Unsere Top 5: Geheimtipps für Sardinien

von Karen
Auto fährt entlang einer Küstenstraße auf Sardinien

Die zweitgrößte Insel im Mittelmeer ist vor allem wegen ihrer paradiesischen Strände gerade im Sommer ein beliebtes Reiseziel für Urlauber aus aller Welt. Mit seiner reichen und eigenwilligen Tradition hat Sardinien aber noch viel mehr zu bieten. Abseits von Liegestühlen und Sonnenschirmen finden Sie hier unsere Geheimtipps für Sardinien.

Desulo, Nuoro, Sardinien, Italien

Dorgali, Nuoro, Sardinien, Italien

Carloforte, Isola di San Pietro, Sardinien, Italien

Nuoro, Cala Gonone, Sardinien, Italien

Orgosolo, Nuoro, Sardinien, Italien

 

1. Nuraghe Mannu

Der Steinturm Nuraghe Mannu auf Sardinien

Nuraghe Mannu wurde von den ersten Siedlern auf der Insel gebaut © Eugenio Marongiu - stock.adobe.com


Auch wenn die sardischen Strände zurecht einen besonders guten Ruf genießen; es lohnt sich, sich von ihnen loszureißen und auch das Innere der Insel zu erkunden. Dank der vielen verschiedenen Kulturen, die im Laufe der Zeit auf der Insel siedelten, gibt es viel Abwechslung zwischen den Städten und kulturelle Highlights für (fast) jeden Geschmack.

Der erste unserer Geheimtipps für Sardinien ist der Nuraghe Mannu bei Cala Gonone. Im Osten der Insel gelegen ist er einer von mindestens 7.000 Nuraghes auf Sardinien. Die runden Steintürme wurden von den ersten Siedlern auf der Insel um 1.000 v. Chr. erbaut, wahrscheinlich als Aussichts- und Wachtürme. Bis heute ist nicht viel über die Nuraghenkultur auf Sardinien bekannt, etwa, wieso die Türme nach bestimmten Sternkonstellationen ausgerichtet sind.

Um Nuraghe Mannu, was einfach nur Großer Nuraghe bedeutet, fand man außerdem Überreste eines Hüttendorfs, das bereits vor 3.500 Jahren erbaut wurde.

Anfahrt und Parken
Verlassen Sie Nuoro mit dem Sardinien-Mietwagen Richtung Dorgali. Vor Dorgali nehmen Sie die SS125 und biegen dann auf die SP26 Richtung Cala Gonone ab. Nach etwa 4 Kilometern verlassen Sie die SP26 und biegen auf die Str. per Nuraghe Mannu ab, die Sie an Ihr Ziel bringt. Parken können Sie am Ende der Straße, von dort aus sind es noch etwa 900 Meter Fußmarsch.

2. Trachtenfeste in der Settimana Santa

Trachtenfeste in der Settimana Santa auf Sardinien

In der Woche vor Ostern finden auf Sardinien zahlreiche Trachtenfeste statt © ilaria corda - stock.adobe.com

Wer sich für die staubige Zivilisation der Bronzezeit nicht begeistern kann, sondern sich lieber mit lebendiger Kultur umgibt, sollte eines der vielen Trachtenfeste nicht verpassen. In der Woche vor Ostern, der Settimana Santa, finden auf der ganzen Insel Prozessionen aller Art statt, die die Geschichte des christlichen Festes erzählen. Aber auch für nicht religiös interessierte Urlauber bietet sich ein großes Spektakel.

Unser zweiter Sardinien-Geheimtipp: Im kleinen Dorf Desulo, südlich von Nuoro, sind allein die sehr farbenfrohen Trachten in der Prozession zum Palmsonntag absolut sehenswert! Desulo ist außerdem für sein hervorragendes Holzhandwerk bekannt; die kunstvoll gefertigten Möbel oder Alltagsgegenstände machen sich wunderbar als Souvenir für die Lieben daheim – sind aber auch nicht ganz billig. Wer sich für sardische Folklore interessiert, sollte außerdem im Parco Museo S’Abba Fresca vorbeischauen. Das Museum bei Dorgali zeigt Trachtenkunst in den verschiedenen Dörfern und Gemeinden, Handwerkstechniken sowie mehr zur Kultur des Inselvolkes.

Anfahrt und Parken
Von Nuoro etwa eine Stunde entfernt, erreichen Sie Desulo über die SS389 di Buddusò e del Correboi. Nehmen Sie bei Mamoiada die Ausfahrt Richtung Fonni/Ovodda/Aritzo/Sorgono und halten Sie sich dann links. Bei Fonni biegen Sie links auf die Via Sassari ab und folgen ihr, bis Sie Desulo erreichen. Parken Sie Ihr Auto auf einem der Parkplätze und es kann losgehen!

