Alternative Reiseziele: Kapverden statt Kanaren

von Max
Kleine Stadt in den Bergen auf den Kapverden

Die Kanarischen Inseln sind für Sonnenhungrige ein ganzjähriges Urlaubsparadies. Hier kann man auch im Winter frühlingshaftes Wetter nach verhältnismäßig kurzer Flugzeit genießen. Ein anderes Archipel liegt noch weiter südlich vor der Küste Senegals: die Kapverdischen Inseln, die ganz ähnlich mildes Klima und traumhafte Strände bieten wie die Kanaren, aber (noch) kein Ziel für den Massentourismus sind.

Alternative Reiseziele: Kapverden statt Kanaren
  1. Anreise und Mobilität
  2. Kultur
  3. Infrastruktur
  4. Klima und Kultur
  5. Highlights

1. Anreise und Mobilität

Die reine Flugzeit zwischen Deutschland und den Kanarischen Insel dauert je nach Insel zwischen 4 und 6 Stunden. Auf die Kapverden gelangen Sie z. B. von Köln/Bonn per Direktflug in 7 Stunden.

Inselhopping auf den Kanaren ist per Flugzeug oder Fähre möglich, ebenso auf den Kapverden. Hier muss jedoch beachtet werden, dass die Infrastruktur nicht dem europäischen Level entspricht. Man sollte also relaxt damit umgehen, wenn nicht alles reibungslos oder pünktlich funktioniert.

Dasselbe gilt auch für Ausflugsbusse und geführte Touren. Mit dem Mietwagen sind Sie auf den Kapverden hingegen flexibel unterwegs.

2. Kultur

Die Kanaren gehören nicht nur politisch zu Spanien, sondern sind auch maßgeblich von der spanischen Kultur geprägt.

Die Kapverden hingegen bilden einen unabhängigen afrikanischen Inselstaat, der jahrhundertelang unter portugiesischer Kolonialherrschaft stand. Dementsprechend vielseitig sind Kultur und Traditionen auf den Inseln. Gesprochen wird – zumindest offiziell – portugiesisch, getanzt wird afrikanisch. Untereinander verständigen sich die Kapverdier in Kreol, als Tourist kommt man aber am besten in romanischen Sprachen zurecht.

500 Meter vor der Küste Senegals bekommt man auf den Kapverden einen guten ersten Eindruck von Land und Leuten auf dem afrikanischen Kontinent.

3. Infrastruktur

Wirtschaftlich sind die Kapverden nicht mit den Kanaren vergleichbar. Vor allem seit der Unabhängigkeit hat der Kapverdische Inselstaat finanziell eingebüßt: Die meisten Einwohner halten sich mit Landwirtschaft, Fischfang oder Handwerk über Wasser. Auch der Tourismus wächst langsam, aber stetig. Neue Hotelanlagen, vor allem auf der Insel Sal, ziehen mehr Besucher an und sollen die Wirtschaft im Land ankurbeln.

Wer auf die Kapverden reist, sollte keine Infrastruktur auf europäischem Level erwarten. Das Leben ist einfach und langsam, Fährverbindungen können schon mal zu spät kommen. Aber gerade das macht auch die Ursprünglichkeit der Inseln aus und sorgt (noch) dafür, dass sie vom Massentourismus verschont bleiben.

4. Klima und Natur

Die Kanaren sind die Inseln des ewigen Frühlings mit Temperaturen selten über 25 und noch seltener unter 20 Grad.

Auch auf den Kapverden herrscht ein mildes Inselklima mit sage und schreibe 350 Sonnentagen im Jahr, das die Insel ganzjährig zum perfekten Reiseziel macht. Da die Kapverden dem südlichen Afrika viel näher liegen als die Kanaren, weht hier ein trockenerer wüstenartiger Wind, der weite sandige Ebenen hervorgebracht hat. Mit der üppigen Vegetation und dem Artenreichtum von La Gomera oder Teneriffa kann keine Kapverdische Insel mithalten. Dafür gibt es auf den Kapverden ganzjährige tropische Badeorte mit weißen Palmenstränden und Wassertemperaturen von selten unter 22 Grad.

Die nördlichen Inseln sind von Grasflächen geprägt, die südlichen von Mangrovensümpfen und Palmen. An Land konnten sich wenige Tierarten gegen das trockene Klima durchsetzen. Dafür ist die Meereswelt umso schillernder mit zahllosen Seevögeln, Walen, bunten Korallenriffen, Meeresschildkröten und sogar Haien. Beim Baden sollte man sich deshalb an Warnhinweisen orientieren. Dies gilt aber auch für die Kanaren und alle anderen Orte auf der Welt, wo Haie beheimatet sind.

5. Highlights auf den Inseln

Insel Sal: Hier liegt der internationale Flughafen. Die Insel ist sehr sandig und windig und deshalb optimal für Surfer. Hier liegt auch die bekannteste Sehenswürdigkeit der Kapverden: die alten Salinen, die der Insel ihren Namen gaben.

Insel São Tiago: Auf der Hauptinsel der Kapverden liegt die Hauptstadt Praia mit den zwei Stadtstränden Praia Mar und Quebra-Canela. Unweit der Stadt liegt Cidade Velha, die erste Stadt, die unter portugiesischer Herrschaft errichtet wurde. Hier unbedingt den Aufstieg zum Fort Real unternehmen und den tollen Ausblick über Land und Stadt genießen. Herrliche Strände gibt es in der Stadt Taraffal im Norden von São Tiago.

Die Insel São Vicente beherbergt die heimliche Hauptstadt und das kulturelle Zentrum des Archipels: Mindelo. Hier stoßen Sie auf wunderschöne Kolonialbauten, einen geschäftigen Hafen und ein quirliges Nachtleben in Bars, Restaurant und Diskotheken.

Die Insel Santo Antão ist mit ihren wilden Gebirgsketten ein Highlight für Naturfreunde, Bergsteiger und Wanderer. Einer der beliebtesten Wanderwege ist der Küstenweg zum Dorf Fontainhas. Ebenfalls sehenswert: das Tal Ribeira de Paúl, das vor allem landwirtschaftlich genutzt wird.

Die Insel Fogo mit dem Pico do Fogo, dem höchsten Berg der Inseln, der umgeben von einer faszinierenden Landschaft aus Lavafeldern ist.

Auf der Insel Boa Vista erstrecken sich lange Wanderdünen mit weiten Palmen-Oasen dazwischen und endlosen weißen Stränden an der Küste. Die “Sahara des Atlantiks” beherbergt auch eine riesige Meeresschildkröten-Kolonie, die man ab Anfang Juli an Land auf ihren Eiern brüten sehen kann.

Alle Sonnen-Fans, die Gran Canaria lieben und etwas von der afrikanischen Kultur kennenlernen möchten, sind auf den Kapverden goldrichtig.

Für alle anderen bieten aber auch die sieben Hauptinseln und sechs Nebeninseln der Kanaren jede Menge Abwechslung für kommende Mietwagen-Urlaube jede Menge Abwechslung.

Titelbildquelle: #284859283 | Urheber: © Ulrich Hollmann – stock.adobe.com

Max

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