Unterwegs einfach frei sein, spontan genau dahin fahren, wo Sie die Laune hinführt – das macht Campingausflüge so erholsam. Wenn Sie im Urlaub ganz autark sein wollen, müssen Sie aber keinen teuren Campingwagen anschaffen und auch das unbequeme Zelt darf zuhause bleiben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen PKW mit wenig Geld zum perfekten Camping-Auto umrüsten können: nur für einen Urlaub oder dauerhaft.
1. Welcher Fahrzeugtyp ist geeignet?
Einen normalen PKW in ein Camping-Auto zu verwandeln, ist gar nicht schwer. Bevor Sie anfangen, sollten Sie aber überlegen, ob Ihr Fahrzeug nur kurzzeitig zum Camping-Auto werden soll oder ob Sie langfristig ein fahrendes Bett haben möchten. Sowohl temporäre als auch permanente Umbauten sind bei jedem Fahrzeugtyp möglich. Welches Grundmodell geeignet ist, um für Sie zum perfekten Camping-Auto zu werden, hängt vor allem von Ihren Ansprüchen ab.
Kombis und Kastenwagen sind ideal für alle, die hauptsächlich bequem schlafen wollen und auf Sitzgelegenheiten sowie eine Kochstelle im Camping-Auto verzichten können. Mini Vans bieten neben dem Bett auch Platz für Sessel oder Sitzbänke. Und schließlich sind Transporter die Königsklasse, die genug Platz für Küchenecken, Betten und Sitzgelegenheit bietet.
Wenn Sie auf Dauer ein wirklich komfortables Camping-Auto Ihr Eigen nennen wollen, lohnen sich Anschaffung und Dauerumbau. Sofern Sie weniger anspruchsvoll sind oder mit ein kleinen Budget planen, können Sie auch einen normalen PKW zeitweise als Camping-Auto nutzen. Einige unserer Tipps sind sogar bestens geeignet, um auch einen Mietwagen kurzfristig zum Übernachtungsort zu machen.
© Kadmy - stock.adobe.com
2. Im Camping-Auto gut schlafen
Matratze rein und los geht es: Die allereinfachste Möglichkeit, Ihren Wagen schnell und kurzfristig zum Camping-Auto zu machen, bietet eine biegsame Schaumstoffmatratze. Meist klappt das sogar auf einer zurückgeklappten Rückbank. Mehr Stauraum entsteht aber, wenn Sie die Rückbank ausbauen und nicht mit auf Tour nehmen.
Das Dachzelt: Lösung für alle. Mit einem Dachzelt wird wirklich jeder Wagen zu einem einfachen Camping-Auto, ob groß oder klein. Während der Fahrt lagert das Zelt in einer stabilen Box auf dem Autodach, vor Ort klappen Sie es einfach auseinander. Auf dem Autodach befestigt, bietet das Zelt meist Platz für zwei Personen. Vorteil: Sie benötigen keinerlei Genehmigungen für Ihr Camping-Auto und schlafen in luftiger Höhe. Nachteil: Außer dem festen Boden bietet das Zelt keinen Schutz vor Unwetter etc.
Das Hochdach: festmontierter Schlafplatz. Ein Hochdach wird dauerhaft auf ein Fahrzeug montiert, um es zum Camping-Auto zu machen. Diese Variante kommt allerdings nur für Nutzfahrzeuge wie Kastenwagen und Mini-Vans in Betracht. Hochdächer für kleine PKW werden nicht gefertigt. Vorteil: Mehr Stauraum für Gepäck und mehr Sicherheit beim Schlafen. Nachteil: Der Wagen wird dauerhaft höher und ein TÜV-Abnahme ist nötig.
© yo camon - stock.adobe.com
Ein Himmelbett zum Einhängen: Eine wirklich tolle Idee, um jedes Auto mit Hochdach schnell zum Camping-Auto zu machen, ist das Autohimmelbett. Es wird einfach in die Gepäcknetz-Aufhängungen eingeklemmt, Bohren oder Schrauben sind nicht erforderlich. Die Konstruktion enthält auch Seitenwände aus Verdunklungsstoff, so schlafen Sie wie in einer gemütlichen Höhle. Da das Bett auf halber Höhe im Wagen hängt, bleibt darunter noch reichlich Stauraum.
