Hinsichtlich der Drehorte von Star Wars – Das Erwachen der Macht herrschte lange Zeit großes Stillschweigen. Mit Release der Fortsetzung der George Lucas-Saga wurde jedoch bestätigt, dass der Film zu großen Teilen in Island, England, Irland und den Vereinigten Arabischen Emirate gedreht wurde. Dabei war Regisseur J. J. Abrams, selbst bekannt als Meister der Lens Flares, besonders stolz darauf, im Zeitalter des CGI die meisten Szenen noch immer an realen und noch dazu wunderschönen Schauplätzen zu drehen. Einige dieser Top-Drehorte von Star Wars Episode 7 stellen wir Ihnen hier vor – möge die Macht mit Ihnen sein!
- Jakku – der Sandplanet in der Rub al-Chali
- Lake District Nationalpark, England – Piratenschloss auf Takodana
- Die Starkiller Basis – Mývatn See und Krafla Vulkan, Island
- Die Basis des Widerstandes – RAF Greenham Common, Berkshire, England
- Puzzlewood in the Forest of Dean, Gloucestershire, England
- Pinewood Studios, England
- Das Schönste kommt zum Schluss: Skellig Michael Island, Irland
1. Jakku – der Sandplanet in der Rub al-Chali
Bestimmt erinnern Sie sich noch an Tatooine – den Wüstenplaneten, auf dem sich der Palast des huttischen Verbrecherlords Jabba befand und es von Schmugglern und gemeinen Kopfgeldjägern nur so wimmelte. Während die Dreharbeiten für Tatooine primär in Tunesien und im Death Valley der USA stattfanden, wartet der neue Teil der Star Wars-Filmreihe mit einem ähnlichen Wüstenplaneten namens Jakku auf. Hier lebt die menschliche Schrottsammlerin Rey und flieht, gemeinsam mit Poe und BB-8, mithilfe des Millennium Falkens vor der Ersten Ordnung.
Schauplatz der spektakulären Landschaftsszenen war die fast menschenleere Rub al-Khali, die größte Sandwüste unseres Planeten. Mit einer Fläche von 680.000 Quadratkilometern erstreckt sie sich über 4 Staaten (Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Oman und Jemen) und kann Sanddünen, die bis zu 300 Meter hoch werden, ihr Eigen nennen – perfekt also, um im Emirat Abu Dhabi, ganz in der Nähe der Grenze zu Saudi-Arabien, als Jakku abgelichtet zu werden.
Die meisten Spuren der Dreharbeiten, darunter das gewaltige Raumschiffswrack, wurden inzwischen beseitigt – geblieben sind allerdings noch Reste der über zwei Kilometer langen Straße, auf der die Kulissenbauer mit ihren schweren Fahrzeugen entlanggefahren sind. Die Straße dürfte aber bald wieder von der Wüste geschluckt werden – was bleibt ist eine unfassbar schöne Szenerie, die jedem Reisenden Ehrfurcht einflößen dürfte.
2. Lake District Nationalpark, England – Piratenschloss auf Takodana
Eine der eindrucksvollsten Szenen des siebten Star Wars-Teils zeigt, wie eine Schwadron von X-Flüglern über die Gewässer einer spektakulären Landschaft fliegt und die Rebellen auf die Truppen der ersten Ordnung treffen. Abgelichtet wurde hierfür der Lake District-Nationalpark in Cumbria, England, der sich über 2.172 Quadratkilometer erstreckt und mit seinen „Lakes“ eine der eindrucksvollsten Berg- und Seenlandschaften der UK darstellt.
Die Filmcrew macht hier vor allem von einem Helikopter aus Luftaufnahmen, die später u. a. für den Flug des Millennium Falken verwendet wurden. Im Film präsentiert sich die immergrüne, von Seen und Flüssen durchbrochene Landschaft übrigens als Planet Takodana, auf dem sich Maz Kanata in ihr Piratenschloss zurückgezogen hat und neben Schmugglern, Söldnern und Piraten auch Han, Poe und Rey willkommen heißt.
Vor allem Sportfans und Künstler werden sich in der mit üppiger Vegetation überwucherten Landschaft am Derwent Water, Englands viertgrößtem See, richtig wohlfühlen – umgeben von Hügeln, dicht bewaldeten Hängen und kleinen Bootshäfen lässt es sich hier wunderbar Wandern, Biken und das Leben genießen.
