Andamanen: Tipps & Infos rund um die Trauminseln

von Max
Strand auf den Andamanen

Mitten im Golf von Bengalen im Indischen Ozean liegt eine wunderschöne Inselgruppe, die kaum jemand kennt: die Andamanen. Menschenleere Strände, kristallklares Wasser und eine unglaubliche Vielfalt an Korallen und Meerestieren machen die rund 300 Inseln zu einem einmaligen Reisziel. Ein echtes Naturparadies abseits von Touristenströmen!

1. Geografie: Inselparadiese im Indischen Ozean

Die Andamanen liegen rund 300 Kilometer südwestlich von Kap Negrais und damit deutlich näher an Thailand und Myanmar als an Indien. Wie Perlen an einer Kette reihen sich die rund 300 kleinen Inseln im Golf von Bengalen aneinander und erreichen dabei eine Gesamtfläche von etwa 6.406 Quadratkilometern. Zu den Hauptinseln gehören North, Middle und South Andamanen Islands. Die größte Stadt und gleichzeitig Hauptort der Inselgruppe ist Port Blair mit 108.000 der insgesamt rund 340.000 Einwohner. Nur wenige der Inseln sind für Touristen frei zugänglich. Für einen Urlaub auf den Andamanen kommen vor allem Port Blair und die Inseln Havelock Island und Neil Island in Frage.

2. Geschichte: Gefängnis unter Palmen

Gefängnis in Port Blair © Anna Kalisch - stock.adobe.com
Einst bezeichnete man die Inselgruppe vor der Ostküste Indiens auch als Black Waters. Schon seit 1858 nutzten die Briten die abgelegenen Inseln als Strafkolonie für Langzeit-Sträflinge aus Indien. Die anfangs rund 200 Strafgefangenen hausten in Baracken und mussten größtenteils schwere Zwangsarbeit verrichten. Über die Jahre wurden es immer mehr. Später kamen auch politische Gefangene dazu, die eine Zelle im extra dafür errichteten Zellengefängnis nahe des Hauptortes Port Blair bezogen. In den 1940er Jahren waren fast 30 Prozent der Bevölkerung der Inseln Sträflinge. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verschwanden die letzten Gefangenen von der Insel. Das ehemalige Strafgefängnis ist noch heute erhalten. Es wurde 1979 zum Nationaldenkmal Indiens erklärt und beheimatet heute ein Museum.

Tipp
Geld wechseln: Auf den kleinen Inseln gibt es kaum Geldwechselmöglichkeiten. Sie sollten sich bereits vor Einreise mit ausreichend Indischen Rupien eindecken. Am Flughafen in Port Blair ist sonst aber auch noch ein Geldwechsel möglich.

3. Port Blair: Kultur und Shoppen in der Hauptstadt der Andamanen

Aufgrund der Einreisebestimmungen werden Sie auf jeden Fall in Port Blair ankommen und dort mindestens eine Nacht verbringen. Nutzen Sie die Gelegenheit und gehen Sie auf Shoppingtour oder entdecken Sie die kulturellen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Zu den Hauptattraktionen gehört natürlich die erwähnte gigantische Gefängnisanlage. Das Museum bietet zum Einstieg einen interessanten Film, der die grausame Vergangenheit des Ortes zum Leben erweckt. Uns ist danach beim Gang durch die dunklen Gefängnisgänge ein wenig mulmig geworden, so allgegenwärtig ist die Geschichte in dem heutigen Nationaldenkmal. Erholung finden Sie im Anschluss am traumhaften Corbyn’s Cove Beach.

Tipp
Jackfruit essen: Glauben Sie uns, der erste Biss in ein Stück Jackfruit ist eine wahre Geschmacksexplosion. Die gelblich-braune Furcht mit harter genoppter Schale wächst auf 30 Meter hohen Bäumen und erreicht eine Größe von bis zu einem Meter. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Ananas und Bananen. Unbedingt probieren!

