Diesel vs. Benziner – ein Vergleich

von Max
Frau tankt ihr Auto auf

Egal, ob es um den Mietwagen oder das eigene Auto geht – das alte Thema „Diesel vs. Benziner“ beschäftigt jeden Autofahrer einmal. Da Elektroautos noch nicht zu den Verkaufsschlagern zählen, stellt sich nach wie vor die Frage, welcher Motor für welchen Zweck und Fahrer der sinnvollste ist. Wie sieht es z. B. mit dem Energiegehalt bei Benzin und Diesel aus? Welche Unterschiede zwischen Diesel und Benziner im Kostenvergleich, in der Leistung und Co. bestehen, erfahren Sie in unserem Überblick.

Diesel vs. Benziner – ein Vergleich
  1. Effizienz
  2. Beschleunigung
  3. Kostenvergleich
  4. Fazit

1. Unterschied zwischen Diesel und Benziner – die Chemie muss stimmen

Weißes Auto fährt über eine Straße in den transilvanischen Alpen

© photolia67 - stock.adobe.com


Grundsätzlich werden sowohl der Otto-Kraftstoff Benzin als auch Diesel aus Rohöl hergestellt. Dieses enthält eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Die Kohlenwasserstoffe des Diesels sind in der Regel „gehaltvoller” als die von Benzin, da es mehr Kohlenstoffatome und somit mehr Masse besitzt. Aus diesem Grund verbrauchen Dieselfahrzeuge auf den ersten Blick auch weniger Kraftstoff.

Allerdings kommt es darauf an, wie man diesen Verbrauch misst: Normalerweise wird er in Litern pro 100 km gemessen. Hier verbraucht das Dieselfahrzeug bekanntlich deutlich weniger als der Benziner. Dies bedeutet aber noch lange nicht, dass der Dieselmotor effizienter oder gar besser für das Klima ist. Da Diesel rund 13 % mehr Masse – und somit auch mehr Kohlenstoffatome – als Benzin aufweist, tritt bei der Verbrennung eines Liters auch mehr CO2 aus dem Auspuff. Je mehr Energie also pro Liter verbrannt wird, desto mehr Abgase werden auch produziert. Die dem Diesel oftmals nachgesagte Effizienz ergibt sich eher daraus, dass ein Dieselmotor die ihm zugeführte Energie besser ausnutzen kann. Als Selbstzünder fängt er bereits früh an zu brennen – was aber leider auch mehr Aufwand bedeutet, um die schmutzigeren Abgase zu säubern.

Bei beiden Kraftstoffen – Diesel und Benzin – wird in etwa die gleiche Menge an Energie ins Auto gesteckt, weshalb sich nicht pauschal sagen lässt, welcher Kraftstoff energieeffizienter ist. Der Unterschied zwischen Benziner und Diesel liegt also nicht zwingend in der Chemie, sondern nach wie vor in der Beschleunigung und Preiseffizienz.

2. Die Beschleunigung bei Diesel und Benziner – welcher Motor kommt schneller vorwärts?

Ein Fehler beim Vergleich zwischen Diesel und Benziner ist meist, dass nur auf die Höchstleistung des Motors geschaut wird. Diese erreicht er allerdings erst ab einer bestimmten Drehzahl.

Dieselmotoren erreichen ihre maximale Leistung in der Regel bereits ab einer recht niedrigen Drehzahl, die dann aber langsam wieder abnimmt. Benzinmotoren erlangen ihre maximale Leistung hingegen oft erst bei recht hohen Drehzahlen. Ab diesem Punkt laufen sie dafür sehr leise und vibrationsarm. Somit kann ein Diesel im Vergleich zum Benziner zwar oft eine schnellere Beschleunigung aufweisen – in Hinblick auf die Höchstgeschwindigkeit kommt es aber wiederum auf das jeweilige Wagenmodell an.

