Kundentour: Teneriffa mit dem Mietwagen entdecken

von Gastbeitrag
Höhlendorf im Anaga-Gebirge

Teneriffa kennen lernen und raus aus dem Alltagsstress – so lautet der Plan unserer Kundin Susanne S. Sie erlebte gemeinsam mit ihrem Mann wunderbare 14 Tage. Ausgehend von Puerto de la Cruz im Norden der Insel unternahm sie zahlreiche Ausflüge und entdeckte wunderbare Natur, Menschen und Plätze. Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen.


 

1. Anreisetage: Es geht los!

Endlich ist es so weit: unser Flugzeug hebt ab – graues, regnerisches Wien und los geht es Richtung Teneriffa. Ab in unseren wohlverdienten Sommerurlaub, diesmal nur zu zweit ohne unserer zwei Kinder, die haben 14 Tage mit ihren lieben Eltern glatt verweigert.

Wir übernehmen ganz stressfrei unseren ziemlich neuen VW Tiguan, mein Mann freut sich schon auf das Fahren auf den kurvigen, engen Straßen Teneriffas. Also los, wir starten am Flughafen Teneriffa Süd, unser Quartier ist in Teneriffa Nord, in Puerto de la Cruz. In bisschen mehr als einer Stunde sollten wir es geschafft haben. Aber bereits ab Kilometer 1 auf der Autobahn stehen wir im Stau. Ein Lastwagenunfall sorgt leider dafür, dass wir erst gegen Mittag in unserem Apartment ankommen.

2. Puerto de la Cruz erkunden

Schwarzer Strand Playa Jardin in Teneriffa auf den Kanaren

Der Playa Jardin in Teneriffa hat pechschwarzen Sand © vasanty - stock.adobe.com


Ausgehend von unserem Appartement erkunden wir unseren Urlaubsort. Der Himmel lässt nicht viel Sonnenschein durch, in den nächsten Tagen wird es für uns klar: im Norden der Insel ist das eher der Normalfall. Am Strand genießen wir den Anblick des dunklen Sandes. Am Anfang ist es etwas gewöhnungsbedürftig, dann wird der geheimnisvolle Lavastrand umso beeindruckender. Am Strand wedelt eine rote Fahne, Baden ist also nicht erlaubt – die Wellen sind gigantisch und gefährlich hoch. Wir genießen am Strand Kaffee und den wunderbaren Ausblick. Die Straßen in Puerto sind verwinkelt und wir entdecken immer wieder neue Fotomotive.

Puerto ist wirklich ein empfehlenswerter Ort. Am östlichen Teil gibt es eine Promenade, gute Eisdielen und Lokale mit gutem Kaffee und Essen, perfekt zum Sitzen und Beobachten. Witzig war ein spanischer Tanzkurs mitten auf der Promenade mit dem Meer im Rücken, bei dem auch sehr viele Einheimische mitmachten. Im Westen von Puerto ist der Playa Jardin, eine schöne Promenade den Strand entlang mit einer schön angelegten Gartenanlage, fast wie im botanischen Garten.

Es gibt auch sehr gemütliche Plätze mitten in der Stadt mit kleinen Bars und Lokalen. Der Hafen ist auch sehr nett, schön anzusehen ist ebenfalls das alte Zollhaus, wir hatten das Glück dort eine Ausstellung bei freiem Eintritt anschauen zu können.

3. Anaga-Gebirge und Teresitas-Strand

Der Playa de las Teresitas gehört zu den beliebtesten Stränden auf Teneriffa

Am Playa de las Teresitas bei Santa Cruz scheint (fast) immer die Sonne © olenatur - stock.adobe.com


Mirador Cruz del Carmen ist unser Ausgangspunkt für die erste Erkundungstour im Anaga-Gebirge. Wir wandern durch den herrlichen Lorbeerwald. Eine kleine, perfekt angelegte Runde gibt uns einen Einblick in die herrliche Landschaft dieses Gebirges. Wir wissen genau: da müssen wir in den nächsten Urlaubstagen nochmal hin.

