Andalusien-Rundreise: Entdecken Sie den Westen ab Sevilla

von Max
Der prunkvolle Plaza de Espana in Sevilla

Endlose Sonnenstrände, prachtvolle Städte, idyllische Bergdörfer und atemberaubende Natur – all das entdecken Sie auf einer Rundreise durch Andalusien mit dem Mietwagen! Ich zeige Ihnen die schönsten Ecken im Westen der spanischen Region, inklusive Must-sees, Insidertipps und meiner persönlichen Highlights.

Eckdaten zur Andalusien-Rundreise

Kilometer: 976 km
Stationen: 10
reine Fahrtzeit: 12h 49min

Anreise nach Andalusien

Von Deutschland aus erreichen Sie drei Flughäfen in Andalusien per Direktflug:

  • den Flughafen Sevilla
  • den Flughafen Jerez
  • den Flughafen in Alméria

Von anderen europäischen Destinationen oder mit Zwischenstopp von Deutschland aus können Sie auch zum fünften internationalen Flughafen in Andalusien Granada-Jaen fliegen.

Vor Ort können Sie Ihre Reise mit dem Bus antreten, denn im touristisch erschlossenen Andalusien gibt es ein gut ausgebautes Netz an Reisebussen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Allerdings verpassen Sie auf diesem Wege einige Highlights unterwges und die Schätze abseits touristischer Pfade. Wer seine Rundreise durch Andalusien individuell gestalten will, sollte deshalb auf einen Mietwagen zurückgreifen.

1. Start: Sevilla

Der Plaza de Espana in Sevilla, Andalusien

Los geht’s in der andalusischen Hauptstadt Sevilla


Diese Rundreise durch Andalusien beginnt in Sevilla, wo Sie Ihren Mietwagen direkt am Flughafen abholen und sofort ins Zentrum einer traumhaften, typisch andalusischen Stadt fahren können.

Sevilla liegt zwar nicht am Meer, ist aber eine wahre Schönheit: Verwinkelte, gepflasterte Gassen führen zu wunderschönen, weiten Plätzen mit Cafés, Brunnen und Skulpturen. Herrschaftliche Bauwerke zwischen Gotik und maurischer Zeit versetzen Architektur-Fans wirklich an jeder Ecke in Staunen.

Ich selbst war in Sevilla mit Einheimischen unterwegs ansonsten hätte ich mich garantiert verlaufen. Eine professionelle Führung lohnt sich wirklich, allerdings nicht nur wegen der labyrinthartigen Gassen, sondern auch wegen der zahlreichen interessanten Hintergrundinfos zu den Schätzen der Stadt.

Das Wahrzeichen Sevillas ist die alles dominierende gotische Kathedrale. Vor der christlichen Rückeroberung Spaniens, der Reconquista, stand an deren Platz eine maurische Moschee. Übrig geblieben ist die Giralda, ehemals Minarett der Moschee, heute Kirchturm der Kathedrale.

Ebenfalls mitten in der Altstadt steht der Königliche Palast Alcázar, ein Musterbeispiel der Mudéjar-Architektur, die christliche und islamische Einflüsse vereint. Sehr schön finde ich die kunstvoll angelegten Schlossgärten mit bunten Blumen, Palmen und Zitronenbäumen, Wasserspielen und Pfauen auf dem Weg.

Noch bedeutender ist der Maria Luisa Park, der sich auf einer riesigen Fläche am Ufer des Flusses Guadalquivir erstreckt. Der Park wurde anlässlich der Iboamerikanischen Ausstellung 1929 ausgebaut und mit zahlreichen Pavillons versehen. Man kann gut mehrere Stunden durch den Park spazieren und dabei immer wieder neue Gartenanlagen, Renaissance-Denkmäler, Brunnen und Teiche entdecken. Der Höhepunkt ist aber die Plaza de España: ein 19.000 qm großer, halbkreisförmiger Platz, der bis ins Detail Einflüsse von Barock und Renaissance meisterhaft vereint.

2. Station: Aracena

Die erste Station auf Ihrer Andalusien-Rundreise ist gleich ein Geheimtipp: das Bergdorf Aracena mit der Tropfsteinhöhle Gruta de Marvillas. 

Auf dem Weg von Sevilla aus wird es Ihnen gehen wie mir: Sie passieren so viele schöne Orte, dass Sie sich Mühe geben müssen, nicht alle paar Meter Halt zu machen. Ich habe zwischendurch an einem Bergsee gepicknickt, bin zwischen Olivenhainen spaziert und habe mir die besten Aussichtspunkte in der hügeligen Landschaft herausgepickt.

So kam es, dass ich Aracena erst am Abend erreicht habe, als der Eingang zur Höhle gerade seine Pforten schloss. Laut zahlreichen Reiseberichten lohnt sich der Besuch der Höhle mit ihren zauberhaften Tropfsteinformationen und bunt schillernden Seen aber wirklich.

