Manchmal möchte man auf Reisen einfach alles haben: Traumstrände und wilde Berglandschaften, historische Orte und beeindruckende Nationalparks, Entspannung und Adrenalin. Zu viel verlangt? Nicht, wenn man einen Roadtrip durch Kroatien plant! Wir nehmen Sie mit auf eine spannende zweiwöchige Auto-Rundreise durch Istrien und geben Tipps rund um Mietwagen, Kosten und Co.
Roadtrip durch Kroatien: die ultimative Route für 2 Wochen
1. Roadtrip durch Kroatien: Start in Pula
Pula ist auch deswegen der perfekte Ausgangspunkt, weil diese Stadt gleich zu Beginn die Vielfalt Kroatiens hervorragend präsentiert. Das beeindruckende Amphitheater dominiert die historische Altstadt. Im 1. Jahrhundert erbaut, ist es heute die sechstgrößte Arena der Welt. Der Eintritt kostet knapp 7 Euro, es lohnt sich. Nachdem wir auch den Augusttempel und den Triumphbogen besichtigt haben, wenden wir uns am Abend dem modernen Pula zu. Sobald es dunkel wird erstrahlen die Kräne an der alten Werft
Bevor wir von Pula aus Richtung Norden zu unserem Roadtrip durch Kroatien aufbrechen, besuchen wir mit dem Mietwagen noch ein paar der wundervollen Buchten und Strände in der Umgebung. Unser Favorit: das Kap Kamenjak. Hier verstecken sich an der zerklüfteten Küste zahlreiche kleine Buchten, von denen aus man direkt ins kristallklare Wasser tauchen kann.
2. Rovinj
Nun geht der Roadtrip durch Kroatien los Richtung Norden entlang der Westküste Istriens. Der erste Abschnitt unserer Reise führt uns nach Rovinj, einer geradezu malerischen Stadt direkt am Meer. Wir schlendern durch Kopfsteinpflaster-Gässchen zwischen bunten Häusern, vorbei an kleinen Galerien und Künstlerwerkstätten und fragen uns schon jetzt: Kann es noch viel schöner werden? Noch wissen wir nicht, dass wir diesen Gedanken an fast jedem Stopp unseres Kroatien-Roadtrips haben werden.
3. Hum
Ab Rovinj verlassen wir die Küste und fahren über die E751 ins Landesinnere. Unser nächstes Ziel auf unserem Roadtrip durch Kroatien ist ein winziger Rekordhalter. Der kleine Ort Hum ist ganz offiziell die kleinste Stadt der Welt. Auf 100 x 35 Metern bietet Hum eine Kirche, ein Gasthaus (unbedingt den Biska-Mistel-Schnaps probieren!) und eine Handvoll hübscher Steinhäuser. Nur etwa 20 Leute leben hier dauerhaft, zur Hochsaison wird es trotzdem oft voll. Wer sich nicht mit zahlreichen anderen Touristen durch die engen Gassen schieben möchte, sollte in den Morgen- oder Abendstunden anreisen.
📌 Lesetipp: Die kleinste Stadt der Welt – Hum in Kroatien
4. Opatija
Nur knapp 45 Minuten dauert die Fahrt nach Opatija, einem ehemaligen Seebad, das einst ein beliebter Winterkurort für den österreichisch-ungarischen Adel war. Auch wenn die mondäne Schönheit ihren Glanz zwischenzeitlich etwas verlor, putzt sie sich seit einigen Jahren wieder ordentlich heraus und ist nach wie vor die vielleicht prachtvollste Stadt Kroatiens. Ein Spaziergang entlang der Uferpromenade Lungomare gehört hier ebenso zum Pflichtprogramm wie ein Besuch im Restaurant Kaneta, das hervorragende istrische Küche serviert.
5. Rijeka
Von Opatija ist es nur ein Katzensprung von etwa 14 Kilometern bis nach Rijeka, dem wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Kvarner Bucht. Viele Touristen nutzen Kroatiens drittgrößte Stadt vor allem als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, weswegen sie wunderbar authentisch geblieben ist. Wir fahren bei unserem Roadtrip nicht einfach durch, sondern halten an und besichtigen das Kastell Trsat, die Altstadt und das großartige Computermuseum Peek & Poke (Eintritt ca. 4 €).
