Japan-Roadtrip: Das ist die beste Route für 3 Wochen

von Julia
Auto fährt im Herbst auf den Mount Fuji in Japan zu

Japan mit dem Mietwagen klingt erstmal ungewöhnlich? Wir können Sie bestimmt überzeugen! Mit einem Mietwagen sind Sie nicht von Zug- und Busfahrzeiten abhängig. Außerdem können Sie auch abgelegene Gegenden und Geheimtipps besuchen. Wir zeigen Ihnen, welche Reiseroute für einen Japan-Roadtrip die beste ist, wenn man drei Wochen Zeit hat. Außerdem geben wir Tipps zu Verkehrsregeln, Linksverkehr und den Preisen in Hotels und Restaurants.

1. Japan-Roadtrip: die beste Route für 3 Wochen

Fuji, 小山町, 駿東郡, Präfektur Shizuoka, Chūbu, Japan

Tsumago und Magome, Präfektur Nagano, 399-5301, Japan

Präfektur Wakayama, Japan

Kyōto, Präfektur Kyōto, Japan

Präfektur Nara, Japan

Hiroshima, Präfektur Hiroshima, Japan

Tokio, Japan


 
Route: Tokio – Fuji – Tsumago und Magome – Nara – Koya-San – Kyoto – Hiroshima

Strecke: 1.200 km

Reine Fahrzeit: 18 Stunden

Beste Reisezeit: Im April und Mai ist bestes Wetter und die Kirschblüten blühen in voller Pracht; Januar und März sind optimal für Skibegeisterte; in den übrigen Monaten sind überall günstige Preise und wenig Tourismus.

Station 1: Tokio

Lampions in einer kleinen Gasse in Tokio

Augen auf in Tokios kleinen Gassen: Hier gibt es sehr gute Restaurants © Sean K - stock.adobe.com


Wenn es um moderne Architektur geht, ist Tokio absoluter Vorreiter: Designer-Boutiquen nach Entwürfen von Stararchitekten säumen den Boulevard Omotesandō und der Tokyo Sky Tree ist der höchste freistehende Turm der Welt.

Aber Tokio kann noch viel mehr als Architektur: Etwas ruhiger geht es in der Altstadt mit den vielen kleinen Restaurants und Bars zu. Vor allem zur Kirschblütenzeit ist außerdem der Park Koishikawa Korakuen traumhaft schön.

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Lesetipp: Japanische Kirschblüte: An diesen Orten ist sie besonders schön

Tipp
Tokio ist trubelig, laut und kann vor allem in den ersten Tagen überfordernd sein. Mit dem Auto würde sich niemand in den Stadtverkehr wagen. Deswegen mein Tipp: Nehmen Sie sich mindestens drei Tage Zeit, um die Hauptstadt mit der Bahn und zu Fuß zu erkunden und buchen Sie den Mietwagen erst für die Weiterreise.

 

Station 2: Mount Fuji

Auto steht am Ufer eines Sees mit Blick auf den Mount Fuji in Japan

Auch aus der Ferne beeindruckend: Mount Fuji © Em7 - stock.adobe.com


Bereits aus der Ferne ist der Mount Fuji eindrucksvoll, doch aus der Nähe verschlägt einem der kegelförmige Vulkan fast den Atem. Den höchsten Berg Japans besteigen im Jahr knapp hunderttausend Menschen und setzen somit eine jahrhundertealte Pilgertradition fort.

Wer sich nicht fit genug für den Aufstieg fühlt, bewundert das Postkartenmotiv einfach aus der Ferne. Rund um den Berg befinden sich gleich mehrere Seen, an denen man sich niederlassen und den Blick genießen kann.

Station 3: Tsumago und Magome

Traditionelle Flachbauten aus Holz in Japan

Traditionelle Flachbauten aus Holz werden Ihnen zwischen Tsumago und Magome immer wieder begegnen © Yasuhiro Iizuka - stock.adobe.com


Diese beiden Orte gehören zu den Poststationen am alten Nakasendō. Dabei handelt es sich um eine von fünf Straßen, auf der Adlige und Boten während der Edo-Zeit zwischen Tokio und Kyoto pendelten. Der Pfad ist bis heute erhalten und mit großen Steinen gepflastert. Entlang der 7,8 Kilometer zwischen Tsumago und Magome kommen Sie an verschlafenen Bergdörfern, Zedernwäldern, Wasserrädern und Reisfeldern vorbei.

