Sex am Strand – ist das erlaubt?

von Max
Paar am Strand

Weit weg vom Alltag, sternenklare Nächte, Mondschein und Wellenrauschen – das perfekte Setting für romantische Urlaubsmomente. Und bei so viel Romantik kann die Lust auf mehr schnell groß werden: Sex am Strand ist für viele ein ultimativer Reisetraum. Doch so schön die Vorstellung auch ist, die nackten Tatsachen werden nicht überall gerne gesehen. Wir verraten Ihnen, wo Sex am Strand erlaubt ist und wo lieber darauf verzichtet werden sollte.

1. Sex am Strand in Europa

Gleich vorab: In Europa sind nur Bulgarien und Skandinavien entspannt beim Thema Sex am Strand. Hier wird lediglich eine folgenlose Verwarnung ausgesprochen, in Schweden ist die Sache mit schlappen 50 Euro erledigt. In allen anderen Ländern auf dem europäischen Kontinent ist der besondere Urlaubskick ausdrücklich untersagt, das heißt: Es werden Geldstrafen fällig und sogar Haftstrafen drohen. Das gilt für Kroatien mit 150 Euro Bußgeld und bis zu 30 Tagen Haft ebenso wie für Portugal mit 120 Tagessätzen. Selbst die heißblütigen Italiener kennen beim Dolce Vita klare Grenzen: Ein Strand-Schäferstündchen kann in Italien 300 Euro Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Haft nach sich ziehen. Das vom Massentourismus geplagte Spanien will seine Strände sogar mit Strafen von bis zu 75.000 Euro vor sexuellen Eskapaden schützen.

In Griechenland bleibt Sex am Strand auch kostenlos, wenn das Paar erwischt wird; dafür drohen bis zu zwei Jahre Haft. In der Türkei gibt es zwei Monate und in Dänemark können Sie sogar für vier Jahre hinter Gitter wandern. Übrigens trifft es auch daheimgebliebene Sex-am-Strand-Fans hart: Deutschland straft den Akt mit bis zu einem Jahr Gefängnis, in Österreich werden Freiheitsentzug bis zu sechs Monate oder eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 360 Tagessätzen fällig. In der europäischen Öffentlichkeit sollten Sie die Liebe also lieber durch den Magen gehen lassen – das geht in Italien bekanntlich besonders gut. Zum Beispiel mit Blick über den Golf von Neapel im Restaurant Terazza Calabritto.

Tipp
An vielen freien Stränden in Europa ist auch das Campen erlaubt – und was Sie in Ihrem Zelt machen, ist den Behörden zumindest beim Thema Sex am Strand ganz gleich. So müssen Sie auf Sand und Wellenrauschen beim Liebesspiel nicht ganz verzichten.

2. No go: muslimische Länder

Sollten Sie schon angesichts der hohen Strafen in Europa geschluckt haben, müssen wir Ihnen die Aussicht auf Sex am Strand in muslimischen Ländern leider völlig vermiesen – zu Ihrer Sicherheit. Eigentlich wenig überraschend kennen Ägypten, Dubai, Marokko & Co. kein Pardon bezüglich sexueller Offenherzigkeit, es drohen drakonische Strafen. Schon leichte Bekleidung oder ein aufreizender Bikini kann hier für Frauen mit Strafen geahndet werden. Doch auch für Männer ist äußerste Vorsicht und Rücksichtnahme geboten: FKK-Baden ist ein absolutes Tabu.

Schon das Schmusen und Küssen in der Öffentlichkeit ist strafbar – da möchten Sie beim tatsächlichen Sex am Strand sicher nicht erwischt werden! In jedem Fall drohen hohe Gefängnisstrafen und in einigen muslimischen Ländern gibt es auch immer noch die Prügelstrafen. Über die genaue Strafhöhe ist oftmals offiziell nichts bekannt, doch wir raten Ihnen, sich in diesen Ländern auf keinen Fall mit der Justiz anzulegen. Sollten Sie die strengen Regeln doch einmal vergessen haben – schließlich ist schon Händchenhalten theoretisch strafbar – finden Sie bei den deutschen Botschaften Rechtsbeistand und Hilfe.

3. Vorsicht an exotischen Zielen

Paar mit Zelt am Strand © Drobot Dean - stock.adobe.com

Thailand, Malaysia und Südafrika locken mit Traumstränden – Sex am Strand ist hier jedoch nicht ratsam. Gerade Thailands Strenge mag überraschen, ist das Land doch Ziel Nummer 1 für internationalen Sextourismus. Doch ebenso, wie sich Thailand darüber öffentlich bedeckt hält, sollten auch Sie es bleiben: Schon das Oben-ohne-Baden sowie Nacktbaden sind strengstens untersagt. Gehen Sie darüber hinweg und werden erwischt, droht eine unschöne Verurteilung. Und die zieht in jedem Fall eine sofortige Abschiebung sowie ein lebenslanges Einreiseverbot nach sich. Sex am Strand ist im paradiesisch anmutenden Malaysia wohl am gefährlichsten: Er wird mit 20 Jahren Gefängnis und der Prügelstrafe geahndet. Hier also bitte niemals Sex am Strand!