4. Havelock Island: Spektakuläre Korallenriffe und schwimmende Elefanten

Havelock Island, Andamanen © wallixx - stock.adobe.com
Havelock Island ist die größte Insel der Andamanen und bei Touristen besonders beliebt. Von Port Blair aus fahren Sie mit einer Fähre in ca. zweieinhalb Stunden nach Havelock Island. Nach Ihrer Ankunft erwartet Sie nicht nur der laut Time Magazine schönste Strand Asiens, Radha Nagar (Strand Nummer 7), sondern auch eine atemberaubende Unterwasserwelt, die Sie beim Tauchen und Schnorcheln entdecken können. Vor Ort gibt es zwei Tauchschulen, die nach den Richtlinien der US-Organisation NAUI unterrichten: www.diveindia.com und www.barefoot-andaman.com. Ein Tauchkurs dauert meist vier Tage und kann mit einem Tauchschein abgeschlossen werden. Bleiben Sie lieber über Wasser, wartet eine weitere Attraktion auf Sie: Schwimmen mit Elefanten am Strand Nummer 7.

Tipp
Lieber mit dem Bus, statt mit dem Mietwagen: Den Radhanger Beach oder auch Strand Nummer 7 erreichen Sie am besten mit dem Bus. Eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kostet gerade mal 15 Cent und ist ein Erlebnis für sich. Alternativ können Sie günstig mit dem Taxi fahren oder einen Roller mieten.

5. Neil Island: Einsame Strände und wilde Natur

Neil Island ist die kleine und unberührte Schwester von Havelock Island. Sie ist so kompakt, dass Sie in nur ein bis zwei Stunden zu Fuß einmal die ganze Insel umrunden können. Mit dem Strand Nummer 8, dem Sitapur Beach, dem Ramnagar Beach und dem Lakshmanpur Beach warten auch hier einsame weiße Sandstrände auf sonnenhungrige Besucher. Das kristallklare Wasser lädt zum Schnorcheln ein. Die Küste vor Neil Island beheimatet viele unterschiedliche Fische, Korallen, Krebse und Anemonen. Auch der putzige Clownfisch ist hier heimisch.

6. Klima und Wetter: typisch Tropen

Das Klima auf den Andamanen ist typisch für die Tropen: Heiß, feucht und regenreich. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur in Port Blair bei rund 26,4°C. Die Höchstwerte betragen rund 30°C. Regen fällt das ganze Jahr über, vor allem in der Regenzeit von Mai bis Oktober. Als beste Reisezeit empfehlen wir daher die trockensten Monate von Dezember bis April.

7. Anreise: Ihr Weg ins Paradies

Nicht ohne Grund sind die traumhaften indischen Inseln bis heute touristisch eher unentdeckt. Die Anreise gestaltet sich mitunter recht schwierig. Das liegt zum einen an der geografischen Lage der Andamanen, zum anderen auch an den strengen Einreisebestimmungen der Behörden. Die Andamanen werden von keiner Fluglinie direkt angeflogen. Von Deutschland aus fliegen Sie am besten nach Chennai (MAA) oder Kalkutta (CCU). Von dort aus reisen Sie dann mit einer regionalen Fluglinie weiter nach Port Blair. Sie können beide Flüge direkt von Deutschland aus buchen.

Jetzt kommt der wohl nervenaufreibendste Teil: die Immigrations-Prozedur. Sie müssen dafür zur Polizei in Port Blair gehen und Ihren Pass mitbringen. Dort erhalten Sie einen Fragebogen zum Ausfüllen und im Anschluss einen unscheinbaren Zettel, der Ihre Permit darstellt. Sie sollten diesen auf keinen Fall verlieren! Machen Sie sich am besten gleich mehrere Kopien von diesem Zettel. Ohne diese Eintrittskarte kommen Sie nicht auf die Fähre, um weitere Inseln zu besuchen.

Tipp
Früh aufstehen statt anstehen: Möchten Sie von Port Blair nach Havelock oder Neil Island weiterreisen, sollten Sie früh aufstehen. Die staatliche Fähre ist grundsätzlich hoffnungslos überfüllt. Begeben Sie sich am besten bereits eine Stunde vor Öffnung des Fährschalters an den Hafen und sichern Sie sich einen Platz ganz vorne. Jetzt gilt es, diesen Platz im Zweifel auch mit Ellenbogen zu verteidigen, denn die Inder pflegen ein eher lockeres Verhältnis zu Warteschlangen. Erscheint Ihnen diese Prozedur zu anstrengend, können Sie auch auf eine kostspielige Privatfähre umsteigen.
Max

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