Die beiden Städte selbst sind aber auch interessant. An schmalen Gassen wechseln sich Gasthöfe mit Nudelrestaurants und Kunsthandwerksläden ab, die alle in Flachbauten aus dunklem Holz untergebracht sind.

Station 4: Nara

Rehe vor einem roten Holztor in der japanischen Stadt Nara

Die heimlichen Stars von Nara: zahlreiche Rehe, die sich im Ort tummeln © minatocamera - stock.adobe.com


Der 15 Meter hohe Große Buddha von Nara wurde im 8. Jahrhundert in der Frühphase der Kaiserzeit gegossen. Er gehört ohne Frage zu den Highlights im gleichnamigen Ort und wird in der Landessprache Daibutsu genannt. Er besteht aus vergoldeter Bronze und zählt weltweit zu den größten Statuen aus diesem Material. Seine Heimat, der Tōdai-ji-Tempel, ist nicht weniger beeindruckend, denn er gehört zu den größten Holzgebäuden der Welt.

Die heimlichen Stars von Nara sind aber die rund 120 Rehe, die munter durch das schöne Örtchen flanieren. Zwischen Pagoden und den großen Parkanlagen scheinen sich die niedlichen Tiere rundum wohlzufühlen.

Tipp: Onsen
Südlich von Nara gibt es Onsen (Thermalquellen), in denen Sie entspannt baden dürfen. Starker Vulkanismus beschert Japan nämlich viele blubbernde Quellen. Sogar in Großstädten wie Tokio gibt es Onsen zum Entspannen. Besonders berühmt sind allerdings Kyūshū und Tōhoku im Norden von Honshū.

 

Station 5: Kōya-san

Großes Holztor und Laternen in der japanischen Stadt Kōya-san

In den heiligen Bergen Kōya-san herrscht eine angenehme Ruhe © spozhoga - stock.adobe.com


In den heiligen Bergen Kōya-san sind hunderte von Tempeln beheimatet. Wer hier mit der Seilbahn hinauf fährt, begibt sich in eine andere Welt. Der Ort ist unglaublich wichtig für Buddhisten aus aller Welt und perfekt, um auf diesem spannenden Japan-Roadtrip durchzuatmen und innezuhalten.

Der schönste Tempel ist ohne Frage der Oku-no-in, dessen Pfade sich zwischen Sicheltannen und verwitterten Stupas hindurchschlängeln. In anderen hiesigen Schreinen dürfen Sie übernachten, buddhistische Traditionsküche ohne Fleisch genießen und in aller Frühe mit den Mönchen meditieren.

Station 6: Kyoto

Tempel und Kirschblüten in Kyoto im Frühling

Kiyomizu-dera-Tempel in Kyoto © f11photo - stock.adobe.com


Kyoto war tausend Jahre lang die kaiserliche Hauptstadt Japans und besitzt über tausend Tempel. Manche davon sind so gigantisch wie der Kinaku-ji, dessen prachtvoller Pavillion komplett vergoldet ist. Andere sind eher schlicht, aber nicht weniger beeindruckend: Der Shōren-in besteht aus schmucklosem Holz, strahlt aber eine Ruhe aus, die man am besten bei einem Matcha im Teehaus genießt. Noch meditativer wirkt der Ryōan-ji mit seinem Zen-Garten.

Mein Tipp: Nehmen Sie sich für Kyoto drei Tage Zeit, um neben den Schreinen und Tempeln auch die Umgebung zu erkunden. Besonders lohnenswert ist ein Ausflug zum Arashiyama Bamboo Forest, der aber leider in den letzten Jahren zu einem absoluten Hotspot geworden ist. Deutlich leerer und mindestens genauso schön ist es im Bambuswald in der Adashinonenbutsuji-Tempelanlage.

Station 7: Hiroshima

Blick auf Hiroshima und das Friedensdenkmal am Wasser

Blick auf Hiroshima und das Friedensdenkmal © sara_winter - stock.adobe.com


Endstation der Reiseroute durch Japan ist die Stadt Hiroshima. Wer heute die schmucken, grünen Boulevards sieht, kann sich kaum vorstellen, dass die Stadt einst Opfer des Atombombenabwurfs wurde. Im Friedensmuseum wird dieser tragische Moment in einer Ausstellung beleuchtet und aufgearbeitet. Eine ergreifende, aber wichtige Geschichtsstunde. Der angrenzende Memorial Park wurde vom berühmten Architekten Tange Kenzō konstruiert und ist der perfekte Ort, um die Gedanken nach der Ausstellung zu ordnen.