Weiter geht’s in Richtung Ostküste, auf ganz engen Straßen (TF12). Vorsichtig fahren ist angesagt! Vor lauter Schauen vergeht die Fahrt schnell. Schon sind wir an der Küste am Strand Playa de la Teresitas angekommen. Der Sand ist hier im Gegensatz zu den anderen Stränden auf Teneriffa ganz hell. Sehr viele Leute verbringen dort ihre Freizeit, größtenteils Familien, es ist der Beginn des Wochenendes. Hier ist das Meer nicht so gewaltig und wir können uns von der anstrengenden Fahrt mit Faulenzen und Baden ausruhen.

Über Santa Cruz fahren wir wieder zu unserem Appartement zurück. Gerade war der Himmel noch ganz blau, je näher wir dem Norden kommen wird es wolkig. Das stört uns aber überhaupt nicht, die Wärme ist trotzdem da.

4. Los Silos und Garacchio

Heute geht es Richtung Westen. Wir wollen bis Punta de Teno, laut Reiseführer ein echtes Abenteuer. Leider, stehen wir bei Buenavista vor einer Straßensperre. Am heutigen Samstag dürfen nur Autobusse durch. Enttäuscht machen wir kehrt. Wir fahren bei Los Silos direkt ans Meer und sind positiv überrascht. Wir finden ein nettes Restaurant am Meer, direkt vor uns sehen wir das erste Mal eines der berühmten Meerbäder. Wir gehen am Strand entlang und sind bezaubert von der wilden Küste, die sich rau und abenteuerlich zeigt. Nur wenige Menschen sind hier. Herrlich! Wir beobachten einige waghalsige Surfer und wandern zu dem riesigen Wal-Skelett, welches einfach mitten am Strand ausgestellt wurde.

Wir fahren weiter in das Dorf Silos, welches sich von seiner besten Seite zeigt: Bunt geschmückt ist der Marktplatz und viele Einheimische verbringen dort den Nachmittag beim Quatschen mit der Familie. Wir haben viel zu beobachten.

Dann führt uns unser Weg nach Garacchio. Der Ort sieht schon beim Näherkommen mit dem Auto sehr spektakulär aus. Er ragt dunkel in das tiefblaue Meer hinein. Wir essen ein sehr gutes Eis und bummeln durch den Ortskern.

5. La Caldera und Nationalpark

Auto vor dem Berg Teide auf Teneriffa

Der Pico del Teide ist der höchste Berg auf Teneriffa © Neissl - stock.adobe.com


Wir sind aufgeregt, heute nähern wir uns dem Teide! Durch La Orotava fahren wir eine tolle, sehr kurvige Straße Richtung Nationalpark. Wir fahren vorbei an Kamelen und sehr netten Garachias. Unser erster Stopp ist bei La Caldera. Der Riesen-Krater mit ganz vielen Grillplätzen in interessanten Nischen wirkt fast gespenstisch. Das Beste daran: Wir zwei sind in dem Krater ganz alleine! Die Ruhe erzeugt eine beeindruckende Stimmung. Wir unternehmen eine kurze Erkundungstour in den herrlichen anschließenden Wald, auch dort ist die Ruhe schon fast unheimlich. Nicht mal Vögel waren zu hören.

Ausgehend von La Caldera kann man tolle Runden unterhalb des Teide gehen. Wir gingen beispielsweise den Weg nach Mamio, dann am Camino de la Caldera wieder zurück zum Parkplatz. Dort gibt es eine echt nette Imbissbude mit gutem, echt urigen Essen. Wir verdrücken ein Art Wildgulasch und ein Gericht mit Kichererbsen, dazu natürlich ein Cerveza.

Aber unser Ziel ist ja der Nationalpark, also geht’s weiter. Unten ist das Wetter noch wolkig, dann durchbrechen wir die Wolkendecke und über uns ist nur noch dunkelblauer, wolkenloser Himmel! Die Landschaft wird immer abstrakter: dunkelrot, baumlos und wie eine Mondlandschaft. Wir haben so etwas noch nie gesehen. Wir machen halt am Nationalpark-Besucherzentrum. Sehr informativ und obwohl gerade umgebaut wurde, gab es sehr viel zum Anschauen. Der Besucherpark rundherum ist schön gestaltet und gibt einen Einblick in die vielfältige Landschaft. Wir erhalten eine sehr nette Beratung. Unter anderem erklärt der Mitarbeiter uns die Wanderrouten in dem Park, die uns besonders interessieren.

