Serpentinen, Kurven, vorbeirauschende Landschaft: Was für den einen maximalen Fahrspaß bringt, sorgt bei Menschen mit Reiseübelkeit für einen flauen Magen. Aber was kann man gegen Übelkeit beim Autofahren tun? Wir verraten Ihnen, welche Hausmittel statt Tabletten helfen und wie Sie sich optimal auf längere Autofahrten vorbereiten können.
Warum wird manchen Menschen beim Autofahren schlecht?
Ganz einfach gesagt: Durch die Schwankungen und Erschütterungen im Auto gerät unser Gehirn durcheinander. Der Gleichgewichtssinn signalisiert verschiedene Bewegungen, wie das Ruckeln, Kurven, das Beschleunigen oder das Bremsen. Der Bewegungsapparat dagegen signalisiert Ruhe und stilles Sitzen – und genau diese gegensätzlichen Sinneseindrücke sind für das Gehirn ungewohnt und alarmierend. Ärzte sprechen in diesem Fall von einer Kinetose.
Vor allem Kinder zwischen 2 und 12 Jahren haben oft mit Reiseübelkeit zu kämpfen. Feuchttücher, Tüten und Wechselkleider für den Notfall gehören also optimalerweise mit ins Reisegepäck, wenn Ihr Kind zu Übelkeit im Auto neigt. Denn gerade im eigenen Auto oder Mietwagen halten sich Gerüche hartnäckig. Damit es gar nicht erst dazu kommt, haben wir für Sie acht Tipps auf Lager, wie Sie der Übelkeit beim Autofahren vorbeugen können.
8 Tipps: Das können Sie gegen Übelkeit beim Autofahren tun
1. Selbst fahren
Wo im Auto sitzen bei Übelkeit? Optimalerweise direkt hinter dem Lenkrad! Dort wird Ihnen in der Regel nicht schlecht, weil die Augen Bewegung wahrnehmen. Aber nicht jeder besitzt einen Führerschein oder fährt gerne Auto. Die zweitbeste Platzwahl ist deswegen der Beifahrersitz, denn der Blick durch die Frontscheibe vermeidet Übelkeit beim Autofahren.
Unsere Kollegin Ela hat einen Tipp für Beifahrer auf Lager:
Wer selber nicht hinter dem Steuer sitzt, kann seinen Blick einfach auf die Straße richten und das Fahren mit einem runden Gegenstand in den Händen imitieren (z.B. mit einer Frisbeescheibe). Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas albern, hilft aber tatsächlich gegen Übelkeit im Auto.
2. Blick am Horizont fixieren
Reiseübelkeit im Auto kann auch durch Kopfbewegungen beim Fahren entstehen. Was hiergegen helfen kann: Nutzen Sie ein Nackenkissen, um den Kopf zu polstern und stillzuhalten. Richten Sie den Blick nach vorne und fixieren Sie am besten einen Punkt am Horizont, damit keine Kopfschmerzen auftreten. Als Beifahrer fällt das natürlich leichter. Wer auf der Rückbank sitzt und unter Reiseübelkeit leidet, platziert sich am besten in der Mitte, um durch die Frontscheibe nach vorne schauen zu können.
3. Ingwer statt Tabletten kauen
Was hilft gegen Übelkeit bei langen Fahrten? Es gibt spezielle Tabletten gegen Übelkeit beim Autofahren, die Sie rezeptfrei in der Apotheke kaufen können. Allerdings kann das Medikament bei Kindern den Brechreiz sogar verstärken und Müdigkeit hervorrufen. Wer selbst Autofahren muss, sollte also unter keinen Umständen Tabletten einnehmen, sondern lieber auf speziellen Kaugummi oder Pflaster gegen Reiseübelkeit zurückgreifen.
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Aber auch einfache Hausmittel können gegen Übelkeit beim Autofahren helfen: Ingwerknollen wirken nicht nur antibakteriell, sondern lindern auch Reiseübelkeit. Sie kann vor der Reise als Teeaufguss eingenommen oder sogar während der Fahrt gekaut werden.