Kurz hinter Rijeka biegen wir mit unserem Mietwagen auf die E65 ab und sofort schlägt unser Roadtrip-Herz höher. Denn die Europastraße 65, besser bekannt unter dem klangvollen Namen Adria Magistrale, ist eine der schönsten Panoramarouten der Welt. Dieser atemberaubenden Straße mit ihren aufregenden Kurven und spektakulären Aussichten über die Küste werden wir nun – bis auf einige Abstecher nach Osten – bis ans Ende unseren Roadtrips durch Kroatien folgen.
6. Senj
Unseren ersten Stopp entlang der Adria Magistrale legen wir in Senj ein. Die charmante Kleinstadt ist für ihren Karneval bekannt. Doch auch außerhalb der Fastnacht-Festlichkeiten lohnt sich ein Besuch. Besonders sehenswert sind die Uskoken-Festung Nehaj und die vielen Strände in Stadtnähe. Wir gönnen uns eine kleine Auszeit am Strand Prva Draga, bevor wir den Mietwagen landeinwärts schwenken und geradewegs auf Kroatiens berühmteste Sehenswürdigkeit zusteuern.
7. Plitivcer Seen
Der Umweg nach Osten erweitert unseren Roadtrip durch Kroatien um gut 200 Kilometer, aber schon bevor wir den Nationalpark Plitvicer Seen selbst gesehen haben ist klar: Diesen Ort dürfen wir auf keinen Fall verpassen. Natürlich haben wir schon zahlreiche Fotos von den märchenhaften Wasserfällen, den 16 kristallklaren Seen und den sattgrünen Hügeln dieses Nationalparks gesehen. Doch als wir schließlich selbst auf schmalen Holzwegen durch den Park wandern, scheinen „märchenhaft“ oder „kristallklar“ keine adäquaten Beschreibungen mehr – wir sind einfach nur sprachlos.
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8. Zadar
Die quirlige Hafenstadt Zadar lockt uns zuerst in ihr historisches Zentrum mit seinen mittelalterlichen Gemäuern und urigen Konobas, den kleinen kroatischen Restaurants mit leckeren, landestypischen Gerichten. Auch sehenswert: Die Meeresorgel ist ein experimentelles Musikinstrument des Architekten Nikola Bašic. Die Wellen, die mit den Flöten unter der Wasseroberfläche in Berührung kommen, erzeugen einen grandiosen Klang. Wer abends auf den Treppen Platz nimmt bekommt zur Meeresmusik noch einen spektakulären Sonnenuntergang dazu. Mindestens genauso beeindruckend: Der Sonnengruß, eine Anordnung von 300 in den Boden eingelassenen Glasplatten, zeigt ein buntes Lichterspiel zum Rhythmus der Wellen.
9. Skradin
Wir verlassen Zadar und folgen der Adria Magistrale bis zum verträumten Städtchen Skradin. Der hübsche Ort wird von vielen Besuchern als Tor zum angrenzenden Nationalpark Krka genutzt, ist aber auch an sich unbedingt sehenswert. Er liegt wunderbar malerisch zwischen dem Fluss Krka und waldigen Hügeln. Wir machen einen Spaziergang durch die gepflasterten Gassen und gönnen uns ein Glas regionalen Wein in einem der gemütlichen Weinlokale bevor wir mit dem Boot in den Nationalpark Krka aufbrechen.
10. Krka-Nationalpark
Nach den Plitvicer Seen sind unsere Erwartungen natürlich hoch, doch spätestens beim Anblick des ersten der sieben Wasserfälle ist klar: Wir werden nicht enttäuscht. Der beeindruckendste der sieben Wasserfälle ist der Skradinski Buk. Über 17 Stufen fällt das Wasser hier in ein seichtes Becken ab. In dem kristallklaren Wasser am Fuße des Wasserfalls darf man sogar baden. Ein unvergessliches Erlebnis, auch wenn man es gerade in der Hochsaison oft mit vielen Besuchern teilen muss. Der einmaligen Atmosphäre dieses Nationalparks tut dies jedoch keinen Abbruch. Wer etwas mehr Zeit im Park verbringen möchte, kann ihn ab Skradin auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden.
