Mit 3.200 Sonnenstunden im Jahr stellt die Algarve einen Europarekord auf, denn nirgendwo sonst ist es das ganze Jahr über so warm und beständig. Das war für mich Grund genug, um der schönen Region im Süden von Portugal mit dem Auto einen Besuch abzustatten. Aber was muss man an der Algarve gesehen haben? Und welcher Ort an der Algarve ist am schönsten? Eins vorweg: Den schönsten Ort habe ich nicht gefunden, denn dafür ist die Algarve viel zu vielseitig. Aber mitgebracht habe ich die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten – natürlich mit Karte und Tipps zum Parken.
Sehenswürdigkeiten an der Algarve: Karte
Praia de Faro, Avenida Nascente, Praia de Faro Nascente, Montenegro, Faro, 8005-520, Portugal
Benagil, Lagoa, Lagoa e Carvoeiro, Lagoa, Faro, 8400-427, Portugal
Cabo de São Vicente, Sagres, Vila do Bispo, Faro, Portugal
Silves, Faro, Portugal
Loulé, Faro, Portugal
Olhão, Faro, Portugal
Tavira, Faro, Portugal
Parque Natural da Ria Formosa, Moncarapacho e Fuseta, Olhão, Faro, 8800-118, Portugal
Ponta de Piedade, Lagos, Portugal
Faro, Portugal
1. Cabo de São Vicente
Eine der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Algarve befindet sich am südwestlichsten Zipfel des Landes. Einem riesigen Schiffsbug gleicht das 60 Meter hohe Felsplateau in den tosenden Atlantik. Schon die Römer nannten das mächtige Plateau Cabo de São Vicente, was übersetzt soviel wie heiliges Vorgebirge bedeutet. Bis ins Mittelalter blieb das Kap das Ende der bekannten Welt, um das sich zahlreiche Legenden rankten. Als Schutz vor den Attacken arabischer Piraten wurde im 16. Jahrhundert eine Festung errichtet. Mitten in der Festung positioniert: ein Leuchtturm, der damals mit Petroleum befeuert wurde. Heute wird das Licht durch eine 3000-Watt-Birne elektrisch erzeugt; 90 Kilometer weit (!) sind seine Strahlen zu sehen.
Infos und Parken: Das Kap liegt rund 6 Kilometer westlich von Sagres am Ende der N 268 und ist gut mit dem Rad oder Auto erreichbar. Busse fahren selbst im Sommer nur zweimal täglich.
2. Ponta de Piedade
Die Steilküste bei Lagos mit ihren Grotten, Höhlen und Felsskulpturen gehört ohne Frage zu den schönsten Sehenswürdigkeiten an der Algarve. Zu sehen sind diese Naturwunder bei einem Spaziergang oberhalb der Klippen oder (noch besser!) während einer Fahrt mit dem Ausflugsboot. Die meisten Boote verlassen zunächst den Hafen von Lagos und fahren dann vorbei an der Festung Pau, die seit dem 17. Jahrhundert den Hafen schützte. Wenig später ist die Praia de Pinhão erreicht. Je näher am Meer, desto dunkler erscheinen die goldfarbenen Sandsteinfelsen, die so berühmt für die Algarve sind. Hinter einem kleinen Vorsprung schauen Sie auf die Praia Dona Ana, die auf zahlreichen Portugal-Postkarten zu sehen ist. Fast rötlich dagegen schimmern die Felsen am Praia do Camilo; türkisblau leuchtet das Wasser. Zwei kleine Buchten sind sogar durch einen Tunnel miteinander verbunden.
Infos: Kleine Fischerboote warten am südlichen Ende der Av. dos Descobrimentos, Dauer 20 bis 30 Min., ca. 15 €/Person. Kühl und sicher parkt man im Parkhaus Parque da Frente Ribeirinha entlang der Straße.
3. Benagil-Höhlen
Zwischen Carvoeiro und Albufeira befindet sich wohl eine der schönsten Grotten der Welt. Die Gruta de Benagil wird gerne auch als Kathedrale bezeichnet, denn dort erlaubt eine offene Stelle in der Decke den Blick gen Himmel. Als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten an der Algarve ist hier natürlich immer jede Menge los. Das tut diesem wunderschönen Ort aber keinen Abbruch. Das Naturwunder ist am besten per Boot erreichbar.
