Wer Montenegro abseits der touristischen Küstenorte kennenlernen möchte, sollte das Balkanland mit dem Auto bereisen. Erst dann offenbart sich einem die pure und ungezähmte Schönheit der kleinen Republik des ehemaligen Jugoslawiens. Wir geben Tipps rund um Ihren Mietwagen-Urlaub in Montenegro und verraten welche Route sich für eine Rundreise mit dem Auto anbietet.
1. Den perfekten Mietwagen für Montenegro finden: Tipps zur Buchung
Die Nummer 1 unter unseren Tipps liegt quasi auf der Hand: Wer einen Mietwagen für Montenegro sucht, sollte am besten vorab online Angebote vergleichen. Zwar gibt es viele günstige Angebote für Montenegro, aber es sind nicht zwingend alle wichtigen Versicherungen enthalten. Achten Sie bei Ihrer Buchung darauf, dass eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung, eine Haftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens 1 Millionen Euro sowie Glas- und Reifenschutz enthalten sind.Und welcher Mietwagen ist für eine Montenegro-Rundreise am besten geeignet? Grundsätzlich ist man in Montenegros kleinen Küstenorten und auf den engen Bergstraßen im Landesinneren mit einem Kleinwagen oder einem Auto aus der Kompaktklasse sicher unterwegs.
2. Altersgrenze und Jungfahrergebühr
Ähnlich wie an vielen anderen Mietwagen-Destinationen müssen Fahrer unter 25 Jahren auch in Montenegro grundsätzlich eine zusätzliche Jungfahrergebühr zahlen. Aufgepasst: Wer unter 21 ist, kriegt bei einigen Vermietern gar kein Auto. Eine Ausnahme bildet der Vermieter Avis, der auch schon 18-jährigen Weltenbummlern eine Mietwagen-Fahrt erlaubt.
Allgemein gilt: Vorab aber unbedingt noch einmal einen Blick in die Mietwagenbedingungen werfen, um mehr Infos über die genauen Gebühren und Restriktionen zu bekommen.
3. Grenz- und Fährfahrten
Montenegro ist nicht nur selbst bildschön, sondern teilt sich den Osten Europas noch mit vielen anderen interessanten Ländern, wie zum Beispiel Kroatien, Albanien und Bosnien und Herzegowina. Wer mit dem Mietwagen in benachbarte Länder fahren möchte, muss allerdings vorab unbedingt eine Grenzfahrt anmelden. In der Regel sind Grenzfahrten bei vielen Vermietern auf Anfrage und gegen eine Gebühr erlaubt. Unser Tipp: Bevor es an die Buchung geht Blick in die Mietbedingungen werfen!
Und wie sieht es mit Fährfahrten (zum Beispiel in der beliebten Bucht von Kotor) aus? Avis, Green Motion und Surprise Car Rental erlauben Fährfahrten auf Anfrage, bei den anderen Vermietern muss der Mietwagen leider auf dem Festland bleiben.
4. Die beste Reisezeit für einen Montenegro-Rundreise
Grundsätzlich herrscht von April bis Oktober das beste Reisewetter für Montenegro. Während es sich im Hochsommer an den Stränden und Küstenorten gut aushalten lässt, wird es im Landesinneren zuweilen unerträglich heiß.
Wer also mehr vom Land sehen möchte, sollte für eine Mietwagen-Rundreise durch Montenegro den Frühling und den Herbst auswählen. Zu der Zeit knacken die Temperaturen schon (oder noch) die 20-Grad-Marke und es sind nicht so viele Touristen wie zur Hochsaison im Sommer unterwegs.
5. An- und Einreise nach Montenegro
Mit Podogricva und Tivat gibt es in Montenegro zwei internationale Flughäfen. Die meisten Direktflüge ab Deutschland (zum Beispiel von Düsseldorf und Berlin aus) gehen in die Hauptstadt Podogricva. Kleiner Tipp: Die kroatische Stadt Dubrovnik liegt nur einen Katzensprung von Montenegro entfernt. Oft gibt es besonders günstige Flugverbindungen hierher. Sie könnten Ihre Montenegro-Rundreise also auch in Kroatien starten und den Mietwagen in Dubrovnik abholen. Grenzfahrt anmelden nicht vergessen!
Wer nicht in den Flieger steigen möchte, kann auch von Deutschland aus mit dem Auto nach Montenegro fahren. Allerdings müssen Sie dann genug Sitzfleisch mitbringen: Von München aus sind es über Österreich, Slowenien und Kroatien mindestens 14 Stunden bis nach Montenegro. Für Österreich und Slowenien benötigen Sie außerdem eine Vignette, um die Maut zu bezahlen.
📌 Lesetipp: Maut und Vignette in Österreich
📌 Lesetipp: Vignette in Slowenien
Für die Einreise nach Montenegro benötigen Sie bei einer Aufenthaltsdauer von bis zu 30 Tagen lediglich den Personalausweis.
6. Verkehrsregeln in Montenegro
Wer mit dem Mietwagen auf Montenegros Straßen unterwegs ist, sollte Geduld mitbringen: Höchstens 100 km/h sind auf den Schnellstraßen erlaubt, Autobahnen gibt es in Montenegro aktuell (noch) nicht. Die Polizei kontrolliert gerne und penibel, also: unbedingt an die Geschwindigkeitsvorgaben halten.
Folgende Tempolimits gelten auf Montenegros Straßen:
- innerorts: 50 km/h
- außerorts: 80 km/h
- Schnellstraßen: 100 km/h
Sonst noch wichtig: In Montenegro herrscht ganzjährig eine Tageslichtpflicht (Abblendlicht) und die erlaubte Promillezahl beträgt 0,3.