Aber auch wenn Sie wie ich die Höhle verpassen, ist Aracena einen Besuch wert ein idyllisches kleines Dörfchen, in dem die Zeit stehengeblieben scheint. Hier finden Sie kleine Läden mit Kunsthandwerk, Bergkäse und Honig und gemütliche Tapasbars mit leckeren andalusischen Snacks von Queso Manchego bis Oliven.

3. Station: Minas de Riotinto

Weiter geht es in Richtung Atlantikküste. Auf dem Weg begegnet Ihnen ein ganz besonderes kulturelles Highlight Andalusiens: die Minas de Riotinto, eine bizarre, rot-braune Felslandschaft auf einem riesigen Gelände.

Ein Halt lohnt sich allemal, denn die Minen von Riotinto sind über 5.000 Jahre alt und gehören somit zu den ältesten Bergwerken der Welt. Laufen Sie über das riesige Gelände und halten Sie die Kamera bereit: Hier können Sie wirklich spektakuläre Bilder zwischen Natur und Industrie machen und Ihren Freunden daheim eine Sehenswürdigkeit Andalusiens zeigen, die nicht unbedingt im Katalog steht. Sie stoßen auf einsames Waldgebiet, beeindruckende alte Zechen und den Rio Tinto, den vom Kupfer rot gefärbten Fluss.

4. Station: Huelva

Ein schöner Tipp für alle, die keine Lust auf überlaufene Strände haben: Die Provinz Huelva ist eine der wenigen Küstenregionen Andalusiens, die noch kaum vom internationalen Tourismus erschlossen ist.

Hier stoßen Sie auf ruhige Dörfer wie La Antilla, wo Sie statt Hotelklötzen und Liegestühlen nur kleinere Ferienhäuser von Spaniern finden, die dort ihren Sommerurlaub oder das Wochenende verbringen.

Dabei ist die Küste rund um Huelva traumhaft schön mit naturgeschützten Dünenlandschaften und weiten Stränden, die Paraglider genau wie Nudisten nutzen.

5. Station: Nationalpark Coto de Doñana (El Rocío)

Die nächste Station auf Ihrer Andalusien-Rundreise ist vor allem für Naturfreunde ein Highlight. Doñana so wird der Nationalpark abgekürzt von den Andalusiern genannt ist Spaniens wichtigstes Feuchtgebiet.

Hier haben neben zahlreichen Vogelarten auch die vom Aussterben bedrohten Pardelluchse ihr zu Hause. Vor allem deswegen ist der Park weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Ausgangspunkt zur Erkundung des Gebiets ist der Wallfahrtsort El Rocío. Zu Pfingsten pilgern 1 Mio. Gläubige dorthin und versammeln sich zu Ehren der Jungfrau von El Rocío vor der Ermita (der weißen Kapelle).

Von El Rocío aus starten Jeep-Safaris zu sonst unzugänglichen Gebiete des Nationalparks. Wir fanden den Preis allerdings zu hoch und beschränkten uns auf die Areale, die mit dem Auto oder zu Fuß zu erreichen sind.

Luchse habe ich zwar nicht gesehen, dafür wunderschöne grüne Wanderrouten, Fincas mit Obstplantagen und unzählige Wildpferde die tierischen Wahrzeichen der Region.

6. Station: Cádiz

Palmen vor der Kathedrale von Cádiz

Cádiz ist eine von vielen schönen andalusischen Städten


Es ist zwar nicht hunderprozentig nachgewiesen, aber Cádiz rühmt sich mit dem Titel der ältesten Stadt Europas! Ob das nun wirklich stimmt, sei dahingestellt. Fakt ist, dass es die Stadt bereits im 8. Jahrhundert vor Christus gab. Grund genug, hier einen Stopp auf Ihrer Mietwagenrundreise durch Andalusien einzulegen und sich das wirklich wunderschöne, altehrwürdige Stadtbild anzuschauen.

Bei einem Bummel durch Cádiz entdecken Sie architektonische Sehenswürdigkeiten aus zahlreichen Epochen: von der herrlichen Sandsteinkathedrale aus dem 18. Jahrhundert über das antike Römische Theater bis zur Kirche des Heiligen Kreuzes aus dem 13. Jahrhundert direkt nebenan.

Einen besonders schönen Blick über die Stadt und das tiefblaue Meer bietet der Torre Tavira, ein weiß-roter Barockturm mit 45 m Höhe. Bei gutem Wetter können Sie von hier aus bis nach Marokko sehen.

7. Station: Gibraltar

Von Spanien mal eben nach England das nimmt fast jeder bei seiner Andalusien-Rundreise mit. Das britische Überseegebiet Gibraltar erreichen Sie von Cádiz aus in etwa anderthalb Stunden Fahrtzeit. Neben der außergewöhnlichen politischen Zugehörigkeit ist Gibraltar auch wegen einiger beachtlicher Sehenswürdigkeiten berühmt.

Tipp
Da Gibraltar nicht in Spanien liegt, handelt es sich hierbei um eine Grenzüberschreitung mit dem Mietwagen. Bei vielen Vermietern ist dies zwar erlaubt, allerdings gibt es auch einige Ausnahmen. Informieren Sie deshalb auf jeden Fall Ihren Autovermieter, wenn Sie eine Fahrt nach Gibraltar planen.