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Infos und Parken: zweistündige Bootstouren starten am Hafen von Portimão. Ein guter Anbieter ist zum Beispiel algarvediscovery.com. (ca. 30 €/Person). Einen großen kostenlosen Parkplatz gibt es direkt am Hafen.
4. Die Festung von Silves
Schon von Weitem sieht man die Festung aus dunkelrotem Sandstein, die sich zwischen den Hügeln im Inland der Algarve erhebt. Bereits in der Vergangenheit zählte der Burgberg von Silves zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Algarve, denn er wurde von Dichtern besungen. Einst lebten in der ehemaligen Hauptstadt der Algarve Philosophen, Historiker und Juristen. Bis zu 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden gezählt, darunter viele verschiedene Religionsgemeinschaften. Eine Fläche von 7 Hektar schützte die arabische Stadtbefestigung auf der Höhe und geheime Gänge sorgten für den Nachschub an Lebensmitteln. Im Museu Municipal de Arquelogica erfährt man dies und noch viel mehr. Der ehemalige luxuriöse Gouverneurssitz innerhalb der Burgmauern des Castelo lässt sich heute nur noch erahnen, aber die ehemaligen Burgmauern sind immer noch begehbar. Das herrliche Panorama über das Hügelland, die Stadt und die Orangenhaine lohnen sich!
Info: Das Castell ist im Sommer täglich geöffnet, das Museum nur von Montag bis Samstag. Am besten kauft man sich ein Kombiticket für 3,90 €. An der Kathedrale von Silves gibt es ein paar wenige kostenlose Parkplätze, die allerdings immer schnell besetzt sind, Parken Sie daher lieber etwas weiter außerhalb.
5. Faro
Faros Altstadt gehört ohne Frage zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Algarve. Sie ist nicht nur die größte Stadt der Region, sondern auch die lebendigste. Dank der Universität, tollen Museen und fantastischen Restaurants in der Fußgängerzone kann man hier locker ein paar Tage verbringen. Am besten startet man seinen Rundgang am Jardim Manuel Bivar und spaziert von hier aus zum Arco da Vila (Ausschau nach Storchennestern halten!). Von hier aus geht es weiter über den Kirchplatz von Faro mit seinen gepflasterten Gassen und Plätzen, wo sich kleine Tavernen verstecken. Unbedingt anschauen: das Rathaus, den ehemaligen Renaissance-Palast im Paço Episcopal und die Kathedrale, die auf den Grundmauern einer Moschee erbaut wurde. Irgendwann gelangen Sie schließlich zum Wasser, wo täglich Boote zur schönen Ilha Deserta schippern. Die Insel ist zwar unbewohnt, aber bietet immerhin einen breiten Sandstrand und ein einziges Restaurant.
Info: Optimalerweise bucht man sich in Faro ein Hotel oder eine Ferienwohnung mit Parkplatz, denn Parkplätze auf der Straße sind rar und eng. Kostenfrei parkt man auf dem Largo de São Francisco, der in der Saison oft voll und ab Mitte Oktober geschlossen ist.
6. Praia de Faro
Ein Strand als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten an der Algarve? Ja, genau! Der lange, behindertengerechte Sandstrand Praia de Faro ist so interessant, weil er sich auf einer Halbinsel vor Faro befindet. Restaurants und Cafés säumen die außer im Hochsommer fast menschenleere Küste, ein Spazierweg führt teils über Holzstege durch die Dünen. Alleine schon die Anfahrt auf die Ilha de Faro ist spektakulär, denn die Fähren schippern durch das Lagunengebiet, das sich wie ein Labyrinth vor der Stadt ausbreitet.
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Info: Die Ilha de Faro erreicht man per Boot, aber auch mit dem Auto über eine Brücke. Direkt hinter dem Strand gibt es mehrere kostenlose Parkplätze.
