Gerade einmal 23 Kilometer lang ist Formentera und an der schmalsten Stelle zwei Kilometer breit. Trotzdem ist die balearische Insel unter Weltenbummlern schon lange kein Geheimtipp mehr. Im Gegensatz zur Nachbarinsel Ibiza geht es hier allerdings deutlich gelassener zu. Das mag vor allem an den weißen, breiten Stränden mit Karibik-Flair liegen, an denen es sich besonders gut entspannen lässt. Wir stellen Ihnen die schönsten Formentera-Strände vor.
Es Pujols: der beste Ausgangspunkt für eine Erkundung der Insel
Wir geben es ja zu: Es Pujols ist zwar das touristische Zentrum der Insel, aber das kleine Örtchen hat es uns einfach angetan. Trotz seiner Beliebtheit unter Besuchern aus aller Welt, hat sich Es Pujols doch einen gewissen Charme bewahrt. Das merkt man vor allem, wenn man abends an der Strandpromenade und den vielen kleinen Marktständen entlang schlendert. Besonders gut und zu fairen Preisen schläft es sich übrigens im Hotel Voramar. Neben einem kleinen Pool und einem soliden Frühstück, bekommen Gäste am Abend Tapas und ein alkoholisches Getränk aufs Haus spendiert.
Am nördlichsten Zipfel der Insel befindet sich Playa de Illetas, der vielleicht schönste (und prominenteste) Strand von Formentera. Das türkisfarbene Wasser und der feine, perlweiße Sand lassen einen beinahe vergessen, dass man sich auf den Balearen und nicht in der Karibik befindet. Das mag vielleicht auch an dem lobenswerten Dünenschutz-Projekt liegen: Den Strand erreicht man nur über einen Holzsteg, die Zufahrt für Fahrzeuge ist streng verboten.
Der Nebeneffekt: den Traumstrand werden Sie nie für sich alleine haben. In der Hochsaison tummeln sich hier nicht nur viele Sonnenanbeter und Wassersportler, sondern auch die Reichen und Schönen. Gelegentlich legen luxuriöse Yachten am Strandabschnitt an und entlassen Ihre prominenten Mitfahrer in eins der schicken (und überteuerten) Restaurants mit Meerblick. Kleiner Tipp: einfach ab dem Parkplatz einige Meter weiter entlang der Landzunge laufen und sich an einem der weniger überfüllten Strandabschnitte niederlassen. Oder in der Nebensaison anreisen – da ist es hier deutlich ruhiger.
2. Playa de Migjorn: Hippie-Flair und Alien-Shows
Mit seinen sieben Kilometern ist der südlich gelegene Playa de Migjorn (auch bekannt als Mitjorn-Strand) einer der längsten Strände auf Formentera und eignet sich hervorragend für ausgedehnte Spaziergänge entlang der Bucht. Jeder Strandabschnitt ist anders und hat seinen ganz eigenen Charakter. So findet man am westlichsten Zipfel des Strandes kleine ruhige Buchten, während es ab der Siedlung Es Ca Mari deutlich belebter wird. Seinen Namen verdankt der Strand übrigens dem Mitjorn-Wind, der aus Afrika herüberweht
Musikfans sollten in der berühmt-berüchtigten Blue Bar vorbeischauen, die am Kilometer 6 des Strandes steht. Im ehemaligen Hippie-Hotspot wurden bereits Musikgrößen wie Jimmy Hendrix, Bob Dylan und Pink Floyd mit Getränken versorgt. Und es kommt noch besser: Regelmäßig finden hier sogenannte Alien-Shows statt, in denen große, leuchtende Gestalten in Ganzkörperanzügen über die Bar-Terrasse stapfen. Klingt komisch und ist es auch, macht aber einen Heidenspaß!
3. Es Arenals: ein Paradies für Muschelsammler und Aktivurlauber
Genaugenommen handelt es sich bei dem südöstlich gelgegenen Es Arenals um einen weiteren Strandabschnitt des Migjorn-Strandes. Da der wahrgewordene Karibik-Traum aber mit seinem muschelbedeckten Sand zu einem der schönsten Spots der Insel gehört, musste er unbedingt mit in unsere Top 6. Das Wasser ist flach abfallend, weswegen Familien mit Kindern hier ebenso gut aufgehoben sind wie Wassersportler. Die können sich bei der direkt am Strand gelegenen Tauch- und Surfschule Equipment für den nächsten Tauchgang oder Wellenritt ausleihen.