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11. Trogir
Neben Zadar, Split und Dubrovnik ist die kleine Küstenstadt fast noch ein Insider-Tipp in Dalmatien. Mittelalter, Romantik, Barock, Renaissance und Gotik vereinen sich hier an der Adria-Küste zu einem städtischen Kunstwerk, das man am zentralen Platz Trg Ivana Pavla II besonders eindrucksvoll erleben kann. Der Blick vom Glockenturm der Kathedrale über die epochalen Bauwerke Trogirs ist großartig. Wir sind ganz verzaubert und wollen den Blick noch etwas länger schweifen lassen. Deshalb erklimmen wir auch die mittelalterliche Festung Kamerlengo. Von hier hat man einen 360°-Blick über die Stadt und das Meer. Der Eintritt zur Burganlage kostet 20 Kuna (ca. 2,60 €).
12. Split
In Split pocht eine Energie, wie wir sie bisher noch nicht erlebt haben. Historisch und zugleich dynamisch? Für diese Stadt kein Problem! Die berühmteste Sehenswürdigkeit ist ohne Zweifel der majestätische Diokletianpalast, der schon seit 1979 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Genauso sehenswert sind aber auch die vielen kleinen Altstadt-Gassen rund um den Palast mit ihren bunten Fassaden. Splits moderne Seite zeigt sich besonders auf der schicken Uferpromenade Riva, die perfekt zum Flanieren in den Abendstunden ist.
13. Punta Rata
Nach dem Trubel der Großstadt brauchen wir dringend etwas Erholung. Da wir uns mit dem Mietwagen ans Festland halten und Kroatiens wundervolle Insel diesmal außer Acht lassen, haben wir noch viel zu wenig Zeit am Strand verbracht. Dabei hat auch das Festland einiges zu bieten. Brelas Strand Punta Rata, eine gute Stunde südlich von Split, ist völlig zu Recht einer der schönsten Kiesstrände der Welt. Er befindet sich umgeben von einem Kiefernwald auf einem felsigen Kap mitten in einem Naturschutzgebiet. Der feine Kies fällt sanft ins türkisblaue Wasser ab, was Punta Rata auch zu einer perfekten Familiendestination macht. Ein besonders beliebtes Fotomotiv ist der kleine bewaldete Felsen, der kurz vor dem Stand aus dem Meer ragt.
14. Sveti Jure
Der Sveti Jure ist mit 1.762 Metern der zweithöchste Berg Kroatiens und kann bis hinauf zum Gipfel mit dem Auto befahren werden. Da die Fahrt durch den Naturpark Biokovo führt, wird ein Eintrittspreis von 50 Kuna (ca. 6,70 €) pro Person fällig, der sich absolut lohnt. Die Straße ist eng und abenteuerlich, die Ausblicke dafür gigantisch. Ganz oben angekommen lassen wir den Blick über raue Gipfel bis hin zum Meer schweifen. Das letzte Stück von unserem Roadtrip durch Kroatien führt uns über eine Ländergrenze: Bosnien-Herzegowina.
15. Dubrovnik
In Dubrovnik tummeln sich deutlich mehr Besucher als in anderen kroatischen Städten. Daran ist nicht zuletzt die beliebte Fernsehserie Game of Thrones Schuld, die diese pittoreske Stadt zu einem ihrer zentralen Drehorte gemacht hat. Die mittelalterliche Stadt thront malerisch auf schroffen klippen über dem Meer. Besonders sehenswert sind die Altstadt, die imposanten Stadtmauern und die Seilbahn, von deren Plattform man einen tollen Blick über die Stadt hat. Die Fahrt hoch und wieder hinunter kostet 150 Kuna (ca. 20 €). Wer etwas Ruhe vom Touristentrubel sucht, gönnt sich im kunterbunten Art Café einen leckeren Kaffee.
16. Tipps für Ihren Roadtrip durch Kroatien
Wer von Nord nach Süd einmal quer durch Kroatien fahren möchte, kann zwischen mehreren Startpunkten wählen. Rijeka bietet sich an, oder man nimmt die Hauptstadt im Osten mit und startet in Zagreb. Wir entscheiden uns jedoch für Pula, weil wir auf unserem Roadtrip in Kroatien unbedingt das wunderschöne Istrien erkunden wollen und diese Stadt von zahlreichen deutschen Flughäfen günstig angeflogen wird. Alternativ können Sie Ihre Rundreise nach Kroatien auch schon mit dem eigenen Auto oder Mietwagen ab Deutschland starten – mit dem Leihwagen Grenzfahrt anmelden nicht vergessen!