Wir fahren mit dem Auto durch den ganzen Park, mit vielen Stopps bei den tollen Aussichtspunkten und wir staunen über diese vielfältige Landschaft. Wir machen eine kurze Wanderung in Richtung Teide-Gipfel. Mit uns brechen zwei junge Burschen vom Parkplatz auf, sie haben große Rucksäcke dabei. Wir erfahren, dass sie auf die Selbstversorger-Berghütte Altavista gehen, dies liegt auf 3250 Höhenmetern. Von dieser aus kann man ganz zeitig auf den Gipfel aufbrechen und den Sonnenaufgang bestaunen. Guter Plan für unseren nächsten Teneriffa-Aufenthalt!

6. Wanderung im Anaga-Gebirge

Küstenstraße in Teneriffa

Schon die Fahrt am Anaga-Gebirge entlang ist wunderschön © Kalle Kolodziej - stock.adobe.com


Heute geht’s für uns relativ zeitig los, wir wollen eine Wanderung im Anaga-Gebirge wagen. Der Parkplatz bei Mirador ist relativ voll, wir haben aber Glück und ergattern einen der wenigen Plätze. Wir ziehen die Wanderschuhe an und los geht’s – die Route führt uns von Cruz del Carmen nach Punto del Hidalgo (TF10). Wir wandern in einem märchenhaften Urwald, es ist traumhaft! Der Weg beginnt in einer regenwaldähnlichen Landschaft, dann gehen wir über Wiesen und Feldern an Bauernhöfen vorbei. An einem Pass geht’s dann einen Hang entlang mit herrlichem Ausblick immer Richtung Küste. An vielen Ziegen vorbei kommen wir zum Höhlendorf Chinamada.

Wir kehren dann nach einer langen Rast wieder um, gehen den anderen Weg über Las Carboneras wieder zurück zu unserem Auto. Toller Tag!

Mit dem Auto fahren wir noch nach Punto del Hidago. Wir trinken einen guten Kaffee in einem Lokal an der Uferpromenade, dann essen wir herrliche Spezialitäten aus Teneriffa in einem kleinen Lokal mit einer total netten Besitzerin. Wir verspeisen Fischsuppe, herrliche kleine Kartoffeln mit großartiger selbstgemachten Saucen, Fisch und einem überragenden gegrillten Käse in einer herrlichen Honigsauce.

7. Santiago del Teide, Los Gigantos und Masca

Blick von den Klippen Los Gigantes auf Teneriffa

Der Blick von den Los Gigantes ist atemberaubend © czamfir - stock.adobe.com


Wir brechen am Vormittag nach Santiago del Teide auf. Dort angekommen erhalten wir eine tolle Beratung bezüglich Wanderungen in der Gegend von einer äußerst netten Frau in der Touristeninformation gleich bei der Kirche. Sie erklärt uns Alternativen zur Masca-Schlucht-Wanderung, die landschaftlich ebenso wunderschön sind, aber nicht so kräftezehrend. Neben den Informationen aus dem Internet kann ich den persönlichen Besuch in den Touristeninformationen nur empfehlen.

Wir fahren nach Los Gigantos. Die Parkplatzsuche ist nicht leicht, alles ist sehr voll und eng. Wir essen ein gutes Eis in einem der unzähligen Eisbuden, ansonsten ist es uns aber etwas zu touristisch, also wieder zurück nach Santiago und von dort nach Masca. Busse teilen mit uns die fürchterlich enge und steile Straße, für ängstliche Fahrer und Beifahrer herausfordernde fünf Kilometer, aber es lohnt sich wirklich!

Wir fahren bewusst gegen 17 Uhr dorthin. Mit den letzten Sonnenstrahlen verabschieden sich nämlich auch die letzten Busse mit den Horden von Touristen aus dem wunderbaren Ort Masca und zurück bleibt: Ruhe! Jetzt stören nicht mal mehr die vielen Touristenstände. Wir wandern bis zum Eingang der Schlucht und genießen den Ausblick. Hungrig streben wir ein kleines, uriges Lokal am Ende von Masca an: die alte Schule, El Guanche. Gutes Essen (Torta el Guanche mit Mojo Sauce, Käse „Marlene“ mit Apfelbrei) und Trinken (Kaktussaft und Zitronenlimonade, alles natürlich aus eigener Erzeugung), die Tochter des Besitzers erzählt und einiges von ihrem Vater, der aus Deutschland nach Masca ausgewandert ist.

