen Bäderbereiche wie Kaltwasserbecken, Warmwasserbecken und Umkleideraum begehen und mithilfe von Videos, Lichteffekten und versprühten Aromen in den Badealltag von damals eintauchen.
4. Der Römische Tempel
Der Templo Romano bzw. dessen Ruinen sollten auf jeden Fall zum Pflichtprogramm auf Ihrer Tour durch Cordóbas Top 10 Sehenswürdigkeiten gehören. Der Tempel, der mitten im Zentrum neben dem Rathaus steht, wurde zur Zeit der Herrschaft des römischen Kaisers Claudius komplett aus Marmor gebaut.
Leider sind nur noch die gewaltigen Säulen von dem Bauwerk übriggeblieben, doch sie allein sind schon imposant genug und vermitteln einen Eindruck davon, wie groß der ursprüngliche Tempel mal war. Außerdem geben sie eine schöne Kulisse für Fotos ab.
5. Alcázar de los Reyes Cristianos
Westlich von der Mezquita-Kathedrale finden Sie den Palast der christlichen Könige, den Alcázar de los Reyes Cristianos. Dieses Bauwerk, das architektonisch ein Mix aus Palast und Festung ist, zählt zu den Wahrzeichen und den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Cordóba.
Der Alcázar wurde 1328 von Alonso dem XI. genau an der Stelle gebaut, wo früher ein Kalifen-Palast stand. Bis zum Jahr 1492 hatten die katholischen Könige hier ihren Sitz. Später, zur Zeit der spanischen Inquisition, diente der Bau als Gefängnis. Der Palast ist von hohen Mauern eingefasst und hat an jeder Ecke einen Turm. Am schönsten sind jedoch die zauberhaften Gärten des Palastes, die wirklich königlich sind: Springbrunnen, bunte Blumenbeete, Palmen und perfekt gestutzte Hecken machen Ihren Spaziergang hier zu einem besonders eindrucksvollen Erlebnis.
Im Palast selbst warten noch mehr Highlights auf Sie: Hier können Sie zahlreiche antike Fundstücke und Kunstwerke bewundern, wie z.B. alte Mosaike und Sarkophage.
6. Palacio Marquéses de Viana
An der Plaza de Don Gome, im Norden der Altstadt, liegt ein weiteres Schmuckstück von Cordóba: Der Palacio de los Marquéses de Viana aus dem 14. Jahrhundert ist ein altes, traditionelles Adelshaus mit 12 pittoresken Innenhöfen, den Patios, weshalb er auch Patio-Museum genannt wird. Sie können hier herrlich von Hof zu Hof schlendern, von denen einer schöner ist als der andere. Efeubewachsene Wände, wunderschöne Rundbögen, Palmen, Brunnen, Skulpturen und Mosaikböden warten hier darauf, bewundert zu werden.
Drinnen im rund 6.500 m großen Palast, der im Renaissance-Stil gebaut ist, sind etliche Kunstschätze und Antiquitäten ausgestellt, so z. B. Gemälde, Keramik, antike Möbel und eine Bibliothek mit über 7.000 alten, wertvollen Bänden.
7. Jüdisches Viertel mit Blumenstraße
Sie lieben Blumen? Dann dürfen Sie sich eine bestimmte Sehenswürdigkeit in Cordóba auf keinen Fall entgehen lassen: In der Juderia, dem alten jüdischen Viertel, fühlt man sich ein wenig wie im Paradies, wenn man durch die malerischen Gassen mit den weißen Häuschen und den vielen Blumendekorationen entlangspaziert. Vor allem die berühmte Calleja de las Flores (Blumengasse) ist eine richtige Augenweide. Hier sind die Balkone und Hausfassaden reich mit bunten Blümchen verziert, was direkt eine freundliche Atmosphäre versprüht.
Neben Blumen hat das jüdische Viertel, das auf die Zeit der Römer und Goten zurückgeht, aber noch mehr zu bieten. Sie finden hier u. a. eine der wenigen erhaltenen spanischen Synagogen, Denkmäler bekannter Philosophen aus Cordóba und die gotische Kapelle von San Bartolomé.
8. Archäologisches Museum
Wenn Sie sich noch mehr für die vielseitige Geschichte der Stadt interessieren, sollten Sie unbedingt das Archäologische Museum von Cordóba in Ihren Sehenswürdigkeiten-Rundgang mitaufnehmen. Das Museum befindet sich in einem prächtigen Renaissance-Palast, der im 16. Jahrhundert von Hernán Ruiz entworfen wurde.
Sie können hier Exponate aus prähistorischer, iberischer, römischer, westgotischer und arabischer Zeit bestaunen, die einen riesigen Zeitraum abdecken. Besonders eindrucksvoll unter der Sammlung sind z. B. der Hirsch aus Medina Azahara, der Iberische Löwe aus Nueva Carteya und die mozarabische Glocke des Abtes Samson. Beim Ausbau des Museums wurde außerdem ein römisches Theater ausgegraben, dessen Reste Sie hier ebenfalls besichtigen können.
9. Medina Azahara
Nicht nur innerhalb der Stadt, auch in der Umgebung hält Cordóba zahlreiche Sehenswürdigkeiten parat. Nur 8 km entfernt und daher superschnell mit dem Auto oder Mietwagen zu erreichen liegt die berühmte Palaststadt Medina Azahara. Sie war einst der Geliebten von Kalif Abd al-Rahman III. gewidmet, die az-Zahra hieß. Heute kann man leider nur noch die Ruinen der über 110 Hektar großen Palaststadt besichtigen, aber vieles ist zum Teil noch gut erhalten und mit ein wenig Fantasie kann man sich vorstellen, wie prächtig die Anlage früher einmal gewesen sein muss. Die Ausgrabungen sind außerdem noch nicht abgeschlossen, sodass fortlaufend neue Fundamente freigelegt werden. Durch die Lage der antiken Stadt an einem Berghang hat man von hier aus übrigens eine fantastische Aussicht über die Stadt.
10. Castillo de Almodóvar
Auch diese Sehenswürdigkeit liegt von Cordóba etwas entfernt, doch 22 km sind auf vier Rädern schnell bewältigt und es erwartet Sie dafür eine traumhaft schöne Burganlage: Das Castillo de Almodóvar steht auf einem hohen Berg und legt somit ein einzigartiges Panorama über die umliegende Landschaft frei. Die Geschichte dieser Burg geht bis zur Römerzeit zurück und nur dank der aufwändigen und sorgfältigen Restaurierungsarbeiten kann man sie heute in einem so guten Zustand bewundern. In der Burganlage gibt es viel zu entdecken, daher sollten Sie ein paar Stündchen Zeit mitbringen. Die Highlights sind auf jeden Fall die beiden Türme Torre del Homenaje (Bergfried) und Torre de la Escuela (Schulturm), weil von dort oben aus die Aussicht besonders toll ist. Aber auch der Waffenhof und die Zisternen sind sehr interessant.
Wenn Sie mal wie ein richtiger Burgbewohner speisen wollen, dann können Sie im Castillo de Almodóvar an einem authentischen Ritteressen teilnehmen.
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