📌 Lesetipp: Mit dem Auto nach Kroatien: Tipps und Infos
17. Kosten für Mietwagen und Unterkunft
Ein Mietwagen ist für einen zweiwöchigen Roadtrip durch Kroatien unverzichtbar und das angenehmste Reisemittel. Sie sind flexibel unterwegs und sind nicht auf teure Hotels mitten in der Innenstadt angewiesen. Inklusive Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteilgung, Haftpflicht sowie Glas- und Reifenschutz kostet ein Mietwagen aus der Kompaktklasse durchschnittlich 34 Euro pro Tag. Mit derzeit etwa 1,36 Euro (Super) beziehungsweise 1,33 Euro (Diesel) tanken Sie in Kroatien durchschnittlich etwas günstiger als in Deutschland. (Stand: August 2019)
Welche Kosten für die Unterkünfte auf Sie zukommen, hängt immer auch von der Art und Ausstattung des Hotels ab. Wem nur ein geringes Budget zur Verfügung steht, der kann durchaus ein Hostelzimmer für 30 Euro pro Nacht finden. Für ein Zimmer in einem Mittelklassehotel werden in der Regel 70 bis 100 Euro fällig. Alternativ gibt es in Kroatien viele liebevoll eingerichtete Ferienwohnungen (auch Apartmani genannt), die meist mit eigenem Parkplatz und Kochmöglichkeiten für die Verpflegung ausgestattet sind.
18. Autofahren in Kroatien
Das Autofahren in Kroatien ist grundsätzlich entspannt und die Verkehrsregeln ähneln denen in Deutschland. Während die Autobahnen hervorragend ausgebaut sind, kann es auf kleineren Straßen auch mal holperiger werden. Wie in Deutschland herrscht Rechtsverkehr und innerhalb von Ortschaften eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen Sie (je nach Beschilderung) 90 bis 110 km/ fahren, auf Autobahnen höchstens 130 km/h. Die Promillegrenze liegt bei 0,5, für Fahrer unter 25 Jahren sogar bei 0,0.
📌 Lesetipp: Verkehrsregeln in Kroatien
Auf Autobahnen in Kroatien wird eine Maut erhoben, die wichtigste Mautstraße des Landes ist die A1 von Zagreb nach Dubrovnik. Grob werden für 100 Kilometer etwa 8 Euro Maut fällig, die Gebühren können bar, mit Karte oder per Transponder bezahlt werden. Nicht vergessen: Die offizielle Währung ist der Kroatische Kuna (1 Kuna = 0,14 Euro), Euros werden gelegentlich aber auch für die Bezahlung akzeptiert.
📌 Lesetipp: Maut in Kroatien
Natürlich können Sie Ihren Roadtrip durch Kroatien beliebig variieren und um diverse Sehenswürdigkeiten in Kroatien ergänzen – informieren Sie sich bei einem Abstecher zu den kroatischen Inseln allerdings darüber, ob Fährfahrten erlaubt sind.
Titelbildquelle: #27920007 | Urheber: © Elena Petrova – stock.adobe.com
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4 Kommentare
Hallo Alex,
wir haben viel Zeit, möchten aber gerne auch abenteuerlich übernachten, Zirkuswagen, POD, kleine Hütte.
Leider habe ich si etwas noch nicht gefunden…
Hallo Ursula,
tatsächlich habe ich einen kleinen Tipp zwischen Zagreb und der Küste: In Cerovac Vukmanićki gibt es einen Pferdehof, wo ihr in einem kleinem umgebauten Zimmer direkt über den Pferdeställen übernachten könnt. Die Gastgeber sind unglaublich nett und der Bauernhof befindet sich mitten in der Natur. Hier ist der Link zur Unterkunft.
Viele Grüße
Julia von billiger-mietwagen.de
Wie wie viele Nächte wurden überall in den Orten übernachtet?
Hallo Jackie,
wenn man diesen Roadtrip in zwei Wochen fährt, sind nur ein bis zwei Nächte pro Station drin.
Manche Orte – wie Hum oder Sveti Jure – sind eher ein Zwischenstopp, dort muss oder kann man nicht übernachten. In Städten wie Zadar oder Pula lohnt es sich, etwas länger zu verweilen und von dort die Umgebung zu erkunden.
Viele Grüße
Alex