Ein Roadtrip alleine? Ja, warum eigentlich nicht? Alleine wegzufahren ist nicht nur eine tolle Gelegenheit, Neues zu erleben und seinen Horizont zu erweitern, sondern einfach auch sehr praktisch. Sie entscheiden über das Urlaubsland, über die nächste Reiseetappe, über den Tagesablauf, ob Sie weiterreisen oder bleiben. Keine Kompromisse eingehen zu müssen bedeutet ein Maximum an Freiheit, aber auch an Planungsaufwand und Verantwortung. Wir geben Ihnen 10 Tipps mit auf den Weg, damit der erste Solo-Roadtrip ein voller Erfolg wird.
1. Roadtrip alleine: sich im Alleinsein üben
Ein Roadtrip alleine kann eine wunderschöne und inspirierende Erfahrung sein, die man nie mehr vergisst. Wer das Abenteuer des Alleinreisens aber noch nie gewagt hat, der sollte dieses Erlebnis erst einmal im Mini-Format ausprobieren. Für einen Probelauf eignen sich wunderbar verlängerte Wochenenden. Warum nicht einfach mal über Ostern oder Pfingsten einen Mietwagen buchen und das nächstgelegene Bundes- oder Nachbarland auf eigene Faust erkunden?
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Grundsätzlich muss ein Solo-Roadtrip natürlich nie zwingend in ferne Länder führen. Auch ein Roadtrip nach Kopenhagen oder an die Mosel kann genügen, um den Kopf endlich mal wieder freizubekommen.
2. Den richtige Mietwagen für den Solo-Roadtrip wählen
Wenn Sie Ihren ersten Roadtrip alleine planen, werden Sie schnell bemerken, dass es sich zu Zweit leider günstiger reist. Einzelzimmer im Hotel sind in der Regel teurer als Doppelzimmer. Und auch die Kosten für den Mietwagen, die man sich normalerweise teilt, müssen Sie auf einem Solo-Trip alleine finanzieren. Am besten kümmern Sie sich so früh wie möglich um den Mietwagen. Dann ist nicht nur die Chance auf Frühbucherrabatte groß, sondern Ihnen steht auch eine größere Auswahl an Fahrzeugen zur Verfügung.
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Für den Roadtrip alleine reicht in der Regel ein Kleinwagen völlig aus. In den Zwei- bis Viertürern bekommen Sie locker ein bis zwei Gepäckstücke unter und Sie zahlen zudem in der Regel einen günstigeren Tagespreis als für größere Fahrzeuge. Sparen Sie vor lauter Schnäppchenlaune aber nicht an wichtigen Versicherungen. Eine Vollkaskoversicherung, eine Haftpflicht über 1. Mio. Euro sowie Glas- und Reifenschutz sollten immer im Angebot enthalten sein.
3. Länderinfos, Gepflogenheiten und Verkehrsregeln recherchieren
Egal ob Schweden, Südafrika oder Australien: Informieren Sie sich vorab ausführlich über Ihr Reiseziel. Auf der Website vom Auswärtigen Amt finden Sie die wichtigsten Reise- und Sicherheitshinweise. Wird außerdem oft unterschätzt: Gerade als Alleinreisender sollte man zumindest die wichtigsten Wörter und Sätze der Landessprache lernen und sich diese notieren – nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch um vor Ort mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Fremdsprachen-Apps wie zum Beispiel Duolingo sind überaus praktisch.
Recherchieren Sie neben diesen Infos unbedingt auch nach den Verkehrsregeln und Mautbestimmungen im Reiseland. Denn wer alleine unterwegs ist, hat keinen aufmerksam Beifahrer neben sich sitzen, der auf Geschwindigkeitsbegrenzungen hinweist.
4. Hotels mit Parkmöglichkeiten wählen
Ein Hotel mit eigenem Parkplatz direkt vor der Tür ist nicht nur komfortabel, sondern sorgt auch für ein sicheres Gefühl – vor allem dann, wenn Sie zu später Stunde an Ihrem Hotel ankommen und es schon dunkel ist. Und auch der Mietwagen fühlt sich hier sicher: In der Regel sind Hotelparkplätze gut gesichert und werden vom Personal überwacht.
Wer kein Hotel mit Parkplatz findet, sollte vorab nach der Parksituation vor Ort schauen. Über Apps wie Parkopedia können Sie einen Parkplatz in Hotelnähe suchen und sogar schon vorab reservieren.
5. Streckenplanung: Nicht zu viel vornehmen
Ein großer Vorteil von Solo-Reisen ist die Unabhängigkeit. Sie können jederzeit anhalten, aussteigen und die Strecke frei nach Gusto planen. Behalten Sie bei der Routenplanung trotz Enthusiasmus im Hinterkopf, dass Sie sich nicht zu viel vornehmen. Denn: Während auf einer Fahrt zu Zweit der Beifahrer auch mal das Fahren übernehmen kann, sitzen Sie bei einem Solo-Roadtrip alleine hinter dem Steuer. Dementsprechend langsamer geht es dann auch voran.
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Mit Apps und Tools wie Google Maps, Roadtrippers oder Maps.me können Sie vorab einschätzen, wieviel Fahrzeit Sie auf Ihrem Roadtrip alleine im Auto verbringen werden. Behalten Sie aber bei der Planung regelmäßige Pausen im Hinterkopf. Unser Tipp: Höchstens 200 Kilometer pro Tag sind ein guter Richtwert, um voranzukommen und genug vom Reiseland zu sehen.
