Es geht los. Langsam, aber unaufhaltsam: Die Temperaturen klettern schon fast auf 30 Grad, und auch das Wasser im Meer wird wärmer und wärmer. Die Felder, die im Frühling noch voller Blumen standen, tauschen ihr buntes Gewand gegen ein beigefarbenes Sommerkleid, die Straßen füllen sich, und mehr und mehr Mietwagen cruisen über die Insel. Das kann nur eines heißen: Es wird Sommer auf Mallorca! Unsere Autorin Ina MallorquINA Bohse verrät uns, was sie im Sommer auf Mallorca am liebsten macht und wie und wo sie sich am liebsten abkühlt.
1. Raus aufs Meer mit Sailing Jona & Blauxell
Die Insel vom Meer aus entdecken – das ist im Sommer auf Mallorca einfach ein Muss. Zugegeben: Ich mache es auch viel zu selten, aber wenn, dann gehört es immer zu meinen absoluten Highlights des Jahres.
Mein Geheimtipp ist eine Segel-Tour mit Sailing Jona. Hier brauchen Sie sich um gar nichts zu kümmern, denn das übernehmen Melanie und Martin für Sie. Das Paar hat sich seinen Lebenstraum verwirklicht und ist gemeinsam mit Sohn Jona von Dresden nach Mallorca ausgewandert, um hier Urlauber und Einheimische gleichermaßen glücklich zu machen. Denn mal ganz ehrlich: Wer träumt nicht von einem Tagesausflug an Bord eines Katamarans?
Melanies und Martins Leidenschaft ist das Segeln. Genau diese Passion teilen Sie mit ihren Gästen, während sie ihnen die südwestliche Küste Mallorcas bei Santa Ponsa von ihrer schönsten Seite zeigen. Gäste haben die Wahl zwischen sogenannten „Shared Tours“ – gibt’s ab 85 Euro pro Person –, bei denen sie sich mit maximal elf weiteren Segelbegeisterten den Katamaran teilen oder einer „Private Tour“. Hier hat man den Katamaran Jona ganz exklusiv für sich alleine – natürlich mit Melanie und Martin als Crew an Bord. Diese Touren gibt’s schon ab 935 Euro. Essen ist auch immer dabei: Je nach Länge der Touren zaubern die beiden ein reichhaltiges spanisch-deutsches Tapas-Buffet, ein Drei-Gänge-Menü oder ein leckeres Barbecue.
Wer seinen Urlaub im Norden der Insel verbringt und nicht extra bis Santa Ponsa fahren möchte, dem lege ich den Boots-Verleih Blauxell wärmstens ans Herz. Statt mit einem Katamaran geht’s hier mit einer klassischen kleinen Llaut für bis zu sechs Personen raus auf‘s Mittelmeer – wahlweise mit oder ohne Skipper. Ich war im letzten Jahr mit meiner Familie auf eigene Faust unterwegs mit der „Picard“, einem von zwei Booten, und kann es wirklich nur empfehlen. Die Preise fangen bei 295 Euro für die Sunset-Tour an.
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2. Chiringuitos: S’Arenal in Portocolom & Patiki Beach in Port de Soller
Chiringuitos sind schon seit Jahren eine Institution auf Mallorca. Chirin.., bitte was? Bei Chiringuitos handelt es sich mal um eine kleine Strandbar, mal um ein richtiges Restaurant, mal um eine Bude aus Brettern, die nur im Sommer an den Stränden zu finden ist. Auf jeden Fall werden hier Essen, Snacks und Getränke serviert. Für mich beginnt der Sommer auf Mallorca immer dann, wenn die Chiringuitos wieder aufgebaut werden.
Aktuell haben sie es allerdings schwer auf der Insel. Der Grund: Sowohl die spanische Küstenschutzbehörde als auch die balearische Landesregierung wollen die Anzahl aus Umweltschutzgründen reduzieren. Viele dürfen ihre Terrassen nur noch zum Teil oder gar nicht mehr betreiben. Es sieht so aus, als würden einige Chiringuitos dieses Jahr gar nicht mehr aufmachen.
