Saarland-Rundreise: 66 Stunden voller Highlights

von Alex
Saarschleife im Nebel

Schon mal das Saarland besucht? Das kleine Bundesland ganz im Westen ist selbst für viele Deutsche noch ein echter Geheimtipp. Wer eine Auszeit in der Natur, kuriose Sehenswürdigkeiten und unaufgeregte Authentizität sucht, ist hier aber genau richtig. Auf einer Rundreise in 66 Stunden gibt es all das – ganz ohne Hektik. Die ist im Saarland nämlich nirgendwo zu finden.

Stunde 1 bis 20 – Saarbrücken entdecken

Schloss Saarbrücken mit Neubau

Das Schloss Saarbrücken verbindet gekonnt Tradition und Moderne © fotowelt.org - stock.adobe.com


Die Route durchs Saarland beginnt natürlich in der Hauptstadt. Saarbrücken ist zugleich die einzige Großstadt und der Hauptsitz der einzigen Universität des ganzen Bundeslandes. Das alleine macht die Stadt natürlich noch nicht sehenswert. Dafür sorgen ein schickes Schloss, traumhafte Parks und die wunderschöne Altstadt. Das Schloss Saarbrücken ist ein kurioser Mix aus Moderne und Geschichte. Von der mittelalterlichen Burg bis zum heutigen Bau mit Stahl- und Glas-Elementen war es ein langer Weg, der in einer Ausstellung nachverfolgt werden kann. Besonders spannend sind die unterirdischen Kasematten der Schlossanlage. In der Altstadt spaziert man vorbei an historischen Fachwerkhäusern und barocken Kirchen. Abends auf dem St. Johanner Markt den Tag ausklingen lassen – perfekt! Ein weiterer Altstadt-Tipp: Unbedingt auf den Rathausturm steigen und den Ausblick über Saarbrücken bis hin zur französischen Grenze genießen.

Stunde 21 bis 23 – UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Eisenwerk Völklinger Hütte

Das Eisenwerk Völklinger Hütte wurde 1986 stillgelegt. © jozsitoeroe - stock.adobe.com


Nach einer erholsamen Nacht und einem entspannten Vormittag geht es mit dem Auto in nur fünfzehn Minuten zum nächsten Highlight. Das Eisenwerk Völklinger Hütte wurde 1986 stillgelegt und ist heute ein unglaublich vielfältiges Industriedenkmal. Ein Rundweg führt in zwei bis drei Stunden einmal quer durch das beeindruckende Gelände.

📌 Lesetipp: Route der Industriekultur: Geschichte und Kunst im Ruhrgebiet

Besonders großartig sind der Blick vom Dach der Erzhalle und der Aufstieg auf die 27 Meter hohe Gichtbühne. Zusätzlich zum Rundweg gibt es ein spannendes ScienceCenter rund um das Thema Eisen. Anfassen und mitmachen ist hier an über 100 Experimentier-Stationen ausdrücklich erwünscht. Wer etwas mehr Zeit im Gepäck hat, kann eine der vielen Veranstaltungen und Ausstellungen (beispielsweise über die Queen oder Banksy) besuchen.

Infos
Adresse: Rathausstraße 75, 66333 Völklingen
Öffnungszeiten: 10 – 19 Uhr (im Winter bis 18 Uhr)
Eintritt: 17 € (Kinder bis 18 Jahre frei)

Stunde 24 bis 26 – Hinauf aufs Saarpolygon

Denkmal für den Bergbau Halde im Saarland

Das Saarpolygon ist ein Denkmal für den Bergbau © Petair - stock.adobe.com


Hier, im Süden des Saarlands, reiht sich eine Sehenswürdigkeit an die nächste. In flotten zwanzig Minuten geht’s weiter zum nächsten kuriosen Highlight. Wie ein seltsames Stahlskelett ragt das Saarpolygon von der Halde Ensdorf in den blauen Himmel empor. Ist es ein Torbogen, ein Dreieck oder ein Kreuz? Das kommt ganz auf den Blickwinkel an. Hier in Ensdorf wurde 2012 das letzte saarländische Steinkohlebergwerk geschlossen. 2016 wurde dem für das Saarland bedeutungsvollen Steinkohlebergbau mit dem Saarpolygon ein Denkmal gesetzt. Die einzigartige begehbare Skulptur ist inzwischen ein waschechtes saarländisches Wahrzeichen. Über je 133 Stufen gelangt man in den West- oder Ostturm und wird mit einem sagenhaften Ausblick über das Umland belohnt.

Infos
Adresse: Provinzialstraße 1, 66806 Ensdorf
Öffnungszeiten: 8 – 21 Uhr
Eintritt: frei

Stunde 27 bis 42 – Kleinstadt-Feeling in Saarlouis

Tische und Stühle vor der Kaserne VI in Saarlouis

Die Kaserne VI in Saarlouis ist echt sehenswert © Martina Berg - stock.adobe.com


Nach so viel Industriekultur geht es in die pittoreske Stadt Saarlouis. Hier gibt es keine überlaufenen Must-Sees oder aufgeregte Touristenmassen. Stattdessen schlendert man durch die hübsche Altstadt, besichtigt den Großen Markt mit der Pfarrkirche St. Ludwig und genießt ein leckeres Abendessen in einem der vielen tollen Restaurants. Empfehlenswert: das Hofhaus mit gemütlichem Wintergarten. Direkt nebenan beschert das originelle Ringhotel Altes Pfarrhaus erholsame Nächte (Doppelzimmer ab 109 €/Nacht).