Aber Hiroshima ist viel mehr als das: Hervorragende Restaurants, das Hiroshima Castle und der Park Shukkei-en gehören auf jeden Fall auch auf Ihre Liste.

Von Hiroshima geht es nun mit dem Auto in etwa zehn Stunden zurück nach Tokio. Wer Fahrzeit sparen möchte, kann alternativ das Auto in Hiroshima abgeben und einen Inlandsflug zurück nach Tokio nehmen. In einer Stunde ist man wieder im Osten des Landes, Flugverbindungen gibt es bereits ab 95 Euro pro Person.

Einweggebühr
Wenn der Mietwagen an einem anderen Ort zurückgegeben wird, fällt in der Regel eine Einweggebühr an. Schließlich muss der Vermieter das Auto wieder an die ursprüngliche Station zurücktransportieren lassen.

 

2. Mietwagen und Führerschein in Japan

Auto fährt über eine Straße, die von Kirschblüten gesäumt ist

Mit einem Auto sind Sie in Japan besonders flexibel unterwegs © ake1150 - stock.adobe.com


Viele Mietwagen-Angebote, gute Straßen und eine hohe Verkehrssicherheit: Ein Mietwagen in Japan ist perfekt, wenn Sie spontan durch das Land reisen möchten. Zwar gibt es auch die berühmten Hochgeschwindigkeitszüge und Busse, doch vielerorts ist man auf feste Zeiten angewiesen und hat nicht viel Freiheit beim Reisen.

Panorama-verdächtig ist das Autofahren in Japan nicht gerade, denn es geht in erster Linie über viele Highways und durch Tunnels. Aber wir bleiben dabei: Ein Auto ist in Japan unschlagbar, wenn man auch Geheimtipps oder zum Beispiel die bekannten japanischen Onsen besuchen möchte. Die sind nämlich teilweise eher abgelegen.

Führerschein
Sie benötigen in Japan eine Übersetzung des Führerscheins in die japanische Sprache. Diesen müsse Sie dann bei Verkehrskontrollen mit dem deutschen Führerschein gemeinsam vorzeigen. Das Übersetzen ist entweder vor der Reise in Deutschland möglich (auch online auf der JAF-Website) oder notfalls in Tokio vor Ort. Alternativ können Sie auch einen Internationalen Führerschein ausstellen lassen (muss noch mindestens ein Jahr gültig sein).

 
Ein Mietwagen in Japan kostet rund 50 Euro pro Tag, günstigere Angebote gibt’s auch für 40 Euro. Wer rechtzeitig bucht, ist klar im Vorteil. Einige Monate vor der Reise sind die Preise in der Regel günstiger und die Auswahl an Mietwagen größer. Für einen Japan-Roadtrip kommt so ziemlich jede Mietwagenklasse infrage. Wer allerdings zwischen zwei und vier Wochen im Land unterwegs ist, sollte schon ein Augenmerk auf genug Platz legen. Kombis sind die beste Wahl, wenn Sie viel Gepäck dabei haben.

Mietwagen in Japan vergleichen

3. Verkehrsregeln in Japan

Ein Stoppzeichen auf japanisch steht am Straßenrand

Das Stoppschild mit ausschließlich japanischer Schrift sieht man nur noch selten © Yuichi Mori - stock.adobe.com


Keine Sorge: Viele Verkehrsschilder in Japan ähneln denen in Deutschland. So dürfen Sie zum Beispiel auch hier an einer Ampel rechts abbiegen, wenn dies durch einen grünen Pfeil erlaubt wird. Viele Verkehrszeichen wurden außerdem im Laufe der Jahre modernisiert. Auf Stoppschildern (ein umgekehrtes, rotes Dreieck) ist jetzt zum Beispiel „Stop“ in japanischer und englischer Sprache zu lesen.