Wahrzeichen des Stadtstaates ist der Fels von Gibraltar, ein riesiges Kalksteingebilde, das den Großteil von Gibraltar ausmacht. Der Fels ist auch bekannt als Affenfels von Gibraltar, denn hier leben rund 250 Berberaffen, deren Herkunft immer wieder Diskussionsstoff liefert. Einige sind der Meinung, die Affen wurden von Marokko nach Gibraltar geschifft. Andere meinen, die Affen kämen ursprünglich aus Europa. Ob nun europäisch oder afrikanisch die riesige Affenkolonie auf dem Felsen bietet eine faszinierenden Anblick.

Wenn Sie schon mal in Gibraltar sind, sollten Sie auch dem südlichsten Zipfel der Iberischen Halbinsel einen Besuch abstatten, dem Europa Point, mit dem Gibraltar Trinity Lighthouse.

8. Station: Ronda

Das weiße Dorf Ronda in Südspanien

Ronda steht spektakulär auf hohen Klippen © Sina Ettmer - stock.adobe.com


Ronda, eine der größten Städte unter den “weißen Dörfern”, sollte bei jeder Andalusien-Rundreise auf dem Programm stehen. Der Ort wird Sie allein durch seine phänomenale Lage im Gebirge der Serranía de Ronda an einer atemberaubenden Schlucht über dem Fluss Guadalevin bezaubern.

Im Inneren ist Ronda nicht minder spektakulär: Bummeln Sie durch den idyllischen Stadtkern, entdecken Sie traumhafte Kathedralen, herrliche Palacios und die historische Stierkampfarena, eins der Wahrzeichen von Ronda.

Auch maurische Denkmäler kann man in Ronda bestaunen, darunter die Baños Árabes (maurischen Bäder) aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Unbedingt anschauen sollten Sie sich den Casa Don Bosco, einen Adelspalast aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. In der Eingangshalle sind Sie umgeben von wunderschönen Azulejos, bunten Keramikkacheln, die charakteristisch für andalusische Patios sind.

Gegen eine kleine Gebühr gelangen Sie auf die Terrasse und genießen von dort aus einen tollen Blick über die Schlucht und ein weiteres Wahrzeichen der Stadt: die Puente Nuevo, die die Altstadt mit der Neustadt verbindet. Ein Spaziergang über die Brücke, die in schwindelerregender Höhe über die Schlucht führt, gehört für wagemutige Ronda-Besucher auf jeden Fall dazu.
 

Wo parken in Ronda?

Am besten stellen Sie Ihren Wagen im Parkhaus beim Plaza del Socorro ab und laufend anschließend über den Plaza del Toro, vorbei am Romero-Denkmal, auf die Hauptstraße. [/advice_full]

9. Station: Córdoba

Säulengänge in der Mezquita-Kathedrale in der andalusischen Stadt Córdoba

Ein Wunder der Architektur: die Mezquita in Córdoba © Matyas Rehak - stock.adobe.com


Córdoba ist zwar kleiner als Sevilla, aber kann beim Kampf um den Titel der schönsten Stadt in Andalusien durchaus mithalten. Einen ersten Eindruck vom wirklich tollen Stadtbild Córdobas bekommen Sie bei einem Spaziergang durch die Altstadt mit der Judería, dem Jüdischen Viertel, in dem sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt konzentrieren: vom Stierkampfmuseum über die Synagoge aus dem Jahr 1315 bis zu den Überresten zahlreicher Moscheen.

Vom grünen Ufer des Flusses Guadalquivir aus hat man eine tolle Aussicht über die römische Brücke bis auf die Mezquita-Catedral das bedeutendste Bauwerk der Stadt.

Im Frühmittelalter wurde der Bau einer (heute 23.000 qm großen) Moschee begonnen, die mit der christlichen Rückeroberung zur geweiht Kathedrale wurde. Um dies auch architektonisch zu besiegeln, wurde in der Renaissance ein gewaltiges Kirchenschiff mitten in das maurische Bauwerk gebaut. Die Integration dieser Stile macht die Moschee-Kathedrale bis heute einzigartig. Und ich muss sagen: Mich hat tatsächlich selten ein Sakralbau so fasziniert wie die Mezquita-Catedral von Córdoba.

Nach meiner Andalusien-Rundreise habe ich den Mietwagen in Sevilla wieder zurückgegeben und bin mit dem Flieger nach Düsseldorf in Richtung Heimat gestartet.

Mich hat der Süden Spaniens begeistert und ich kann jedem nur empfehlen, nach Andalusien zu reisen. Hier gibt es eigentlich von allem etwas: vielseitige Naturparks, wunderschöne Städte und Dörfer, einzigartige Kulturgüter, die Küste mit ihren kilometerlangen Stränden und natürlich 99%-ige Sonnengarantie.

Titelbildquelle: #160181726 | Urheber: © LucVi – stock.adobe.com

Max

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