Kinder im Auto: Tipps für Sicherheit & Spaß unterwegs

von Alex

Eine Autofahrt mit Kindern kann schnell anstrengend und stressig werden, gerade wenn sie etwas länger dauert. Zu den Sorgen um die Sicherheit der kleinen Reisegefährten gesellt sich oft die schlechte Laune gelangweilter Kinder. Lesen Sie hier, wo Ihre Kinder im Auto am besten sitzen, wie Sie sie vor etwaigen Gefahren schützen und mit welchen kleinen Helfern auch lange Autofahrten unterhaltsam bleiben.

1. Wo sitzen Kinder im Auto?

Unabhängig vom Alter ist es generell empfehlenswert, Kinder auf der Rückbank unterzubringen. Im Falle eines Unfalls sind dies die sichereren Plätze. Es ist allerdings nicht gesetzlich verpflichtend, Kinder ausschließlich auf den hinteren Sitzen zu platzieren. Seit 1993 schreibt die Straßenverkehrsordnung (StVO) lediglich vor, dass Kinder im Auto einen geeigneten Kindersitz benötigen, so lange sie jünger als 12 oder kleiner als 1,50 Meter sind. Wo Sie den Kindersitz samt Kind unterbringen, ist Ihnen überlassen.

Für viele Kinder übt gerade der Beifahrersitz eine immense Anziehungskraft aus. Schließlich hat man von dort den besten Ausblick und kann sich schon ganz groß fühlen. Wenn viele Leute im Auto mitfahren, ist es zudem oft unerlässlich, den großen Kindersitz vorne unterzubringen. Achten Sie in diesen Fällen unbedingt darauf, dass der Airbag ausgeschaltet ist, wenn Sie eine Babyschale oder einen rückwärts ausgerichteten Kindersitz nutzen. Sitzt ihr Kind in einem vorwärts schauenden Sitz, muss der Airbag an sein. Um Ihr Kind vor der Wucht des Airbags im Falle eines Unfalls zu schützen, schieben Sie den Beifahrersitz am besten so weit wie möglich nach hinten.

Der sicherste Platz für Ihr Kind ist der mittlere Sitz der Rückbank.

Tests haben ergeben, dass der mittlere Sitz auf der Rückbank der sicherste Platz für Kinder im Auto ist. Dort sind sie auch vor einem seitlichen Aufprall etwas mehr geschützt. Allerdings können Sie den Kindersitz dort nur anbringen, wenn Ihr Auto auch an diesem Sitzplatz mit einem Dreipunktgurt ausgestattet ist. Kindersitzen dürfen nie mit einem Beckengurt kombiniert werden.

2. Tipps & Infos rund um Kindersitze

Kindersitz im Auto © MNStudio - stock.adobe.com
Bei der Auswahl eines geeigneten Kindersitzes sind besonders zwei Kriterien wichtig: Zum einen muss der Sitz der Europäischen Norm für Kindersicherheit ECE R44 entsprechen. Zugelassene Sitze nach ECE-R44-Norm haben eine Prüfziffer, die auf 03 oder 04 endet.

Zum anderen muss er genau zum Alter, der Größe und dem Gewicht des Kindes passen. Kindersitze werden in Deutschland anhand des Kinder-Gewichts klassifiziert und in folgende Normgruppen eingeteilt:

  • Gruppe 0: bis 10 kg (etwa Geburt bis 1 Jahr)
  • Gruppe I: 9 bis 18 kg (etwa 1 bis 4 Jahre)
  • Gruppe II: 15 bis 25 kg (etwa 3,5 bis 7 Jahre)
  • Gruppe III: 25 bis 36 kg (etwa 7 bis 12 Jahre)

Inzwischen gibt es immer weniger Kindersitze, die genau in eine dieser Gruppen fallen. Besonders Gruppe II ist selten geworden. Stattdessen werden im Fachhandel immer mehr mitwachsende Sitze angeboten. Diese umfassen mehrere Normgruppen und lassen sich im Laufe der Jahre an das wachsende Kind anpassen. Während Neugeborene in der Babyschale (Gruppe 0) am sichersten aufgehoben sind, können Sie danach auch einen mitwachsenden Sitz wählen. Alleine die Tatsache, ob es sich um einen klassischen oder mitwachsenden Sitz handelt, lässt noch keine Aussage über die Qualität und Sicherheit des Sitzes zu.

Das Wichtigste ist, dass der Kindersitz perfekt zur Ihrem Kind passt. Probesitzen ist daher unerlässlich. Die genannten Normen sind nur ein Richtwert. Jedes Kind wächst unterschiedlich schnell. Während eines 4 Jahren noch zu klein für die Gruppe II ist, ist ein anderes der Gruppe I vielleicht schon im Alter von 3 Jahren entwachsen.