6. Noch klüger packen als für gemeinsame Reisen
Wer einen Roadtrip alleine macht freut sich über jede Menge Platz im Auto – schließlich hat man Innen- und Kofferraum ausnahmsweise mal ganz für sich alleine. Allerdings kann man im Zweifel auch keinen Reisepartner nach dem Ladekabel oder den vergessenen Kopfschmerztabletten fragen. Also gilt: Vor der Abreise noch einmal alles checken. Eine Packliste kann hier Abhilfe schaffen, damit Sie auch nichts Wichtiges vergessen.
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Damit es im Auto nicht zu ruhig wird, gehören die besten Roadtrip-Songs oder Hörbucher natürlich unbedingt aufs Smartphone. Und für Abende auf dem Hotelzimmer gehören zumindest ein gutes Buch, der eReader oder das Tablet für die Lieblingsserie mit ins Gepäck. Treuer Begleiter eines jeden Alleinreisenden ist natürlich auch das Smartphone – ausgestattet mit wichtigen Telefonnummern und Kontaktdaten, wie zum Beispiel der Nummer der Mietwagenstation oder die Hoteladresse. Zum Glück verfügt mittlerweile jeder Mietwagen über USB-Anschluss, damit Sie das Handy auch während der Fahrt laden können.
7. Den Kontakt zu den Liebsten halten
Halten Sie Ihre Reisepläne nicht geheim, sondern informieren Sie Freunde und Familie regelmäßig über Ihre ungefähre Route und Ihren Aufenthaltsort, zum Beispiel indem Sie Ihre Route über Google Maps teilen. Das sorgt nicht nur für ein Gefühl von Sicherheit, sondern kann auch guttun. Denn so inspirierend und stärkend ein Roadtrip alleine auch sein kann: Vielleicht sitzt man doch mal abends auf dem Hotelzimmer und möchte unbedingt die Erlebnisse des Tages mit der Familie oder den Freunden teilen. Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, die im Heimatland Verbliebenen über den Reiseverlauf zu informieren. Das kann eine einfache E-Mail, eine WhatsApp-Nachricht oder auch ein Anruf via Skype sein.
8. Vorausschauend fahren und tanken
Natürlich legen wir Ihnen immer ans Herz vorausschauend zu fahren, um Pannen und Unfälle unterwegs zu vermeiden. Dennoch ist dieser Tipp für den Roadtrip alleine noch einmal besonders wichtig. Schließlich sind Sie im Notfall erst einmal auf sich allein gestellt. Nutzen Sie – vor allem in abgelegenen Gegenden – die Gelegenheit zum Tanken und legen Sie regelmäßige Pausen ein, um fit hinter dem Steuer zu sitzen.
9. Sicherheit geht vor!
Gerade wenn Sie sich zum ersten Mal alleine auf die Reise machen oder als Frau allein unterwegs sind, sollten Sie sich vorab über die Sicherheitslage in Ihrem Wunschreiseland informieren.
- In einigen Ländern kann es ratsam sein, auch während der Fahrt die Autotüren zu verriegeln, um sich an Ampeln vor Taschendieben zu schützen. Ohnehin sollten Sie ihr komplettes Bargeld nicht an einem Ort (z.B. im Handschuhfach) aufbewahren, sondern gleichmäßig verteilen.
- Planen Sie Ihre Anreise am besten so, dass Sie bei Tageslicht die Mietwagenstation und Ihr Hotel erreichen. Das sorgt nicht nur für ein sicheres Gefühl, sondern hilft auch dabei, sich an einem fremden Ort mit dem Auto besser zurechtzufinden.
- Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Das Viertel kommt Ihnen irgendwie gruselig vor? Meiden Sie es und treten Sie – egal ob per Auto oder zu Fuß – den Rückzug an. Auf das eigene Bauchgefühl zu hören und gleichzeitig die Umgebung im Auge zu behalten, ist der wichtigste Tipp beim Alleinreisen. Treten Sie selbstbestimmt auf und lernen Sie freundlich nein zu sagen, falls notwendig.
10. Roadtrip alleine: Genießen Sie das Alleinsein
Trotz all den Vorsichtsmaßnahmen kommt zu guter Letzt der wohl wichtigste Tipp: Gehen Sie positiv statt ängstlich an Ihren Roadtrip alleine ran und genießen Sie Ihre Freiheit. Wer alleine reist, konzentriert sich ganz auf sich und die eigene Wahrnehmung, was ein ganz fantastisches Gefühl sein kann. Anfängliche Ängste werden Sie im Verlauf Ihrer Reise überwinden und dafür ein neues Selbstbewusstsein mitnehmen, das Sie auch noch lange nach Ihrer Reise begleiten wird.
Noch nicht ganz überzeugt? Dann legen wir Ihnen einen Artikel von der Reisebloggerin Soul Travelista ans Herz, die auf Ihren Solo-Reisen unvergessliche Erfahrungen gesammelt hat. In Ihrem Blogbeitrag erzählt Sie, warum ein Roadtrip alleine so besonders ist. Unbedingt reinlesen!
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