Zwei, die aber definitiv noch existieren, gehören auch zu meinen absoluten Lieblingen. Der Chiringuito, den ich am meisten besuche, befindet sich direkt am Strand S’Arenal im Küstenstädtchen Portocolom an der Ostküste der Insel. Im Sommer komme ich hier mindestens einmal die Woche her, und wenn es nur für ein kleines Bier nach der Hunderunde ist. Häufig aber auch zum Frühstück oder zum Mittagessen – denn zu einer Mittagspause mit Meerblick kann ich schlecht nein sagen. Mein Favorit ist die frische Dorade, dazu eine Copa de Vino Blanco con agua, ein Glas Weißweinschorle, – lecker!
Wenn es mich hin und wieder an die Westküste der Insel verschlägt, dann geht’s meist auch nach Port de Soller. Und hier ist mein absoluter Favorit das noch recht neue Patiki Beach, ganz am Ende der Playa Repic mit einem tollen Blick auf den Hafen und das Tramuntana-Gebirge. Das Patiki Beach ist etwas schicker als andere Chiringuitos – und auch nicht ganz so günstig. Aber: Köchin Grace Berrow kocht hier ausschließlich mit frischen Zutaten, die meisten kommen von regionalen Erzeugern.
© Ana Lui Photography.
Perfekt auch für Eltern: Während es sich die Erwachsenen gemütlich machen und vielleicht noch das eine oder andere kühle Bier mehr trinken, können die Kinder direkt vor den Chiringuitos im Sand spielen. Win, win, würde ich sagen.
Adressen:
S’Arenal in Portocolom
Carrer Tancat de sa Torre Felanitx, Illes Balears
Öffnungszeiten: Täglich von 9:00 bis 22:30 Uhr
Patiki Beach in Port de Soller
Camí del Far, 2, 07108 Sóller, Illes Balears
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 12:00 bis 19:00 Uhr
3. Aktiv auf dem Wasser sein – SUP oder Kayaken
Wenn es auf der Insel immer heißer wird, ist bei mir an Sport auf dem Land kaum noch zu denken. So sehr ich von Herbst bis Frühling gerne Wandern und Laufen gehe, so wenig passiert irgendetwas davon im Sommer. Nur mit Qual steige ich hin und wieder in meine Laufschuhe und jogge ein paar Kilometer.
Was ich stattdessen aber wirklich liebe im Sommer auf Mallorca, ist Kayak fahren oder mit dem Stand-Up-Paddle-Board raus aufs Meer. Wenn es mir zu heiß wird, springe ich einfach kurz ins Wasser oder korrekter formuliert: Ich lasse mich elegant ins Wasser plumpsen.
An vielen Orten stehen SUPs und Kayaks zum Verleih bereit. Zum Beispiel in Alcúdia bei Water Sports Mallorca, in Cala d’Or bei Miramonte Surf & Cycle, in Pollenca bei Kayak Mallorca oder in Portocolom bei Portocolom Adventure.
4. Fauler Strandtag
Aktiv sein ist ja schön und gut, aber ganz ehrlich: Sommer auf Mallorca heißt für mich auch hin und wieder einfach nur faul am Strand rumzuliegen, Leute zu beobachten, zu lesen oder einfach mal gar nichts zu machen. Zugegeben: So ein fauler Strandtag kommt nicht allzu oft vor, da es mir im Sommer meist zu heiß und zu voll auf der Insel ist.
Aber wenn, dann zieht es mich entweder in eine kleine, ruhige Bucht wie etwa die Cala Brafi in der Nähe von Portocolom und der Playa de Coll Baix bei Alcúdia. Oder aber ich mache gemeinsam mit meinem Freund das volle Touristenprogramm, und wir mieten uns Liegen und Stroh-Sonnenschirm, vorzugsweise an der Playa de Muro im Norden der Insel. Für zwei Liegen und einen Schirm zahlt man hier knapp 14 Euro für den ganzen Tag. Und das Beste: Eine eiskalte Erfrischung gibt’s von der Strandbude nebenan.
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