Lesen Sie im Vorfeld aktuelle Testberichte, lassen Sie sich von Fachpersonal beraten und probieren Sie den Kindersitz in Ruhe aus – dann finden Sie sicher den passenden Sitz.

Tipp
Wenn Sie ein Auto mieten, können Sie direkt bei der Buchung angeben, dass Sie einen oder mehrer Kindersitze benötigen. Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass Sie das Alter Ihrer Kinder angeben. billiger-mietwagen.de leitet dann alle Infos an den jeweiligen Vermieter weiter. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass kein Vermieter die Verfügbarkeit eines Kindersitzes garantieren kann. Sollte zum Beispiel ein früherer Kunde den Kindersitz nicht im funktionsfähigen Zustand zurück geben, kann es sein, dass trotz vorheriger Anfrage kein Kindersitz verfügbar ist. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, nehmen Sie Ihre Kindersitze am besten im Flugzeug mit. Das ist bei fast allen Airlines kostenlos möglich.

3. Türen, Hitze & Co.: Gefahrenquellen erkennen

Dass Autofahrten gefährlich sein können, ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Aber gerade für Kinder lauern im Fahrzeug so einige Gefahren. Viele lassen sich aber zumindest deutlich reduzieren, wenn Sie im Vorfeld einfache Maßnahmen ergreifen. Wir haben die häufigsten Gefahrenquellen zusammengetragen und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Kinder im Auto am besten schützen können.

Hitze im Auto

Eine der größten Gefahren für Kinder im Auto ist Hitze. Abgesehen davon, dass es sowieso nicht ratsam ist, Kinder unbeaufsichtigt im Auto zurückzulassen, kann es gerade an heißen Tagen äußerst kritisch werden. Wenn die Außentemperaturen 32° C klettern, entsteht im geschlossenen Auto oft schon nach ca. 15 Minuten eine Hitze von über 45 °C, die für kleine Kinder tödlich sein kann. Achten Sie daher unbedingt auf angemessene Temperaturen im Auto und lassen Sie Ihr Kind nicht unbeaufsichtigt. Das kann nicht nur an heißen Sommertagen problematisch sein.

Kindersicherung aktivieren

Eben noch hat der Nachwuchs ruhig ins Bilderbuch geguckt, plötzlich wird der Türgriff interessant und ehe Sie reagieren können hat Ihr Kind die Autotür während der Fahrt geöffnet. Eine gefährliche Situation! Denken Sie daher besonders bei Kleinkindern daran, die Kindersicherung an der erreichbaren Autotür zu aktivieren. Bei den meisten Automodellen müssen Sie dafür lediglich einen Schalter an der entsprechenden Tür umlegen.

Ablenkung durch Kinder

Die vielleicht größte Gefahr bei Autofahrten mit Kindern, sind abgelenkte Eltern am Steuer. Egal ob Ihr Nachwuchs hinter Ihnen lustigen Quatsch macht oder genervt quengelt: Ihre Konzentration sollte während der Fahrt stets auf den Verkehr gerichtet sein, nicht auf die Ereignisse auf der Rückbank. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Kinder Ihre Aufmerksamkeit brauchen, dann halten Sie lieber an. Wenn Sie sich während der Fahrt nach hinten umdrehen oder verlorenes Spielzeug vom Boden aufsammeln, ist das für alle Fahrzeuginsassen sehr gefährlich.

4. Spiel und Spaß im Auto

Kinder toben in den Dünen in Holland

Pausen zwischendurch sind immer sinnvoll © Claudia Evans - stock.adobe.com


Auf kurzen Fahrten zum Supermarkt ist Ihr Nachwuchs mit einem Buch oder dem vorbeiziehenden Geschehen meist noch recht gut unterhalten. Auf längeren Fahrten tönt dann aber doch schnell ein genervtes “Wann sind wir endlich daaaa?” durchs Auto. Damit lange Autofahrten nicht zu einer unangenehmen Notwendigkeit, sondern zu einem lustigen Familienausflug werden, lohnt sich etwas Vorbereitung.

  • Packen Sie nicht nur das Lieblingsspielzeug der Kinder ein, sondern auch etwas Neues oder womit Sie sonst nur selten spielen dürfen. Mit spannenden Neuheiten sind Sie sicher eine Weile beschäftigt.
  • Überlegen Sie sich lustige Reisespiele, die Sie gemeinsam mit Ihren Kindern auch während der Fahrt spielen können. Noch keine Idee? Dann lesen Sie unseren Artikel zu den 14 coolsten Reisespielen.
  • Denken Sie an ausreichend Snacks und Getränke. Hungrige und gelangweilte Kinder haben wenig Spaß auf langen Fahrten. Ein Apfel oder Keks im richtigen Moment besänftigt Magen und Gemüt.

Titelbildquelle: #73268716| Urheber: © Sergii Mostovyi – stock.adobe.com

Alex

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