Nikolausbräuche aus aller Welt

von Max
Rotes Auto im Schnee mit Weihnachtsbaum auf dem Dach

Er sieht fast so aus wie der Weihnachtsmann, macht einem das Warten auf das Christkind etwas leichter und füllt leere Stiefel mit Süßigkeiten: Keine Frage, die Rede ist vom Heiligen Nikolaus. Jedes Jahr am 6. Dezember ist die Freude bei uns groß, wenn am Morgen Schokolade und Nüsse in den Schuhen stecken. Erfahren Sie hier, welche Nikolausbräuche in anderen Ländern Tradition sind.

1. Nikolausbrauch in den Niederlanden: Sinterklass und Pakjesavond

Gracht in Leiden mit Booten und Restaurants

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In Holland heißt der Nikolaus Sinterklaas und ist ein richtiger Star, denn er hat eine noch größere Bedeutung als der Weihnachtsmann. Der Tradition nach kommt er in den Niederlanden schon Mitte November – und zwar mit dem Schiff aus Spanien, wobei sich die Holländer diese Herkunft selbst nicht erklären können.

Jedes Jahr legt der Sinterklass gemeinsam mit seinem Begleiter, dem „Zwarte Piet“ (Schwarzer Peter), an einem anderen Hafen an und zieht dann durchs Land.

Der eigentliche Nikolaustag ist dann am Abend des 5. Dezember, der auch „Pakjesavond“ (Päckchenabend) heißt. Dabei sitzen die Familien bei einer großen Feier zusammen und beschenken einander – wobei hier vor allem die Bescherung der Kinder im Vordergrund steht. Aber auch die Erwachsenen überreichen einander kleine Aufmerksamkeiten.

2. Feierliche Messe zum Nikolaustag in Lothringen/Frankreich

Mont Saint-Michel in Frankreich

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Der Nikolaustag wird in Frankreich in zahlreichen Gegenden im Norden und Osten gefeiert – vor allem in der Region Lothringen, deren Schutzpatron der Heilige Nikolaus ist. In Saint-Nicolas-de-Port, einem kleinen Ort nahe Nancy, findet ihm zu Ehren seit dem Jahr 753 nach Christus ein traditioneller Umzug statt.

Im Anschluss wird in der Basilika, in der eine Reliquie des Heiligen Nikolaus liegt, eine feierliche Messe abgehalten. Einheimische, Pilger und Priester aus der ganzen Welt nehmen an diesem Nikolausbrauch teil. Zum Schluss werden alle Lichter in der Kirche ausgemacht und alle Anwesenden ziehen mit Kerzen in der Hand bei einer großen, besinnlichen Prozession durch die Basilika.

3. Nikolausbrauch in Österreich: Der Krampus kommt

Die Altstadt von Hallstatt in Österreich

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In Österreich wird der Nikolaus von nicht gerade sympathischen Figuren begleitet: Sie werden „Krampus“ genannt und sind Schreckenswesen, die mit ihren Besen durch die Dörfer ziehen, alten Dreck aus den Häusern kehren und Kindern, die unartig waren, Angst einjagen. Dieser Nikolausbrauch findet vor allem auf dem Land statt, wo Umzüge mit den teufelsartigen Wesen veranstaltet werden.

Tipp
In St. Anton am Arlberg können Sie einen traditionellen Krampuslauf miterleben, bei dem junge Männer richtig gruselige Masken und ein Teufelsfell tragen. Der Anblick ist wirklich zum Fürchten!

4. Das Chlausjagen – Nikolausbrauch in der Schweiz

Blick vom Bodensee auf den Berg Säntis in der Schweiz

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Ähnlich wie in Österreich treibt auch in der Schweiz eine Schreckensgestalt ihr Unwesen am Nikolaustag. Sie nennt sich Samichlaus und soll böse Geister vertreiben. Beim „Chlausjagen“ hetzen mehrere solcher Wesen den Bischof durchs Dorf. Eine Tradition übrigens, die von den Kelten stammt und früher nicht nur symbolisch begangen wurde.

Besonders feierlich ist das Chlausjagen übrigens in Küßnacht am Rigi. Jedes Jahr um den 5. Dezember herum marschieren hier bei einem imposanten, farbenfrohen Umzug rund 1.000 Chlausjäger hinter dem Heiligen Nikolaus durch den Ort und machen Lärm mit alten Instrumenten wie Schafgeisseln, Hörnern und Treicheln.

5. Kleeschen in Luxemburg

Blick auf Luxemburg mit der Burg

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In Luxemburg heißt der Nikolaus Kleeschen. Begleitet wird er, wie hierzulande, von Knecht Ruprecht. Schon Tage bis Wochen vor dem 6. Dezember lassen die Kinder ihre Stiefel vor der Tür stehen und versuchen, besonders brav zu sein – denn Kleeschen guckt ganz genau hin, wer wirklich ein Geschenk verdient hat.

Am Abend vor dem Nikolaustag wird sogar ein Teller mit Keksen für den Heiligen hingestellt. Die Freude über Schokolade und Co. am nächsten Morgen wird bei Schulkindern in Luxemburg übrigens noch durch die Tatsache verstärkt, dass Sie am 6. Dezember schulfrei haben.

6. Brasilien: Nikolaus-Ankunft im Helikopter

Der Zuckerhut in Rio de Janeiro

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Der wohl spektakulärste aller Nikolausbräuche weltweit findet in Brasilien statt. Wobei es dort keinen Nikolaus gibt, sondern Papa Noel, also den Weihnachtsmann, die Arbeit für beide erledigt.

Am 6. Dezember wird er per Hubschrauber ins Maracana-Stadion in Rio de Janeiro eingeflogen, wo er vor rund 200.000 Kindern und Erwachsenen den Beginn der Weihnachtszeit einläutet. Bei dieser ausgelassenen Nikolausparty werden nicht nur Geschenke verteilt, sondern es wird auch ein Showprogramm veranstaltet.

Titelbildquelle: #259247012 | Urheber: © New Africa – stock.adobe.com

Max

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