Überraschenderweise zeigt sich auch Brasilien prüde. Jeder kennt die Bilder von sexy Latinas im Strand-Tanga, doch das Sonnen ohne Bikini-Oberteil ist verboten und wird mit einer Geldstrafe geahndet, ebenso das sexuelle Strandabenteuer. Auch das eigentlich gar nicht verklemmte Südafrika möchte kein Liebesspiel an seinen Traumstränden dulden, hier drohen ebenfalls Geld- und Haftstrafen. Unser Tipp gegen völligen Verzicht: Gerade Thailand bietet wunderschöne Beach-Resorts zum kleinen Preis, wo Sie in Ihrem eigen Bungalow direkt am Strand tun und lassen dürfen, was Sie wollen.

4. Easy: Jamaika und Kanada

Wenn ein Land absolut für easy going steht, dann ist es wohl Jamaika: Die Einwohner lassen fünf gerade sein und nehmen das Leben locker – sowie den Sex am Strand. Erst Rum, dann rummachen ist hier kein Problem, allenfalls ist mit einer folgenlosen Verwarnung zu rechnen. Da das auf dem gesamten Inselstaat gilt und die Strände hier überall fantastisch sind, ist eine Rundreise durch Jamaika ein heißer Sex-am-Strand-Tipp.

Ähnlich locker sieht das liberale Kanada Sex am Strand: Mehr als eine Verwarnung müssen Sie hier nicht befürchten. Und wenn Sie bei Kanada eher an Wälder denken, empfehlen wir eine Reise nach Vancouver Beach, den nur 200 km von Toronto entfernten Wasaga Beach oder den Singing Sands Beach im Bruce Peninsula National Park. Das Nachbarland USA ist übrigens beim Thema Offenheit das komplette Gegenteil von Kanada. Freizügig ist nur die Hollywood-Industrie, ansonsten sind die USA prüde: Sex am Strand ist in jedem Bundesstaat absolut tabu und zieht hohe Haftstrafen nach sich. Besonders empfindlich fallen diese in Florida aus, wo Sie zudem lebenslang als Sexualstraftäter gelten. Sex on the Beach? Hier nicht!

Tipp
Hier kann es also losgehen mit dem Sex am Strand. Um ein Sand-Peeling der ganz unangenehmen Art zu vermeiden, sollte ein Handtuch oder Laken als Unterlage nicht fehlen. Oder Sie gehen ins Wasser, da sind Sie zusätzlich vor neugierigen Blicken geschützt. Apropos Schutz: Ein Kondom treibt dabei leider ebenso wie Sie auf den Wellen der Lust davon.

5. Sex am Strand: Unser Fazit

Sie sehen: Leider können wir Ihnen zu Sex am Strand, mit wenigen Ausnahmen, nicht raten. Denn auch die schönste Nebensache der Welt ist die teilweise sehr hohen Strafen nicht wert. Selbst wenn Sie keine hohen Strafen befürchten müssen, sollten Sie sich bei öffentlichen Eskapaden stets rücksichtsvoll verhalten. Unbeteiligte sollten nicht unfreiwillig Zeugen Ihrer Zweisamkeit werden.
Unternehmen Sie lieber romantische Strandspaziergänge und gehen Sie Ihrer Lust dann ungestört im Hotel nach. Solange Sie dabei die anderen Urlauber nicht stören, ist das nämlich immer erlaubt. Und schönerweise können Sie Sex am Strand fast überall auf der Welt auch als Sex-on-the-Beach-Cocktail genießen – sogar ganz entspannt im eigenen Schlafzimmer.

Tipp
FKK-Strände sollten Sie auf keinen Fall als ebenso freizügig in Sachen Sex am Strand einschätzen. Die textile Befreiung geht nie automatisch mit der sexuellen einher. Viele FKK-Strände erheben sogar unabhängig vom landesspezifischen Strafbestand Geldstrafen, sollte es dort zu Sex kommen. Generell gilt: Egal ob bei Sex am Strand oder an anderen öffentlichen Orten, seien Sie rücksichtsvoll gegenüber anderen Menschen. Mögliche Passanten können sich – völlig zurecht – von Ihrem Liebesspiel gestört fühlen.
Max

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