Stunde 43 bis 44 – Besuch in der Villa Borg

Villa Borg

Voller Geschichte: das Freilichtmuseum Villa Borg © hayo - stock.adobe.com

Gut geschlafen und gefrühstückt? Dann ist es Zeit für etwas Geschichte. Im Freilichtmuseum Villa Borg geht es zurück in die Zeit der Römer, die hier einst in einer prächtigen Villa lebten. Diese wurde in den letzten Jahrzehnten aufwendig rekonstruiert und ist heute ein beeindruckendes Museum umgeben von hübschen Gärten. Wenn der Magen knurrt gibt es in der hauseigenen römischen Taverne eine Stärkung.

Infos
Adresse: Im Meeswald 1, 66706 Perl-Borg
Öffnungszeiten: 10 – 18 Uhr (Apr – Okt), 11 – 16 Uhr (Feb, Mrz & Nov), montags geschlossen
Eintritt: 5 €

>Stunde 45 bis 49 – Saarland-Sehenswürdigkeit Nr. 1

Saarschleife in Deutschland

Von allen Saarland-Sehenswürdigkeiten die bekannteste: die Saarschleife © mojolo - stock.adobe.com

Die Saarschleife bei Mettlach ist ohne Zweifel die bekannteste Sehenswürdigkeit des Saarlandes. Kein Wunder! Der Fluss Saar vollführt hier inmitten dichtbewaldeter Hügel einen Schlenker, der seinesgleichen sucht. Der Anblick des ungewöhnlichen Flussverlaufs ist tatsächlich so atemberaubend wie auf den vielen Bildern davon. Die beste Sicht hat man vom felsigen Aussichtspunkt Cloef im Ortsteil Orscholz. Am Cloef-Atrium direkt ums Eck gibt es ausreichend Parkplätze.

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Von dort aus lässt sich die Gegend rund um die Saarschleife auch auf einem großartigen Baumwipfelpfad erkunden. Auf bis zu 23 Metern Höhe spaziert man durch die Wipfel von Buchen und Eichen bevor es hinauf auf den einmaligen Aussichtsturm geht, der einen großartigen Blick auf die Saarschleife freigibt. Für Wanderer lohnt sich der Rundwanderweg Traumschleife Cloef-Pfad (8 km, ca. 3,5 h).

Infos
Adresse: Cloef-Atrium, 66693 Mettlach-Orscholz
Öffnungszeiten Baumwipfelpfad: 9:30 – max. 19 Uhr (je nach Jahreszeit)
Eintritt Baumwipfelpfad: 10 €

Stunde 50 bis 65 – Glamping im Saarland

Bliesgau Landschaft morgens im Herbst bei Sonnenaufgang

In Bliesgau kann man herrlich entspannen – zum Beispiel beim Glamping © Petair - stock.adobe.com


Kaum zu glauben, das alle bisherigen Sehenswürdigkeiten auf einer Strecke von nicht mal 100 Kilometern lagen. In einer guten Stunde Fahrtzeit geht’s nun zurück, an Saarbrücken vorbei und hinein in die Biosphäre Bliesgau. Klingt nach viel Natur und Ruhe? Richtig! Spätestens hier, zwischen Buchenwäldern und Streuobstwiesen, wird klar, was das Saarland so einmalig macht. Diese Fähigkeit, in jedem Ort Schönheit zu entdecken – sei es ein verrostetes Eisenwerk oder ein knorriger Wald – ist bezaubernd und vor allem richtig erholsam.

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Bezaubernd und erholsam ist auch das brandneue Glamping Resort hier in der Biosphäre Bliesgau. Mitten in der Natur nächtigt man hier in kleinen, freistehenden Naturhotelzimmern. Ob im Waldgarten oder im Weingarten: jede Einheit hat ein eigens kleine Bad, eine Küchenzeile und ganz viel Grün drumherum.

Infos
Adresse: Zum Bergwald 6, 66271 Kleinblittersdorf
Kosten: ab 89 € für 2 Pers./Nacht

Stunde 66 – Zurück nach Saarbrücken

In gut zwanzig Minuten geht es aus dem Glamping-Paradies zurück nach Saarbrücken. Dort heißt es Abschied nehmen vom wunderschönen Saarland und vielleicht auch vom Mietwagen. Gute Heimreise!

Auf diesem Wochenend-Roadtrip durch das Saarland legt man in einer reinen Fahrtzeit von etwa drei Stunden rund 180 Kilometer zurück.

Titelbildquelle: #45639824 | Urheber: © wolfgangstaudt – stock.adobe.com

Alex

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