Die Straßen innerhalb des Nationalparks sind ganz normale Landstraßen, die teils jedoch sehr steil und schmal sind. Während die einspurigen Pässe für große Wohnwagen eher ungeeignet erscheinen, kommen Sie mit einem Mietwagen hier bequem durch. Das Schöne: An den Startpunkten zu den verschiedenen Wanderwegen können Sie Ihr Auto oftmals am Straßenrand parken – oder aber Sie stellen den Wagen auf den kostenpflichtigen Parkplätzen in den kleinen Ortschaften ab und erkunden die nächstgelegenen Naturwunder zu Fuß.
3. Die Starkiller Basis – Mývatn See und Krafla Vulkan, Island
Die Starkiller-Basis der Ersten Ordnung befindet sich auf einem Eisplaneten, der geradezu unheimlich anmutet. Hier waltet der skrupellose General Hux seines Amtes, eine Superwaffe zu erschaffen, die ganze Sternensysteme mit einem einzigen Schuss vernichten kann. Passend zur eisigen Stimmung wurde auch die Landschaft dieses Star Wars 7-Drehortes gewählt: Die Winterlandschaft des Mývatn-Sees (zu Deutsch „Mückensee“) im Nordosten Islands gibt eine spektakuläre Kulisse, die nicht nur alten Island-Fans imponiert.
Der Mývatn heißt nicht umsonst Mückensee: Die kleinen Schwarmtiere lieben Kohlendioxid, das durch die vulkanische Aktivität stetig aus dem Boden beim See aufsteigt. Blöderweise atmen Säugetiere ebenfalls Kohlendioxid aus – was dazu führt, dass die Tiere gezielt in Mund- und Nasenhöhlen fliegen können. Es existieren sogar historische Belege dazu, dass bereits einige Pferde aufgrund dieses Umstands erstickt sind. Also ganz wichtig: Schal vors Gesicht!
Nur 14 Meilen vom Mývatn entfernt erwartet Besucher der nächste Star Wars 7-Drehort, der ebenfalls für Aufnahmen der Starkiller Basis genutzt wurde: Das Krafla-Vulkansystem ist zuletzt 1984 ausgebrochen, seine Lava-Felder spucken jedoch immer noch sporadisch Dampf aus der Erde. Die Caldera des Vulkans ist inzwischen zu einem smaragdgrünen See geworden, der besonders zur Zeit der Nordlichter eine wahrlich himmlische Szenerie bietet.
4. Die Basis des Widerstandes – RAF Greenham Common, Berkshire, England
Die ehemalige Royal Air Force Militärbasis Greenham wurde bereits 1 Jahr vor Filmrelease als Drehort von Star Wars 7 entlarvt, als ein Pilot über das Gelände flog und die Filmcrew bei der Arbeit erwischte. Hauptnutzer des Militärflugplatzes waren ab 1942 die Luftstreitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika, die die Basis 1992 an das britische Militär zurückgaben. Das Areal wurde 1993 allerdings endgültig stillgelegt und war sogar für kurze Zeit zum Verkauf freigegeben.
Mittlerweile wurde das Gelände in mehrere Teile gegliedert und der Flugplatz für die Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht. Während hier zu Zeiten des Kalten Krieges noch nukleare Marschflugkörper zwischengelagert wurden, präsentiert sich heute ein öffentlicher Park, der als Mahnmal der Kriegszeiten eine Reihe eindrucksvoller Bilder bietet – u. a. die nun von Pflanzen überwucherte Landebahn.
Die „GAMA site“ der Militärbasis befindet sich in Privatbesitz und diente als Schauplatz der Basis des Widerstandes in Star Wars Episode 7, gegründet von der Rebellenheldin Leia Organa höchstpersönlich. Übrigens dürfen Sie sich hier angekommen nicht wundern: Die Berge im Hintergrund des Filmszenen wurden während der Postproduction digital hinzugefügt.
5. Puzzlewood in the Forest of Dean, Gloucestershire, England
Der „Puzzlewald“ ist ebenfalls einer der Top-Drehorte von Star Wars Episode 7. In dem bereits vielfach abgelichteten, uraltem Waldareal aus präromanischer Zeit wurden die Szenen gedreht, in denen Rey durch den üppigen Forst rund um das Schloss von Maz umherläuft und sich schließlich Kylo Ren stellt.