3. Kunst im Banditendorf Orgosolo

Kunst im Dorf Orgosolo auf Sardinien

Wandmalereien in Orgosolo auf Sardinien © nextyle - stock.adobe.com


Sehenswert und ebenfalls in der Nähe von Dorgali ist das Bergdorf Orgosolo. Wer den Namen schon mal gehört hat, ist jetzt vielleicht abgeschreckt: Der ehemalige Banditenhort hat eine bewegte Vergangenheit. Heutzutage ist das 4.000-Seelendorf natürlich nicht mehr gefährlich und Blutfehden gibt es dort schon lange nicht mehr.

Stattdessen besticht es mit ursardischem Charme, verwinkelten Gassen und alten Häusern, vor allem aber mit den Murales. Diese Wandmalereien sind manchmal politisch, manchmal historisch, aber immer geht es um Sardinien und das Leben auf der Insel. “Un’altra guerra? No grazie.” steht an den Hauswänden – “Noch ein Krieg? Nein danke.” oder “Si ama la Sardegna rispettandone la belezza e la natura.”: “Man liebt Sardinien, indem man seine Schönheit und Natur respektiert.”.

Anfahrt und Parken
Nuoro verlassen Sie südlich über die SP58 in Richtung Orgosolo, die Sie direkt ans Ziel führt. Parkplätze finden Sie am Straßenrand oder auf den ausgeschilderten Flächen, aber Achtung: Handbremse beim Parken nicht vergessen, die Straßen sind mitunter ganz schön steil.

4. Spiaggia di Cartoe im Golfo di Orosei

Blick auf die Bucht Cala Cartoe auf Sardinien

Cala Cartoe gehört zu den schönsten Buchten auf Sardinien © Pixelshop - stock.adobe.com

Von den Bergen ans Meer: Wer schöne Strände abseits der Costa Smeralda im Norden sucht, ist im Golfo di Orosei goldrichtig. Die Bucht im Osten der Insel ist von Bergen umschlossen und hat mit dem Sandstrand der Cala Cartoe einen der schönsten und weitestgehend unberührten Strände der Insel zu bieten.

Auch Orosei selbst lohnt einen Besuch. Die an der Cedrino-Mündung gelegene Kleinstadt hat eine wunderschöne Altstadt und ist mit immerhin 13 Kirchen auch kulturell interessant. So peppt man den Strandurlaub mit unserem Sardinien-Geheimtipp noch ein wenig auf.

Anfahrt und Parken
Nehmen Sie mit dem Mietwagen von Olbia aus die SS131 Richtung Cagliari/Nuoro, dann bei der Ausfahrt Bitti/Lula/Orosei/Dorgali abfahren und auf die SP 38 einbiegen. Vor Dorgali biegen Sie in Richtung der Grotte von Ispinigoli ab und dann in Richtung Tinnipereddu. Von dort aus folgen Sie der Beschilderung zum Strand. Auf einem großen Parkplatz können Sie ganz entspannt parken und den Tag am Strand verbringen.

5. Carloforte auf der Isola di San Pietro

Straßen in Carloforte auf Sardinien

L’arco di via Solferino auf der Felseninsel Carloforte © murasal - stock.adobe.com

Im Südwesten vor der Küste Sardiniens liegt die kleine Felsinsel San Pietro mit dem einzigen Ort Carloforte, benannt nach dem savoyenischen König Karl Emanuel III. Auf sparsamen 51 Quadratkilometern präsentiert sich hier eine Vielfalt von Landschaften, Architektur und Geschichte.

📌 Lesetipp: Sardinien-Tipps: Die schönsten Ecken auf der Trauminsel

Die Insel gehörte lange zur Provinz Genua, was man auch dem Dialekt entnehmen kann: Ins Sardisch der Hauptinsel mischen sich hier genuesische Züge und unterscheiden die Carlofortini, wie sie gerne genannt werden, von den anderen Sarden. Auf San Pietro findet man aber nicht nur ligurische Architektur und Sprache, auch wunderschöne Buchten, Sandstrände und grüne Hügel machen die Insel zu einem Geheimtipp für Sardinien-Urlauber.

Anfahrt und Parken
Verlassen Sie Cagliari mit Ihrem Mietwagen in westlicher Richtung auf der SS130 Richtung Iglesias und nehmen nach etwa 48 Kilometern die Ausfahrt Villamassargia/Carbonia. Der SP2 folgen Sie bis Porto Vesme und nehmen von dort mitsamt Wagen die Fähre nach Carloforte. Weitere Infos zu den Fährplänen und -tarifen finden Sie auf delcomar.it.

Titelbildquelle: #254962278 | Urheber: Alessandro Pintus – stock.adobe.com

Karen

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