Schon so mancher Urlauber, der sich zufällig nach Imotski verirrte, spürte plötzlich ein Kribbeln im Bauch und ein Leuchten in den Augen. Liebe? Das wäre vielleicht etwas zu dick aufgetragen. Es ist eher aufgeregte Freude, wenn man plötzlich ganz unverhofft genau dort einen traumhaften Ort entdeckt, wo man ihn am wenigsten erwartet hatte. Es ist genau dieses Gefühl, für das man an unbekannte Orte reist.
1. Die Stadt der Sterne im dalmatinischen Hinterland
Knapp 90 Kilometer südöstlich von Split, zwischen dem Biokovo-Gebirge und der Grenze zu Bosnien und Herzegowina, liegt die Kleinstadt Imotski. Knapp 5000 Menschen leben hier, ihre Geschichte reicht bis in die Steinzeit zurück. Zwischen den historischen Steinhäusern ist es lebhaft und geschäftig in den kleinen Gassen. Imotski steht auf kaum einer Must-See-Liste, aber unbekannt ist diese Stadt trotzdem nicht.
Touristen und Einheimische entspannen in Cafés und Konobas, stöbern in kleinen Läden und gehen ihren alltäglichen Geschäften oder eben dem Sightseeing nach. Die Ruine der Festung Topana thront hoch oben auf einem Hügel und das schon seit dem 10. Jahrhundert. Der Besuch ist kostenlos, direkt an der Burg gibt es Parkplätze für den Mietwagen.
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Doch nicht nur die Burg bestimmt das Bild der Stadt, es sind auch die vielen Sterne, die hier allerorts leuchten – und das in der hellen Mittagssonne. In Imotski gibt es ungewöhnlich viele Autos mit dem silbernen Mercedes-Stern. Viele Männer zogen in den 1960er und 1970er Jahren aus, um als Gastarbeiter in Deutschland Geld zu verdienen. Irgendwann kehrten sie zurück – oft in einem schicken Mercedes, ein Zeichen der geleisteten Arbeit, ein Statussymbol. Inzwischen ist diese Automarke eng mit der Geschichte Imotskis verwoben, die Fahrzeuge werden liebevoll gepflegt und sind überall in der Stadt zu sehen.
2. Rot und blau: Imotskis berühmte Seen
Es sind jedoch weder die Sterne noch die Burg, die Besucher auf dem Weg von Split nach Dubrovnik oder andersherum mal eben an Imotski vorbeifahren lassen. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind der Blaue See und der Rote See. Die beiden Karstseen entstanden vermutlich durch einstürzende Höhlen und sind heute ein großartiger Anblick.
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Der Blaue See ist von fast 300 Meter hohen Klippen umgeben, ein Weg führt hinunter zum Wasser, an dem sich sogar ein kleiner Badestrand befindet. Am Roten See geht es noch weiter hinunter, mit über 500 Metern befindet sich hier der größte Karsttrichter der Welt. Wer am Rande der Felsen steht und hinab blickt zu diesen ungewöhnlichen Seen kommt um das Staunen nicht herum. Auch – oder besonders – dann nicht, wenn der Blaue See gegen Ende eines heißen Sommers austrocknet und sich in das örtliche Fußballfeld verwandelt.
3. Unaufgeregt, ungewöhnlich und ursprünglich
Fast fühlt man sich heimisch, hier in Imotski, denn mit Deutsch kommt man hervorragend zurecht. Die Gastarbeiter und ihre Kinder haben die Sprache mitgebracht. Und doch ist dieser Stadt so authentisch-kroatisch wie kaum eine andere. Ihre Bewohner sind mit ihr und der rauen Natur rundherum fest verwachsen. Vielleicht ist neben den ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten diese Ursprünglichkeit, die Imotski zu etwas Besonderem macht. Während andere Regionen mit großen Sensationen werben, lässt Imotski die Besucher von alleine kommen und verzaubert sie dann direkt vor Ort.
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