Abseits der Ringstraße 1, nur rund eine Stunde mit dem Auto von Reykjavík entfernt, erhebt sich stolz der Glymur, Islands mitunter höchster Wasserfall. Moment, nur „mitunter“? Ganz genau: Nach erneutem Messen darf sich nun ein anderer Wasserfall in Island mit diesem Titel schmücken. Wer es ist und warum Sie den „Tosenden“ trotzdem auf Ihrer Island-Bucket-Liste stehen lassen sollten, verraten wir hier.
1. Glymur – Islands (ehemals) höchster Wasserfall
Islands gigantischen Glymur Wasserfall erwartet Sie gleich am Ende des Hvalfjörður-Fjords zwischen Kjalarnes und Akranes. Seit der Eröffnung des Tunnels unter dem Fjord ist die Anzahl der Besucher in der Gegend erheblich gesunken. Eigentlich eine Schande: Mit ihren hohen Bergen, dichten Wäldern und schimmernden Gewässern bietet sich in der Region ein wahrer Naturgenuss, den kein waschechter Island-Fan verpassen sollte.
Ein paar Kilometer östlich des Hvalfjörðurs verlässt der Botnsá den Hvalvatn-See. Nur wenige Minuten Flussverlauf später geht es in die Tiefe: Aus rund 200 Metern Höhe stürzt der Fluss eine steile Felsschlucht den Hvalfell-Berg hinab. Das Getöse hat dem Wasserfall übrigens völlig zu Recht den Titel des „Tosenden“ eingeheimst: Wer hier nach dem Parken seines Mietwagens am Ende der Schotterstraße einen Backpacking-Hike unternimmt, auf den markierten Pfaden der Ostseite des Flusses aufs Spektakel blickt und versucht, seine Bewunderung anderen Reisenden mitzuteilen, wird ohne Megaphon kaum durchkommen.
Mit stolzen 198 Metern ist der Glymur als höchster Wasserfall Islands bekannt – zumindest konnte die örtliche Tourismusindustrie bis vor wenigen Jahren noch mit diesem Superlativ werben. 2011 wurden neue Messungen durchgeführt, und siehe da: der Morsárfoss stieß den Glymur vom Thron.
2. Morsárfoss und Glymur – wer ist Islands größter?
Der messbare Teil des Morsárfoss beläuft sich auf stolze 227 Meter Höhe. Wie hoch der größte Wasserfall Islands tatsächlich ist, kann allerdings (noch) niemand sagen – seine Spitze und der Fuß sind stets von einer dicken Eisschicht bedeckt, die die wahre Größe des Giganten verbirgt. Mit rund 30 Metern Vorsprung übertrumpft er jedoch klar den Glymur und nimmt bequem unter den Top 35 der höchsten Wasserfälle der Welt platz.
Wer den Morsárfoss hautnah bewundern möchte, muss sich auf eine Gletscherwanderung gefasst machen, die es in sich hat. Nur erfahrende Wanderer mit passender Ausrüstung und gutem Führer sollten die beschwerliche Reise auf sich nehmen. Dafür kommen sie auf dem Weg gegebenenfalls in den Genuss, einige der magischen Eishöhlen Islands auszukundschaften.
3. Versteckter Morsárfoss und Charme des Glymur
Doch auch Nicht-Wanderprofis können einen Blick auf den größten Wasserfall Islands erhaschen: Rund sechs Kilometer südlich vom Morsárfoss, der ganz praktisch mitten im Vatnajökull-Nationalpark liegt, sollten Sie dem Kristínartindar-Berg einen Besuch abstatten. Damit können Sie sich nicht nur auf eine mehrstündige Tour durch einen der schönsten Nationalparks Islands freuen, sondern zum Schluss auch einen zauberhaften Blick auf den Morsárfoss genießen.
Lassen Sie sich auf Ihrer Tour zu Islands-Wasserfällen aber nicht nur von Superlativen verführen und statten Sie dem Ehemaligen ebenfalls einen Besuch ab. Als zweithöchster Wasserfall Islands ist der Glymur nicht weniger eindrucksvoll und wartet mit einer Gischt auf, die Sie immerhin aus nächster Nähe bestaunen können.
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2 Kommentare
Bitte die Schreibfehler korrigieren. Es heisst immer noch Island und nicht Irland
Hallo Mc Joe,
na hoppla, das ist ja wirklich ein sehr ungünstiger Tippfehler. 🙂
Vielen Dank für’s genaue Lesen und Bescheid geben. Ist nun korrigiert.
Viele Grüße
Alex