Mehr wichtige Infos zu den Verkehrsregeln in Japan:

  • Die wichtigste Info für Ihren Roadtrip: In Japan herrscht Linksverkehr! /li>
  • Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen beträgt 100 km/h.
  • Auf den Expressways darf man schneller fahren, um den Verkehr zu entlasten. Außerdem gibt es bis auf wenige Ausnahmen keine Ampeln. Die Straßen sind mautpflichtig und ausgeschildert.
  • Die erlaubte Promillegrenze liegt bei 0,0.
  • Kinder unter sechs Jahren müssen mit einem Kindersitz gesichert werden.
  • Das Parken in Japan ist auf öffentlichen Parkplätzen leider sehr teuer. Optimalerweise also darauf achten, dass die Unterkünfte über einen Parkplatz verfügen.
  • Auf den japanischen Autobahnen fällt eine Maut an, die elektronisch mit der ETC-Karte sowie bar oder mit Kreditkarte (u.a. Visa, Mastercard, American Express) bezahlt werden kann.

Maut mit Mietwagen
Fragen Sie bei der Autovermietung am besten nach einer ETC-Karte, damit die Maut automatisch bezahlt wird. Neben der schnelleren Abwicklung kostet die Maut mit der Karte auch weniger. Ein Beispiel: Von Tokio nach Hiroshima zahlen Sie bar/mit Karte ca. 115 Euro, mit der ETC-Karte rund 80 Euro.

 

4. Übernachtungsmöglichkeiten in Japan

Traditionelles Reisegasthaus aus Holz in Japan

In einem sogenannten Ryokan können Sie auf traditionelle Weise übernachten © eyetronic - stock.adobe.com


Übernachtungen in Japan sind leider nicht ganz günstig. Selbst ein Zimmer in einem 3-Sterne-Hotel kostet in der Regel rund 100 Euro pro Nacht. Hotels, die nahe U-Bahnstationen oder mitten in der Innenstadt liegen, sind besonders teuer.

Ein ganz besonderes Erlebnis kann eine Übernachtung in einem sogenannten Ryokan sein. Ryokan bedeutet Gasthof – und zwar der traditionellen Art. Die meisten haben Böden aus Reisstroh-Flechtmatten (Tatamis). Gäste schlafen auf Futons, nicht in Betten. Es handelt sich bei den Ryokans oft um Flachbauten mit verwinkelten Fluren aus Holz, pro Nacht sind Preise ab 120 Euro normal. Bessere Ryokan warten mit Spitzenküche und Personal in Kimonos auf, kosten aber auch über 200 Euro pro Nacht.

5. Essen gehen in Japan

Das traditionelle japanische Gericht Shabu-Shabu mit einem Hot Pot und Dips

Shabu-Shabu ist ein traditionelles Gericht und unglaublich lecker © sirins - stock.adobe.com


Was Sie auf Ihrem Japan-Roadtrip erst einmal überraschen wird: Essengehen in Japan ist nicht sehr viel teurer als in Deutschland. In einem Mittelklasse-Restaurant bezahlen Sie zum Beispiel zwischen 15 und 25 Euro pro Person, in Fast-Food-Restaurants und einfachen Ramen-Bars in der Regel sogar unter 10 Euro.

Diese Gerichte sollten Sie in Japan unbedingt probieren:

  • Okonomyaki: Verschiedene Teig- und Kohlsorten werden auf einer Eisenplatte gegart.
  • Ramen: Die einfachen Nudelsuppen stammen eigentlich aus China, wurden aber in der japanischen Küche übernommen. Etwa mehr als 5.000 ramen-ya gibt es in Japan, wo Sie die Suppen genießen können.
  • Sake: Die meisten Japanerinnen und Japaner betrachten Sake als Nationalgetränk. Es ist auf jeden Fall das perfekte Getränk zu traditionellen japanischen Speisen.
  • Shabu-shabu: In Brühe gekochte, dünne Rindfleischscheiben und Gemüse, die in diverse Saucen gedippt werden.
  • Sushi: In Japan unterscheidet man zwei Arten von Sushi-Restaurants. Im Sushi-ya sitzt man an einem Tisch und bekommt das Essen gebracht, im Kaiten-Zushi kommen die Sushis per Laufband aus der Küche. In manchen Restaurants sitzt man direkt hinter einer Bar und sieht bei der Zubereitung zu.
  • Tonkatsu: Paniertes Schweineschnitzel mit spezieller Sauce. Meistens ist tonkatsu Teil eines Menüs.
  • Unagi: Aal ist eine teure, aber beliebte Delikatesse in Japan.
  • Yakitori: Über Holzkohle gegrillte Hähnchen- und Gemüsespieße.

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Titelbildquelle: #325419135 | Urheber: © Grispb – stock.adobe.com

Julia

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