Das im Dean Forest gelegene 5,7 Hektar große Gebiet ist vor allem für seine „Scowle“-Landschaft bekannt, die sich insbesondere durch eine Mischung aus gestaltlosen flachen Gruben sowie unregelmäßige Labyrinthhöhlen, die bis auf mehrere Meter Tiefe reichen, auszeichnet. Oft wird gemunkelt, dass dieser Landschaftstyp wohl einzigartig und nur im Dean Gloucestershires vorzufinden ist.
Und wahrlich, hier fühlt man sich gleich wie auf einen anderen Planeten versetzt – am ehesten wohl Endor, sodass man mit Recht erwartet, gleich ein paar Ewoks vor die Füße hüpfen zu sehen. Doch auch Merlin oder der Doktor aus Dr. Who könnten hier gleich um die Ecke schauen – immerhin wurde im dichten Laubwerk nicht nur Star Wars gedreht, sondern auch viele Szenen bekannter britischer TV-Serien festgehalten. Auf einer kleinen Wandertour können Sie sich von der mystischen Schönheit dieses Ortes am besten selbst überzeugen.
6. Pinewood Studios, England
Nicht weniger mystisch geht es auch im Studio zu – einige der Szenen konnten immerhin dann doch nicht ausschließlich in freier Natur aufgenommen werden. Ein weiterer Drehort von Star Wars 7 waren daher die britischen Pinewood Studios, die rund 32 km westlich von London gelegen sind und u. a. durch die James-Bond-Serie weltweit Bekanntheit erlangt haben.
Beeindruckend ist vor allem, dass das Produktionsteam von Das Erwachen der Macht versucht hat, so viele technische Spezialeffekte wie möglich zu verwenden, anstatt sich auf CGI zu verlassen. Hierdurch sollte vor allem das Flair der alten Filme (Episode 4, 5 und 6) bewahrt werden – und in optischer Hinsicht ein wenig Abstand von den aus Sicht vieler Fans als gescheitert angesehenen Episoden 1 bis 3 nehmen.
7. Das Schönste kommt zum Schluss: Skellig Michael Island, Irland
Die Abschlussszene von Star Wars – Das Erwachen der Macht wurde auf der Insel Skellig Michael in Irland aufgenommen und nimmt eine ganz besondere Rolle im Herzen der Filmfans ein – mehr, als dass sie im Folgeteil wohl wieder zu sehen sein wird, verraten wir an dieser Stelle aber lieber nicht.
Die rund 22 Hektar große Insel beherbergt eines der bekanntesten mittelalterlichen Klöster Irlands – das über eine steile, 600 Stufen lange Steintreppe, die ebenfalls im Film zu sehen ist, jedoch auch am schwersten zugänglich ist. Täglich dürfen zudem nicht mehr als 180 Besucher auf die Insel übersetzen, was kaum verwundert, wenn man die Schönheit dieses Naturwunders und des auf ihr thronenden UNESCO-Weltkulturerbes einmal mit eigenen Augen bewundert hat.
Skellig Michael ist ungefähr 8 Meilen von der Küste Kerrys entfernt, was viele Reisende von einem Besuch abschreckt, jedoch auch zur Erhaltung der Insel beiträgt. Wer die Wunder der Insel einmal auskundschaften möchte, sollte das Wetter im Auge behalten und im „Skellig Experience Centre“ im Fischerdörfchen Portmagee vorbeischauen. Hier erhält man Karten für die Überfahrt per Motorboot, in dem man es sich mit rund 13 anderen Personen bequem machen und die kleine Exkursion zu einer der schönsten Plätzchen Irlands unternehmen kann.
Mit dem Mietwagen geht es ab Killarney über den Ring of Kerry bzw. die N70 und N72 weit in den Westen. Rund eineinhalb Stunden Autofahrt später stellen Sie Ihr Auto in Portmagee ab. Von hier legen die Boote mehrerer Anbieter ab – die beiden wichtigsten sind Seanie und Joe Roddy & Sons.
Viel zu Lesen du noch hast!
Natürlich haben wir in unserer Reisewelt noch weitere Drehort-Touren parat: Vor allem die Krieg der Sterne-Saga hat es uns als Filmfans angetan, weshalb wir Ihnen die wichtigsten Star Wars-Drehorte weltweit zusammengefasst haben.
Titelbildquelle: #163438347 | Urheber: © Nir – adobe.stock.com
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