3. Kostenvergleich von Diesel und Benziner – welches Modell zahlt sich aus?

Blick in den Tankdeckel eines Autos
Während sich Dieselfahrer im Sommer 2015 noch über niedrige Zahlen an den Tankstellen freuen konnten, nähert sich der Preis von Diesel dem von Benzin derzeit immer mehr an.
Dies liegt zum einen an der Besteuerung der Kraftstoffe, zum anderen an globalen Unterschieden in Hinblick auf Angebot und Nachfrage. So ist der Benzinbedarf in den Sommermonaten meist deutlich höher, wenn die Amerikaner, die eher Benziner bevorzugen, in den Urlaub fahren. Dies wirkt sich jedes Jahr auch preissteigernd auf die globalen Benzinpreise aus.
Zudem lässt sich beobachten, dass die steigende Quote an Neuzulassungen von Dieselfahrzeugen den Preisunterschied zwischen Diesel und Benzin ebenfalls gedrückt hat. Je mehr Dieselfahrzeuge unterwegs sind, desto teurer wird auch ihr Kraftstoff.

Im Rahmen verschiedener Untersuchungen zu den Vor- und Nachteilen von Benziner und Diesel haben sich einige Faustregeln hervorgetan, an denen Sie sich bei der Entscheidung für Benziner oder Diesel orientieren können:

  • Ausgehend von den gesamten Autokosten (inkl. Kaufpreis, Wertverlust, Steuer etc.) ist ein Diesel ab einer Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr meist günstiger als der vergleichbare Benziner. Zwar ist die Anschaffung teurer, wird durch den niedrigeren Spritpreis aber auf Dauer ausgeglichen.
  • Vorsicht bei Kurzstrecken: Autos mit Dieselmotor sind eher als Langstreckenfahrzeuge gebaut. Da diese ihre optimale Leistung erst bei Betriebstemperatur erreichen, wird ihre Lebenszeit durch permanente Kurzstreckenfahrten verkürzt.
  • Wer also regelmäßig Strecken von mindestens 20 km fährt – ohne Unterbrechungen durch Ampeln oder Staus –, ist mit einem Diesel gut beraten.
  • Wenigfahrer sollten dagegen lieber zum Benziner greifen.
Tipp
In 81 % der vom ADAC verglichenen Diesel-Benziner-Modelle ging der Diesel in Hinblick auf die Gesamtkosten als Sieger hervor. Für Viel- und Langstreckenfahrer lohnt sich der Diesel daher durchaus.

Ganz wichtig: Diese Regeln gelten natürlich nicht für alle Automodelle und es gibt genug Ausnahmen vom generellen Trend.

Ein Nachteil des Diesels ist z. B., dass sich immer mehr deutsche Städte für die Einrichtung von Umweltzonen entscheiden und nur mit einer grünen Plakette befahren werden können. Von dieser können allerdings vor allem ältere Dieselfahrzeuge, die nicht die Euro 4 Abgasnorm erfüllen, nur träumen. Diesel­autos mit Abgasklasse Euro 3 können hingegen durch den Einbau eines Partikelfilters eine grüne Umwelt­plakette statt der gelben erreichen. Für einen Städtetrip nach Berlin oder Hamburg sind Sie mit einem Benziner jedoch immer auf der sicheren Seite.

4. Fazit

Wollen Sie sich einen neuen Benziner oder Diesel zulegen, sollten Sie sich genau mit den Konditionen Ihres Wunschautos auseinandersetzen und nachrechnen, ab wievielen Kilometern der „break-even point“ im Preisunterschied erreicht ist. Hierzu finden Sie online einige Benzin-Diesel-Rechner, die Ihnen den Kostenvergleich zwischen Diesel- und Benzinfahrzeug erheblich vereinfachen.

Titelbildquelle: #119991038 | Urheber: © vladstar – stock.adobe.com.com

Max

Das könnte Ihnen auch gefallen

2 Kommentare

René 2. März 2016 - 13:30

Ein Diesel kann auch ohne Rußpartikelfilter eine grüne Plakette erlangen.

Die einzige Vorraussetzung, die erfüllt werden musst ist die Euro 4 Abgasnorm.

Antworten
Theresa 2. März 2016 - 15:05

Hallo,

vielen lieben Dank für den Hinweis, wir haben das im Artikel entsprechend abgeändert!

Viele Grüße
Theresa
von billiger-mietwagen.de

Antworten

Schreiben Sie uns