📌 Lesetipp: Im Auto übernachten: erlaubt oder verboten?
3. Kochen im Camping-Auto
Sie wollen mit Ihrem Camping-Auto nicht bei jedem Hunger ein Restaurant anfahren, sondern viel lieber auch mal frisch gekaufte Spezialitäten selbst zubereiten? Das ist natürlich so richtige Ferienfreiheit! Ganz einfach geht das mit einem Gaskocher oder Gasgrill, den Sie im Camping-Auto stets griffbereit haben. Für Kochfans gibt es auch Gas-Kochmodule mit mehreren Herdplatten.
Noch praktischer: Eine zusammenklappbare Campingküche, die auch ein Spülbecken hat. Darauf passt dann auch ein ganzes mobiles Kochfeld. Wenn Sie ein größeres Fahrzeug zum Camping-Auto machen wollen, bieten viele verschiedene Hersteller Küchenmodule an, die Sie dauerhaft in einen Transporter oder Mini-Bus einbauen können. Die oft erstaunlich smarten Module sind dabei immer noch weit günstiger als ein richtiger Campingwagen. Eine Lösung, die Kombis im Handumdrehen zum echten Camping-Auto macht, ist beispielsweise die QUQUQ Camping-Box. Sie vereint Küche, Bett und Stauraum in einer einzigen Box, alles ist ruckzuck ein- und wieder ausgebaut.
© QUQUQ Fotografie Christian Schlüter
4. Stromversorgung im Camping-Auto
Für kurze Ausflüge benötigt Ihr Camping-Auto keine eigene Stromversorgung. Smartphone und Co. können Sie mit einfachen Adaptern über den Zigarettenanzünder laden. Mittlerweile sind sogar kleine Kühlschränke oder auch Kaffeemaschinen USB-kompatibel und lassen sich über den Zigarettenzünder nutzen. Zum Kochen eignet sich Gas, das Sie in Kartuschen mitnehmen und vielerorts nachkaufen können. Und batteriebetriebene Taschenlampen leuchten auch ohne Strom hell genug.
Wenn Sie doch ein bisschen mehr Komfort durch elektronische Geräte wünschen, ist eine Drehstromlichtmaschine für Ihr Camping-Auto eine praktische Lösung. Diese schließen Sie direkt an die Autobatterie an und leiten den Strom über Verteilersteckdosen an die gewünschten Geräte.
Falls Sie in warme und sonnenreiche Gefilde reisen wollen, können Sie auch Mutter Natur für den Strom sorgen lassen. Dafür brauchen Sie nur Solarmodule, die sich kostenlos von selbst mit Energie aufladen. Besonders praktisch sind flexible Module, die Sie einfach hinter die Windschutzscheibe legen. Es gibt aber auch größere und fest montierbare Einheiten für das Autodach. Die Anschaffung ist erstmal ein wenig teuer, wenn Sie Ihr Camping-Auto regelmäßig nutzen, lohnt die Investition aber. Günstiger scheinen Stromgeneratoren, doch diese funktionieren meist nur bei laufendem Motor – da steigen die Benzinkosten schnell ins Unermessliche.
© Yugan - stock.adobe.com
Titelbildquelle: #190870633 | Urheber: © gargantiopa – stock.adobe.com
- Frühlingszauber auf Rädern: Die 5 besten Roadtrip-Ziele in Europa für April - 21. März 2024
- Kuba-Rundreise: mit dem Mietwagen durch den Inselstaat - 28. Dezember 2018
- Roadtrip-Apps: die besten Apps für unterwegs - 31. August 2018
1 Kommentar
Sehr schöner Artikel. Gerade in den letzten Jahren wenden sich viele Urlauber vom klassischen Fliegen ab und schnuppern in die Welt von Camping- und Wohnmobil-Urlaub rein. Ich kann es nur empfehlen! Weniger stressig und man kann sich viel viel besser erholen! … OK, das trifft nicht auf jeden zu; manche brauchen oder bevorzugen einfach das Hotel-Ambiente. 🙂