Kilometerweite Sandstrände und viele versteckte Buchten – Mallorca hat so einige davon zu bieten. Doch die Strände der beliebten Insel sind meist ziemlich voll. Da stellt sich die Frage: Gibt es sie denn noch, Strände auf Mallorca, die nicht ganz so überlaufen sind, die man noch fast für sich allein hat? Die Antwort ist ernüchternd: Jein. Nein, da es einfach keine ultimativen Geheimtipps mehr gibt. Teilte ich vor Jahren meine damals absolute Lieblingsbucht Cala Varqués in der Nähe von Manacor mit nur ein paar wenigen anderen Glücklichen und Kühen, pilgern heute im Sommer täglich hunderte Menschen zu ihr, um dann Handtuch an Handtuch wie die Ölsardinen nebeneinander zu liegen. Und ja, weil es sie dennoch immer noch gibt: Orte am Wasser, die noch nicht ganz so bekannt sind wie andere.
Aber: Um wirklich ruhige Strände auf Mallorca zu entdecken, müssen Sie häufig ein ganzes Stück lang zu Fuß gehen. Dennoch: Der Weg lohnt sich! Am Ende werden Sie mit unberührten und weitestgehend einsamen Buchten belohnt – kristallklares Wasser inklusive. Ein vielleicht nicht ganz unwichtiger Tipp: Liegestühle, Strandbars und Rettungsschwimmer sucht man bei vielen ruhigen Stränden auf Mallorca vergeblich.
Unsere Autorin Ina MallorcINA Bohse kann zwar auch nicht hexen und noch gänzlich unentdeckte Strände und Buchten aus dem Ärmel schütteln, sie verrät uns aber ein paar ihrer liebsten Strände auf Mallorca, an denen es nicht ganz so trubelig ist:
Cala Marmols & Playa Es Caragol bei Ses Salines
Zwei meiner Lieblinge teilen sich den Startpunkt am südlichsten Punkt der Insel, am Cap de Ses Salines. Von hier aus haben Sie dann die Qual der Wahl. Gehen Sie vom Leuchtturm aus linksherum, kommen Sie nach einer circa einstündigen Wanderung (etwa fünf Kilometer) zur wunderschönen und häufig einsamen Badebucht Cala Marmols, umgeben von hohen Marmorfelsen. Der Weg ist zwar nicht sonderlich schwer, aber ein bisschen kraxeln müssen Sie schon.
Etwas schneller und einfacher geht es zum Playa Es Caragol, vom Leuchtturm aus rechts herum. Nach etwa 30 Minuten (circa 1,5 Kilometer) erreichen Sie einen 500 Meter langen und 40 Meter breiten Naturstrand mit türkisblauem Wasser. Der Weg dorthin ist ganz entspannt, nur ein kleiner Spaziergang immer am Wasser lang.
Besonders schön: Vom Startpunkt am Cap de Ses Salines aus können Sie bei guter Sicht bis zur Insel Cabrera schauen.
Cala Brafi bei Portocolom
Ein kleiner, etwas holpriger circa zehnminütiger Weg führt runter zu einer meiner liebsten Buchten entlang der Ostküste. Die kleine und wilde Cala Brafi liegt zwischen der Cala Marçal in Portocolom und der Cala Sa Nau in Cala d’or, und hierhin verirren sich nicht allzu viele Urlauber. Mit etwas Glück hat man den kleinen Strandabschnitt sogar ganz für sich alleine. Hin und wieder steuern Kayak-Fahrer die Bucht an und machen kurz Pause. Auch bei FKKlern ist der Strand beliebt. Ganz prüde sollten Sie also nicht sein.
Playa des Coll Baix bei Alcúdia
Wirklich voll habe ich den Strand Coll de Baix auf der Halbinsel Cap des Pinar in der Nähe von Alcúdia noch nie gesehen. Was vielleicht auch daran liegt, dass man circa 45 Minuten durch etwas unwegsames und steiles Gelände runter zur Bucht laufen muss. Die Mühe lohnt sich dafür umso mehr: Umgeben von grünen Klippen liegt der 230 Meter lange und knapp 75 Meter breite, unberührte und naturbelassene Kiesstrand inmitten einer traumhaften Berg-Kulisse. Hin und wieder schauen Ziegen vorbei, in der Hoffnung etwas von dem Picknick der Urlauber abzubekommen. Apropos Picknick: Packen Sie unbedingt genügend Proviant ein. Eine Strandbar oder Strandverkäufer, die Kokosnüsse und Ananas anpreisen, suchen Sie hier vergeblich. Definitiv ein kleines Paradies im Norden Mallorcas.
Cala Torta nahe Artà
In dieser tollen Bucht – 150 Meter lang und 200 Meter breit – mitten im Naturschutzgebiet stört Sie garantiert keine laute Strandpromenade. Dennoch muss hier auf etwas Komfort nicht verzichtet werden: Eine kleine Strandbar und Toiletten sorgen für einen Hauch von Luxus mitten in der Natur. Die Cala Torta ist sicherlich nicht mehr ganz so ruhig wie sie vor ein paar Jahren noch war, aber gerade in der Nebensaison ist es wirklich schön ruhig.
Playa S’Illot bei Alcúdia
Die Playa S’Illot ist zwar nicht ganz so versteckt wie die anderen Strände und kann bequem mit dem Auto erreicht werden, gehört aber dennoch zu den ruhigen Stränden auf Mallorca. Auch wenn hier mittlerweile immer mehr Urlauber hin finden, der Kiesstrand auf der Halbinsel La Victória im Norden ist besonders bei den Einheimischen beliebt. Er ist nicht besonders groß, aber dennoch nie wirklich überlaufen. Von hier aus hat man außerdem einen schönen Ausblick auf das Felsmassiv von Formentor. Besonders toll: Das Wasser ist glasklar, und man kann sehr gut bis zur vorgelagerten Felseninsel schwimmen, ganz Mutige springen von hier aus ins Wasser. Perfekt auch, um mit dem Kayak oder dem Stand-Up-Paddling-Board ein bisschen an der Küste entlang zu fahren.
Der Strand liegt etwa fünf Kilometer von Alcúdia entfernt. Fahren Sie zuerst in Richtung Mal Pas und dann weiter nach Santuari de la Victória. Parkplätze gibt es am Restaurant S’Illot – hat von März bis Oktober geöffnet – oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
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