4. Mit Brille gegen Übelkeit im Auto schützen
Etwas gewöhnungsbedürftig sieht die Brille mit ihren vier Gläsern schon aus, aber viele Menschen mit Reiseübelkeit schwören darauf. Das Prinzip ist einfach: Mithilfe einer Schicht aus blauer Flüssigkeit wird ein künstlicher Horizont erzeugt, der den Augen Bewegung vortäuscht. Laut dem Hersteller soll man die Brille für zehn Minuten aufziehen, um einen Effekt zu bemerken.
5. Akkupressur anwenden
Haben Sie schon einmal vom Nei-Kuan-Punkt gehört? Der liegt etwa zwei Zentimeter unterhalb Ihres Handgelenks an der Innenseite des Unterarms. Platzieren Sie die Finger zwischen den zwei kräftigsten Sehnen, halten Sie den Druckpunkt für mindestens eine Minute und wiederholen Sie die Akupressur am anderen Arm.
Spezielle elastische Akkupressurarmbänder mit einer kleinen Plastiknoppe auf der Innenseite gibt es schon ab 10 Euro in Drogeriemärkten und Apotheken. Dank größenverstellbarem Armband lindern sie die Übelkeit beim Autofahren bei Erwachsenen und bei Kindern.
6. Leicht essen und genug trinken
Wer unter Reiseübelkeit im Auto leidet, ist meist schon vor der Fahrt so nervös, dass an Essen gar nicht zu denken ist. Klüger ist es allerdings eine leichte oder fettarme Mahlzeit vor der Autofahrt zu essen, wie zum Beispiel Obst oder Joghurt. Denn ein leerer Magen rebelliert während der Fahrt genauso wie ein voller Magen. Während der Fahrt können Kaugummis, Bonbons und Traubenzucker für Ablenkung sorgen.
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Genüg Flüssigkeit ist vor allem während längeren Autofahrten wichtig. Verzichten Sie auf Koffein und Getränke mit Kohlensäure, denn die regen den Magen-Darm-Trakt an. Besser sind beruhigende Kräutertees aus Fenchel, Anis oder Kamille.
7. Lüften und genug Pausen einlegen
Ein Tipp gegen Übelkeit beim Autofahren, der ganz leicht umgesetzt werden kann: Öffnen Sie die Fenster! Kunststoff-, Leder- und Essensgerüche können die Anfälligkeit für Reiseübelkeit nämlich erhöhen. Planen Sie außerdem unbedingt genug Bewegungs- und Ruhepausen ein. Mit kleinen Zwischenstopps und Dehnungsübungen können Sie der Reiseübelkeit effektiv entgegenwirken und sich auf die Weiterfahrt vorbereiten.
8. Hörbücher statt Lesen
Das Schlimmste, was man tun kann, wenn man unter Übelkeit beim Autofahren leidet: Lesen! Das gilt nicht nur für klassische Zeitschriften oder Bücher, sondern auch für Smartphones. Der Grund: Beim Lesen im Auto senden die Augen das Signal des Stillstands, der Gleichgewichtssinn aber Bewegung. Stattdessen lieber auf Musik oder Hörbücher zurückgreifen – die helfen im Zweifel auch beim Einschlafen, was grundsätzlich bei Reiseübelkeit nur zu empfehlen ist. Denn dann kann der Gleichgewichtssinn zur Ruhe kommen.
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3 Kommentare
Hallo,
danke für die Tipps hab immer Probleme dabei. Besonders bei sehr vielen engen Kurven.
Liebe Grüße
Isabell
Be uns in der Familie gilt niemals am Reisetag oder während der Fahrt Äpfel essen oder, noch schlimmer, Apfelsaft trinken. Führt bei uns sofort zur Übelkeit und Kotzerei. Eine Freundin würde vor eine lange Bootsfahrt von der Kapitän davon abgeraten 24 Stunden vorher Rotes zu essen, also keine Tomatenprodukte, Rote Paprika, usw. Hat super geklappt.
Hallo Tana,
danke für die Tipps, die können unsere anderen Leser bestimmt auch mal ausprobieren. 🙂
Viele Grüße
Ela von billiger-mietwagen.de