8. Kulinarische Highlights in Tacoronto und El Sauzal

Wir wollen einen echten kanarischen Markt besuchen und fahren nach Tacoronte. Nach ein bisschen herumirren finden wir an der Hauptstraße den Markt mit dem beeindruckenden Angeboten an Gemüse, Käse, Süßigkeiten und vielem mehr. Auch dem Wein- und Honigmuseum statten wir einen Besuch ab, ist recht informativ aber für unseren Geschmack ein bisschen zu touristisch.

Im Anschluss machen wir in dem kleinen schönen El Sauzal eine kurze Pause, dort findet gerade ein Stadtfest statt, der Ort ist total rausgeputzt. Die Straßen sind ein Wahnsinn, so eng und steil, gute Motive zum Fotografieren.

9. Karneval in Puerto de la Cruz

Der Playa de las Teresitas gehört zu den beliebtesten Stränden auf Teneriffa

Am Playa de las Teresitas auf Teneriffa scheint (fast) immer die Sonne © olenatur - stock.adobe.com


An diesem September-Wochenende findet in Puerto der Sommer. Karneval statt. Der ganze Ort ist auf den Beinen. Es gibt am Hauptplatz spanische Musik mit jungen Gruppen, am Samstag einen Stöckelschuhlauf, das ganze Dorf pulsiert.

Als Kontrast besuchen wir noch den Tierpark Loro Parque in Puerto. Der Park ist sehr gepflegt, es gibt interessante Informationen zu den Tieren, durch die unterhaltsamen Shows wird das ganze Programm abgerundet. Man merkt hier, dass die Tiere im Vordergrund stehen. Außerdem unternehmen wir eine wunderschöne Wanderung von Puerto zum Playa el Bollullo. Beginnend bei der Promenade im Osten Puertos steigen wir stetig bergauf, vorbei an Hotels und Appartement-Anlagen. Wunderschöne Ausblicke erwarten uns. Durch Bananenplantagen wandert man immer am Hang entlang und kommt dann zu dem wunderschönen Strand. Steil hinab geht es dann, man wird aber mit einem dunklen Strand mit einer netten Strandtaverne belohnt.

10. Der Gipfel des Teide

Heute besteigen wir den Gipfel des Teide, den höchsten Punkt Spaniens! Am Vortag noch fuhr die Seilbahn wegen zu heftigem Wind nicht, heute ist alles gut. Wir haben im Vorhinein die Genehmigung angefordert, das ist notwendig damit man die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel steigen darf. Nicht vergessen diese Genehmigung rechtzeitig von zu Hause online anzufordern. Vorort hat man keine Chance mehr. Auch die Gondel kann man leicht online buchen.

Wir warten kurz auf die nächste freie Gondel, aber da wir zeitig dran sind, warten noch nicht so viele Menschen. Rauf geht’s, dieser Teil ist schnell erledigt. Wir haben bisschen Respekt vor der Höhe. Es ist nicht zu unterschätzen, es geht auf 3718 Höhenmeter. Die Gondel bringt uns ganz schnell auf ca. 3500 Meter Höhe. Leider ist der Himmel ganz grau, der Calima-Wind hat voll zugeschlagen. Aber trotzdem echt ein Erlebnis. Der Aufstieg ist nicht schwer, nur ein bisschen Atemnot bekommt man, da man ja sehr schnell eine enorme Höhe bewältigen muss. Der Gipfel ist beeindruckend, wir genießen es, auf dem höchsten Punkt Spaniens zu sein!

11. Abreise: Zurück nach Hause

Leider war der Urlaub viel zu schnell vorbei, die Abwicklung mit dem Mietwagen ging auch beim Abflug am Flughafen Teneriffa Süd ganz problemlos. Unser Mietwagen hatte einen kleinen Kratzer erlitten, bei der Kontrolle des Wagens wurde der Schaden gesichtet. Wir zahlten direkt beim Flughafen 140,- Euro, die wir aber ganz schnell über die inkludierte Versicherung wieder zurück bekamen. Es war sicherlich nicht unser letzter Aufenthalt auf dieser wunderschönen und vielfältigen Insel.

Gastbeitrag

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