Einmal richtig Schwung holen, aufsitzen und hoch hinaus: Manchmal vermisst man doch das herrlich kribbelnde Gefühl im Bauch, das das Schaukeln einem in Kindertagen bescherte. Bei dem schwingenden Hängesitz, den wir Ihnen hier vorstellen, kann von mangelnden Hochgefühlen jedoch kaum die Rede sein…
1. Wallfahrtsort mit Nervenkitzelgarantie: Baños de Agua Santa
Mitten im Herzen Ecuadors liegt die 18.000-Seelen-Stadt Baños de Agua Santa. Am Fuße des sehr aktiven Tungurahua-Vulkans gelegen ist das Bergstädtchen unter Reisenden vor allem als Wallfahrtsort und für seine heißen Schwefel-Quellen bekannt.
Allerdings hat Baños weitere Attraktionen zu bieten, die vor allem Abenteurer dazu verleitet, die „Bäder des heiligen Wassers“ zu verlassen und sich ins östliche Hochland zu begeben.
Hier erwartet Sie nicht nur die spektakuläre Aussicht über das tief eingeschnittene Tal des Río Pastaza mit seinen zahlreichen Wasserfällen – großen (und vor allem richtig mutigen) Kindern bietet sich auch die Gelegenheit, eine Schaukelpartie der besonderen Art einzulegen.
2. Sie dachten, Schaukeln sei etwas für Kinder?
Am Aussichtspunkt des Bellavista Cloud Forests erwartet Sie das Casa del Arbol, das, wie der Name verrät, im Grunde nur ein kleines Haus in einem Baum darstellt. Zwischen den kräftigen Ästen sind an einer Eisenstange jedoch die Schlingen einer Schaukel montiert, die es wahrlich in sich hat. Hier holen Sie einmal richtig Schwung und befinden sich direkt über dem Abgrund des Pastaza Canyons, rund 2.600 Meter über dem Meeresspiegel!
Der extra Kick für Adrenalin-Junkies: Nach einem Netz, Gurten oder irgendeiner anderen Form von Sicherheitsvorrichtung sucht man hier vergeblich. Also gut festhalten!
3. Paradies für Schwindelfreie und Alternativen für Höhenängstler
Auch, wenn Ihnen diese Swing-Partie zu extrem sein sollte, lohnt ein Ausflug zum Casa del Arbol durchaus. Das unscheinbare Baumhaus ist im Wahrheit eine kleine Erdbebenwarte, die die Aktivitäten des vor ihr liegenden Tungurahua-Vulkans überwacht – und dessen Anblick die Anreise hierher so lohnenswert macht.
Oben angekommen erstreckt sich vor Ihnen ein saftig grünes Tal mit reißenden Bächen und tiefen Schluchten – und ganz unten irgendwo das kleine hübsche Baños, aus dessen Thermalquellen feiner heißer Dampf aufsteigt.
Wer auf Höhengefühle nicht verzichten, seine Nerven vor der Abgrund-Schaukel jedoch lieber schonen möchte, kann zudem eine Gondelfahrt oder Canyoning-Tour durchs Tal unternehmen. Für Hiking und schöne Wandertouren ist die Gegend ohnehin wie gemacht; allerdings sollte man gut vorbereitet sein und sich im Touristeninformationscenter von Baños vorab über mögliche Strecken und Sicherheitsmaßnahmen informieren.
Und wer weiß: Falls es ein wenig neblig sein sollte, trauen Sie sich vielleicht doch einmal auf die waghalsige Schaukel am Ende der Welt – und wenn es nur ein kleiner Schwung ist.
4. Anreise zum Casa del Arbol
Von Quito aus dauert es mit dem Mietwagen in Ecuador bis nach Baños rund 3 Stunden Autofahrt. Zunächst fahren Sie über die E28A in Richtung Tambilo, von dort folgen Sie der E35 immer weiter Richtung Ambato. Nach einer Stunde Autofahrt erreichen Sie über die E30 schließlich Baños.
Um das Casa del Arbol zu erreichen, parken viele Reisende ihr Auto bzw. den Mietwagen in Baños und unternehmen eine mehrstündige Hiking-Tour auf den Berg hinauf – was angesichts der schönen Umgebung kaum verwundert. Allerdings können Sie auch mit dem Auto über die Vía a Runtún zum gleichnamigen Dörfchen hinauffahren, Ihren Wagen auf einem der öffentlichen Parkplätze abstellen und kurz darauf munter losschwingen.
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