Alghero – Lieblingsort auf Sardinien

von Alex
Blick auf die sardinische Stadt Alghro bei Sonnenuntergang

Beim Gedanken an Sardinien fällt Ihnen vermutlich als erstes die Costa Smeralda ein, die Traumstrände im Südosten der Insel inklusive Promi-Spotting und Luxus-Entspannung. Als nächstes kommt Ihnen vielleicht noch Cagliari, die quirlige Hauptstadt im Süden, in den Sinn. Beides wunderbare Ecken, keine Frage! Das Fleckchen mit dem größten Lieblingsort-Potenzial liegt aber im Nordwesten der Insel.

1. Alghero: Mini-Barcelona mit spektakulären Sonnenuntergängen

Sonnenuntergang über der sardischen Stadt Alghero

Die Abendstunden in Alhero sind besonders romantisch © Luis - stock.adobe.com


Typisch sardisch ist Alghero nicht. Im Jahre 1354 wurde die Stadt von Katalanen erobert, die Alghero fast 400 Jahre lang prägten. Noch heute ist der Einfluss der ehemaligen Eroberer omnipräsent: viele Bewohner sprechen noch Katalan, die Straßenschilder sind zweisprachig, zu Pizza gesellt sich Paella. In den verwinkelten Gassen, umgeben von katalanischer Architektur, hat man fast das Gefühl, mitten in Barcelona gelandet zu sein; in einer kleinen, geruhsamen und dadurch vielleicht noch schöneren Variante der spanischen Großstadt.

Umgeben von dicken Mauern wirkt die Stadt auf ihrem Felsvorsprung fast wie eine Festung. Eine kurze Eroberung lohnt sich auf jeden Fall, denn in Alghero gibt es viel zu entdecken. In den schmalen Straßen reihen sich ausgefallene Boutiquen und überladene Touri-Shops aneinander. Die kleine Altstadt, der Centro Storico, ist fast komplett autofrei und so lässt genug Platz für kleine Cafés und schicke Bars. Wer Lust auf etwas Sightseeing hat, kann die Cattedrale Santa Maria oder die Chiesa San Francesco besuchen. Beide Kirchen haben ihr ganz eigenes Flair.

Ein besonderes Highlight: ein Spaziergang entlang der Stadtmauern direkt am Meer. Besonders schön ist es hier abends, wenn die Sonne über dem Meer untergeht. Apropos Meer: Natürlich hat Alghero auch seinen eigenen Hausstrand. Der Spiaggia Lido San Giovanni ist vielleicht nicht der schönste Strand Sardiniens, aber dafür fußläufig vom Stadtzentrum aus erreichbar. Aber auch die nächsten Traumstrände sind nicht weit. Ich empfehle besonders den Spiaggia di Mugoni. Dort finden Sie das typisch sardische Doppelgespann aus feinstem Sand und kristallklarem Wasser.

2. Mein Restaurant-Tipp

So ein richtiger Geheim-Tipp ist dieses Restaurant wahrscheinlich nicht. Wir haben es im allseits beliebten Lonely Planet gefunden und es war daher wenig überraschend, das auf fast jedem zweiten Tisch neben Wein und Kamera einer dieser Reiseführer lag. Dennoch ist ein Besuch im Restaurant La Botteghina unbedingt zu empfehlen. Die schnuckelige Dachterrasse ist der perfekte Ort für in bisschen Erholung nach einem Tag in Algheros Gassen. Und die Pizza! Die Pizza ist vielleicht die beste Pizza, die ich jemals gegessen habe. Kreativer, frischer Belag auf hauchdünnem, knusprigen Boden: selbst im Vergleich zu anderen sardischen Pizzen herausragend.

3. Anfahrt und Parken

Kleine Gasse in Alghero auf Sardinien
Alghero hat einen eigenen Flughafen, der jedoch deutlich weniger frequentiert wird als die Flughäfen in Olbia und Cagliari. Von beiden Städten aus ist Alghero allerdings gut mit dem Auto zu erreichen. Mit dem Mietwagen ab Cagliari brauchen Sie knapp 3 Stunden, ab Olbia sind es sogar nur gute 1,5 Stunden. Parken Sie Ihr Auto am besten auf dem großen Parkplatz am Hafen. Der ist kostenlos und Sie sind von dort in wenigen Minuten in der Altstadt.

4. Ausflugziel: hinunter zur Grotta di Nettuno

Alghero ist nicht nur für sich eine wundervolle Stadt, sondern auch ein gute Basis für Ausflüge in die Umgebung. Auf keinen Fall verpassen: die Grotta di Nettuno (Neptuns Grotte) am Capo Caccia. Die Grotta di Nettuno ist eine beeindruckende Tropfsteinhöhle, die leider inzwischen nicht mehr tropft. Die Höhle ist seit einer Weile trocken, weswegen sie nicht weiter wächst und ganzjährig angenehme 20 Grad hat. Neben den für Tropfsteinhölen typischen Stalaktiten und Stalagmiten kann Neptuns Grotte auch noch mit einem unterirdischen Salzsee aufwarten.

Mindestens so spektakulär wie die Höhle ist der Weg dorthin. Wer frei von Höhenangst und gut zu Fuß unterwegs ist, kann die Grotta die Nettuno über eine steile, 654-Stufen-lange Treppe, die Escala del Cabirol, erreichen. Die Treppe verläuft direkt am Fels entlang neben dem Meer und sorgt für großartige Ausblicke. Wichtiger Tipp: Planen Sie Ihren Besuch so, dass Sie den Rückweg nicht in der Mittagshitze antreten müssen. Das könnte ziemlich anstrengend werden, Schatten gibt’s da nicht. Wer keine Lust auf die sportliche Herausforderung hat, kann ab Alghero auch mit dem Boot zum Eingang der Tropfsteinhöhle schippern.

Tipp
Wenn Sie über die Treppe zur Grotta di Nettuno gelangen wollen, fahren Sie mit Ihrem Mietwagen ab Alghero über die SS127 und die SP55 nach Nordwesten zum Cappo Caccia. Am Ende der Straße beim Eingang zur Treppe ist ein Wendekreisel. Dort stehen einige Parkplätze zur Verfügung, die allerdings schnell vergeben sind. Ab dann wird entlang der Straße geparkt. Seien Sie also am besten früh vor Ort, um einen langen Fußmarsch zu vermeiden. Die Treppe wird noch anstrengend genug!

Titelbildquelle: #270781441 | Urheber: © Luis – stock.adobe.com

Alex

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