Den Strandtag sollte man übrigens unbedingt in der Piratabus-Bar ausklingen lassen. In einem ausrangierten Bus aus den 1970ern, der etwa 300 Meter vom Strand entfernt auf einer kleinen Erhöhung liegt, kann man bei Tapas und entspannter Musik relaxen. Es gibt wohl keinen besseren Ort auf der Insel, um den Sonnenuntergang – am besten mit einem der hervorragenden Cocktails in der Hand – zu genießen.
4. Playa Tanga: Natur pur und himmlische Ruhe
Wer einen ruhigen und naturbelassenen Strand sucht, der ist hier im Nordosten der Insel bestens aufgehoben. Dafür ist Playa Tanga aber auch gut versteckt – nämlich zwischen den zwei Strandabschnitten Llevant und Sa Roqueta. Die Mühe lohnt sich allemal: Einmal angekommen, kann man hier dank den flachen Felsen in mehreren kleinen Badebuchten direkt am Wasser entspannen. Im Rücken hat man keine störenden Hotelkomplexe, sondern eine weitläufige Dünenlandschaft. Entspannung pur!
Übrigens: Wer zwischendurch Hunger bekommt, der sollte unbedingt ins Restaurant Tanga einkehren. Es liegt inmitten der Dünen und existiert bereits seit 40 Jahren. Man munkelt, dass es hier nicht nur gute Paella und fangfrischen Fisch, sondern auch den besten Kuchen der Insel gibt.
5. Playa Es Caló des Mort: idyllische Bucht inmitten von Felsen
Wer für einen Tag mal eine etwas andere Facette von Formentera kennenlernen möchte, für den könnte die kleine Bucht von Es Caló des Mort perfekt sein: Im Südosten der Insel geht die flache Dünenlandschaft in eine raue Steilküste über. Man mag kaum glauben, dass sich unter dem düsteren Namen (Caló des Morts bedeutet übersetzt Todesbucht) eine so malerische Naturkulisse versteckt. Zwischen den lehmfarbenen Felsen kann man wunderbar entspannen und auf das weite, azurblaue Meer hinausschauen.
Allerdings muss man sich den idyllischen Platz mit anderen sonnenhungrigen Urlaubern teilen. Deswegen unser Tipp: Ausnahmsweise mal etwas früher aufstehen, um sich einen der besten Plätze zu sichern! Mit der Idylle geht auch einher, dass es hier außer einer kleinen Bar keine Restaurants oder Hotels gibt. Die erreicht man aber zu Fuß über die Dünen in nur wenigen Minuten.
6. Playa de S’Alga: der Geheimtipp auf der Nachbarinsel
Lust auf Einsame-Insel-Feeling? Dann haben wir zu guter Letzt haben noch einen echten Geheimtipp für Sie auf Lager: Direkt an der nördlichen Landzunge von Formentera befindet sich die kleine vorgelagerte Isla de Espalmador. Die Insel ist kaum bebaut – lediglich ein paar kleinere Häuser, ein Leuchtturm und eine Kapelle erwecken den Eindruck, dass Sie hier nicht ganz alleine sind.
Hier auf der Isla de Espalmador sind die Strände noch weißer und das Wasser noch klarer als auf Formentera. Besonders schön ist der Playa de S’Alga im Südwesten der Insel. Hier gibt es weder Hotels noch Restaurants (für Verpflegung müssen Sie also selbst sorgen). Die fehlenden Hotels sorgen vor allem für eins: himmlische Ruhe! Es lohnt sich, den Blick über das weite Meer schweifen zu lassen – in der Ferne können Sie nicht nur den regen Bootsverkehr zwischen den Inseln sehen, sondern auch die Silhouette von Formentera.
Kleiner Tipp: Wer eine Weile am feinen Sandstrand entlangschlendert und dann den kleinen Pfad am nördlichen Ende des Strandes nimmt, vor dem erstreckt sich plötzlich eine weite Steppenlandschaft. Nach einem kurzen Spaziergang gelangt man zu einem Salzfeld mit Schlammsee, an dem viele verschiedene Vogelarten leben. Auch wenn es verlockend erscheint und dem lehmigen Wasser eine heilende Wirkung nachgesagt wird: Ein Schlammbad ist absolut verboten, da es sich um ein Naturschutz-Gebiet handelt!
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2 Kommentare
oh ja da will ich auch mal hin!
Dabei