7. Die Markthalle von Loulé
Jede Stadt besitzt ihre eigene Markthalle, mal maurisch angehaucht, mal modern. Die maurisch inspirierte Markthalle von Loulé ist jedoch etwas ganz Besonderes. Das Gebäude trägt vier Ecktürme mit leuchtend roten Zwiebeldächern, die vom islamischen Halbmond gekrönt werden, Kachelbordüren schmücken die Eingänge. Auch das Innere der Halle ist beeindruckend: Rund 90 Verkaufsstände zählt die ebenerdige Halle. Im hinteren Drittel sind die Fischhändlerinnen und -händler, am Rande wird Fleisch verkauft, im Zentrum befinden sich farbenfrohe Obst- und Gemüsestände. Ein paar Schritte weiter locken Marzipan, Mandeln und himmlisch leckerer Feigenkäse.
Infos: Die Markthalle ist werktags von 7 bis 15 Uhr geöffnet, samstags ist auf dem Bauernmarkt in den umliegenden Gassen viel los. Das Parkhaus Parque de Estacionamento Municipal (R. José Afonso) ist zwar kostenpflichtig, aber top-modern und bietet viel Platz.
8. Das historische Zentrum von Olhão
Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten an der Sandalgarve gehört ohne Frage das Fischerörtchen Olhão – oder vielmehr die Altstadt mit ihren weiß gekalkten, würfelförmigen Häusern. Sie bilden mit ihren hübschen Fenstern und Dachterrassen das historische Zentrum nahe der beiden Markthallen. Am besten nimmt man sich einfach ein wenig Zeit und schlendert durch die kleinen Gassen. Stopp machen sollte man unbedingt im liebevoll eingerichteten Restaurant Chá Chá Chá. Hier gibt es unglaublich leckere Tapas und natürlich frischen Fisch.
Infos: Parkplätze gibt es an der Uferstraße Av. 5 de Outubro. Am Stadtrand kann man kostenlos parken, rund um die Markthallen nur gegen eine Gebühr.
9. Ria Formosa
Das ruhige und flache Meer hinter vorgelagerten Düneninseln erwärmt sich schnell und verdunstet stark. Die Folgen: ein höherer Salzgehalt und viele Fische. Die wiederum liefern zahlreichen Vögeln schmackhafte Nahrung. Aus dem Grund ist der 15.000 Hektar große Naturpark Ria Formosa der perfekte Ort, um Vögel zu beobachten. Hier sind nicht nur Purpurhühner, Störche, Kormorane und Wattvögel unterwegs, sondern sogar Flamingos! Schöne Wanderungen starten zum Beispiel an der Quinta do Lago in der Nähe von Faro oder 2 km östlich von Olhão. Von hier geht’s zu Fuß oder mit dem Rad über Holzstege oder kleine Pfade direkt hinein ins Naturschutzgebiet. Die Wege sind barrierefrei und ganz einfach begehbar.
Infos: EN 125, 2 km östlich von Olhão, Ausschilderung zum Parque Natural folgen oder im Lagunengebiet von Quinta do Lago auf dem Parkplatz des Golfzentrums San Lorenzo parken.
10. Der Burgberg und die Brücke von Tavira
Tavira war schon immer eine kulturell aufgeschlossene Stadt, die von verschiedenen Volksgruppen bewohnt wurde. Die vielen kulturellen Einflüsse sind noch heute in den Gassen von Tavira und vor allem auf dem Burgberg der Stadt spürbar. Ursprünglich ein römischer Bau, dann eine maurische Festung, ließ König Dom Dinis Ende des 13. Jahrhunderts das Castelo Medieval modernisieren. Geblieben sind drei Wehrtürme sowie Überreste der Festungsmauer. Im Burghof blühen nach arabischem Vorbild heimische und exotische Pflanzen in allen Farben des Regenbogens. Ebenfalls ein Highlight: der Panoramaausblick vom Wehrumlauf aus.
Noch eine zweite Sehenswürdigkeit in Tavira ist ein absolutes Muss: Die siebenbögige Brücke Ponte Antiga, die über den Rio Gilhão führt, ist vermutlich römischen Ursprungs. Nach den Überschwemmungen im Jahr 1989 wurde die Brücke beschädigt und nach der Renovierung zur autofreien Zone erklärt. Seitdem tummeln sich auf Taviras historischer Brücke Menschen aus verschiedensten Ländern und Kulturen. Sie führt direkt auf den Rathausplatz und zu einem schönen Stadtpark mit Musikpavillon.
Infos: Parkmöglichkeiten gibt es auf der nördlichen Flussseite gegenüber der Altstadt.