7. Montenegro mit dem Auto: Straßenverhältnisse und Sicherheit
Wer das erste Mal mit dem Mietwagen in Montenegro unterwegs ist, sollte sich darauf einstellen, dass es vor allem auf den Straßen im Inland etwas langsamer vorangeht. Das liegt zum einen an den deutlich strengeren Tempolimits, zum anderen aber auch an den nicht ganz so perfekt ausgebauten Straßen. Richtig holperig wird es aber nie: Selbst Nebenstraßen sind oft geteert und Schlaglöcher sind oftmals klein und leicht zu umfahren.
Vorsicht ist geboten, wenn es mit dem Mietwagen in dünn besiedelte Gebiete oder bergige Regionen geht: Hier sucht man meist vergebens nach Fahrbahnmarkierungen, Beschilderungen oder Leitplanken. Auf diesen Streckenabschnitten sollten selbst Abenteurer einen Gang zurückschalten und besonders vorausschauend fahren:
- Budva – Cetinje – Podgorica
- Podgorica – Kolašin – Belgrad
- Podgorica – Danilovgrad – Nikšić
Grundsätzlich gilt: Vermeiden Sie in Montenegro lieber Nachtfahrten mit dem Mietwagen außerhalb von städtischen Gebieten.
8. Mit dem Mietwagen durch Montenegro: Tipps und Sehenswürdigkeiten
Neben den besten Mietwagen-Tipps möchten wir Ihnen natürlich auch die Highlights von Montenegro mit auf den Weg geben. Trotz seiner kompakten Größe hat das hübsche Land an der Adriaküste auf 13.810 km² ganz schön viel zu bieten.
Cetinje - Lovćen, Gornić, Montenegro
Rijeka Crnojevića, Cetinje, Montenegro
Start in Podgorica
Für die meisten geht’s mit dem Mietwagen in Podgorica los. Wir müssen zugeben: Architektonisch kann es die Stadt nicht mit den Hauptstädten der anderen Balkanstädte aufnehmen. Links liegen lassen sollte man diesen besonderen Ort aber trotzdem nicht: spannende Sehenswürdigkeiten wie die imposante Auferstehungskathedrale würden Ihnen sonst entgehen.
Natur pur unweit Montenegros Hauptstadt
Unweit Podgorica befindet sich mit dem Skutarisee das erste landschaftliche Highlight auf der Montenegro-Rundreise. 1983 zum Nationalpark erklärt, gibt die traumhafte Seen- und Flusslandschaft heute zahlreichen Pflanzen sowie Vogel- und Fischarten ein Zuhause. Auf der Straße von Vipazar nach Rijeka Crnojevica bekommen Sie auf einer einstündigen Panoramafahrt eine spektakuläre Aussicht nach der anderen serviert. Wer mag, kann mit dem Boot zu einer der kleinen Klosterinseln schippern, die geheimnisvoll im größten See des Balkans liegen.
Bezaubernde Orte und Strände entlang der Küste
Wie eine Perlenkette reihen sich in Montenegro kleine Ferienorte an der Küste aneinander. Sehr beliebt sind Ulcinj und Budva, die mit traumhaften Stränden, hübschen Ortskernen und einer guten landestypischen Küche aufwarten. Wer den Strand am liebsten für sich alleine haben möchte, ist auf der Ada Bojana bestens aufgehoben: Montenegros wohl schönste Insel ist etwa 15 Kilometer von Ulcinj entfernt und bietet einen Adria-Traumstrand wie aus dem Bilderbuch.
📌 Lesetipp: Montenegros Top 5: Das sind die schönsten Strände
Und ganz im Westen des Landes ruht die Bucht von Kotor malerisch zwischen den Bergen der Adriaküste. Die malerische Bucht wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und gilt als südlichster Fjord Europas. Vor allem in der Hochsaison trüben Kreuzfahrtschiffe den traumhaften Blick auf das stille Wasser, zur Nebensaison geht es hier aber ruhiger zu.
Spektakuläre Nationalparks im Landesinneren
Deswegen lieben wir Roadtrips: Wer mit dem Mietwagen in das Landesinnere von Montenegro aufbricht und die Küstenorte hinter sich lässt, tauscht Trubel gegen absolute Ruhe und eine ganz besondere Atmosphäre. Denn erst in den bergigen Regionen und abgelegenen Orten des Inlands scheint man der Seele des Landes so richtig nah zu kommen.
Unsere Montenegro-Tipps für das Landesinnere:
- Im Lovćen-Nationalpark zum höchsten Mausoleum der Welt wandern und den Blick bei gutem Wetter bis nach Italien schweifen lassen.
- Im Durmitor-Nationalpark in die tiefste Schlucht Europas blicken und mit dem Schwarzen See ein Gewässer in 1.400 Metern Höhe über dem Meeresspiegel besuchen.
- In Nikšić, der zweitgrößten Stadt Montenegros, in Bauwerken aus dem 4. Jahrhundert in Montenegros Geschichte eintauchen. Die urigen Bars und Restaurants im Zentrum bringen einen wieder zurück in die Gegenwart.
- Das Kloster Ostrog bestaunen, das in einer Felswand nahe Nikšić ruht. Es gilt als bedeutendste Pilgerstädte des Landes. Nur einige Kilometer weiter warte der Krupac See auf Wassersportler und die, die es werden wollen.
Wir sind gespannt: Waren Sie schon einmal mit dem Mietwagen in Montenegro unterwegs und haben noch Tipps auf Lager? Lassen Sie uns gerne Ihre Erfahrungen und Reiseberichte in den Kommentaren da!
Titelbildquelle: #214332393 | Urheber: © O.Farion – stock.adobe.com