Überall auf der Welt werben Duty-Free-Shops in Flughafenterminals mit Schnäppchenpreisen. Aber ist duty free wirklich immer günstiger als der reguläre Preis?
Ist “duty free” wirklich duty free?
Eigentlich nicht. Seit 1999 sind Waren, die man auf innereuropäischen Reisen kauft, nicht mehr abgabefrei, sondern werden von den Händlern selbst preislich eingestuft. Trotzdem kann man mit Einkäufen am Flughafen immer noch Geld sparen.
Den letzten großen Preischeck hat der ADAC 2012 unternommen. Dabei wurden die Preise in insgesamt elf Flughäfen in Europa verglichen, in den klassischen Duty-Free-Produktkategorien Parfüm, Kosmetik, Tabak, Alkohol und Süßwaren. Ergebnis: Die drei deutschen Flughäfen Frankfurt/Main, München und Düsseldorf schnitten im europäischen Vergleich sehr gut ab.
Deutschland: Flughafen-Einkauf lohnt sich
Folgt man dem ADAC-Test und kauft einen buntgemischten Korb mit den o. g. Produkten, kann man rund 16 % gegenüber dem regulären Warenhauspreis sparen. Bei einzelnen Produkten beträgt der Preisunterschied sogar bis zu 84 %.
Einzige Ausnahme bildet die Kategorie Süßwaren. Schokolade ist im Kaufhaus oft wesentlich günstiger als im Flughafen.
Europa: überraschende Preissieger
Beim ADAC-Test tat sich der Luxus-Flughafen London Heathrow überraschend als insgesamt günstigster Flughafen hervor. In Prag dagegen findet man die mit Abstand teuersten Duty-Free-Shops.
An welchem Flughafen Sie sparen können, hängt jedoch vor allem von den Produkten selbst ab. Tabak ist am tschechischen Flughafen (wie auch im Land) am günstigsten, Spirituosen hingegen extrem teuer. Am zweitgünstigsten ist der Tabak allerdings in London, trotz der vergleichsweise hohen Tabaksteuer im Land. Die Testergebnisse (bei einem gemischten Einkaufskorb aus 12 Produkten):
1. London (435,77 €)
2. Düsseldorf (483 €)
3. Frankfurt (484 €)
4. München (486,40 €)
5. Rom (492,70 €)
6. Barcelona (493,35 €)
7. Amsterdam (493,50 €)
8. Brüssel (494,25 €)
9. Wien (502,50 €)
10. Paris (528,74 €)
11. Prag (865,26 €)
Quelle: ADAC
Tipps zum Duty-Free-Einkauf
Da die Preise also nicht nur vom Land abhängen, sondern auch vom Produkt und den einzelnen Händlern, informiert man sich am besten vor der Reise über das reguläre Preisniveau. Die Duty-Free-Kette Heinemann, die neben deutschen Flughäfen in sechs weiteren Ländern in Europa vertreten ist, stellt ihre Preislisten in der jeweiligen Landeswährung online zur Verfügung. Allerdings bildet sie damit eher die Ausnahme.
Um vor Ort einen Überblick über die Preise zu haben, sollten Sie sich deshalb schon vor der Reise darüber informieren. So können Sie am Flughafen am besten entscheiden, was günstig ist und was nur günstig scheint. Heinemann, Deutschlands Markftführer, verspricht Duty-Free-Kunden übrigens bei 90 Prozent aller Artikel deutlich günstigere Preise als im städtischen Handel. TÜV-Süd hat das in einem Test von 2011 bestätigt.
Reisen Sie in Länder, die nicht die Euro-Währung haben, sollten Sie sich auch über den aktuellen Wechselkurs informieren, um die Flughafenpreise richtig einzuschätzen.
Ebenfalls zu beachten: Egal ob international oder EU-weit – Sie sollten die Freigrenzen für importierte Waren beachten. Die genauen Vorgaben können Sie zum Beispiel auf den offiziellen Tourismusseiten der Reiseländer einsehen oder beim Auswärtigen Amt erfragen. Es gibt zwar innerhalb der EU keine generellen Zollkontrollen mehr für Flugpassagiere. Jedoch sind Sie verpflichtet, alle zollpflichtigen Waren selbst anzumelden. Andernfalls kommt ein hohes Bußgeld auf Sie zu.
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