Viele tolle Autostrecken bieten atemberaubend schöne Ausblicke, treiben den Fahrern aber gleichzeitig den Angstschweiß ins Gesicht. Wir haben unsere Top 10 der schönsten Panoramastraßen der Welt ausgewählt und auf ihren Risikofaktor überprüft.
1. Highway no. 1 (USA)
Einen echten amerikanischen Road-Trip erleben Sie auf dem Highway no. 1, auch “Pacific Coast Highway” oder “kalifornische Rivieria” genannt. Die 650 km lange Küstenstraße führt Sie im Westen der USA durch atemberaubende Landstriche aus Zypressenwäldern, weißen Stränden vor tiefblauem Meer, blühenden Blumenwiesen und spektakulären Klippen.
Besonders schöne Abschnitte sind der 17 Miles Drive, eine gebührenpflichtige Privatstraße, die Sie durch eine traumhafte Welt aus Villen, Golfplätzen, grünen Hügeln, Wäldern und Stränden führt. Ein Highlight ist eine Fahrt über die Bixby Bridge südlich von Carmel, das bekannteste Bauwerk auf dem Highway no. 1.
Hier müssen Sie nicht mehr Vorsicht als auf jeder anderen Straße walten lassen.
Risikofaktor: 1 (gering)
2. Great Ocean Road (Australien)
Unbestritten eine der schönsten Küstenstraßen der Welt und wahrscheinlich die schönste Route Australiens ist die Great Ocean Road. Sie führt an der Südküste des Kontinents vom Surfer-Paradies Torquay bis nach Warrnambool in Victoria, vorbei an spektakulären Naturattraktionen. Die wohl bekannteste: die Felsformation der Twelve Apostles, die bis zu 45 Meter aus dem Meer aufragen.
Die Autofahrt über die kurvenreiche Küstenstraße ist nicht ohne, aber birgt keine besonders großen Risiken. Der teils starke Wind und brüchige Felskanten sind eher für Wassersportler und Wanderer ein Risiko als für Autofahrer. Einer der größten Risikofaktoren auf allen Straßen Australiens sind die Road Trains: riesige LKWs mit bis zu vier Anhängern, die häufig sehr schnell unterwegs sind und beim Überholen riesige Staubwolken hinterlassen. Hier also Vorsicht walten lassen.
Risikofaktor: 2 (mittel)
3. Panamericana (Südamerika)
Die Panamericana ist die längste Straße der Welt und führt von Alaska im äußersten Norden Amerikas bis zum Südzipfel des Kontinents nach Feuerland. Das Herzstück der Südamerika-Route liegt in Chile. Dort passieren Sie auf 4.300 Kilometern eine unvorstellbare landschaftliche Vielfalt aus bunter Vegetation und majestätischen Wasserfällen, gefolgt von dichten Wäldern und verschneiten Vulkangipfeln über wilde Fjorde bis zu gigantischen Gletschern im eisigen Süden des Landes.
Ein ebenso schöner, aber extrem gefährlicher Abschnitt der Megastraße befindet sich in Costa Rica. Der Cerro del Muerte (“Hügel des Todes”) hat seinen Namen zu Recht. Zwischen San Isidro und Cartago windet sich die hügelige Straße auf scharfen Kurven, über Schlaglöcher auf einer extrem engen Fahrbahn. Hinzu kommen die unberechenbaren Witterungsverhältnisse: Nebel und plötzliche Regenfluten erschweren die Sicht, Erdrutsche sind keine Seltenheit. Nur für die ganz Mutigen!
Risikofaktor: 4 (sehr hoch)
4. Trollstigen (Norwegen)
Auch Europa hat spektakuläre Panoramastraßen zu bieten. Eine davon befindet sich in Norwegen: der Trollstigen ist Teil der Goldenen Route, die durch die schönsten Ecken Norwegens führt. In elf spektakulären Kurven geht es auf dieser Straße über 850 Meter rasant berauf und bergab, bei einer Steigung von 9 Prozent und stellenweise extrem schmaler Fahrbahn. Wer auf Gegenverkehr stößt, sitzt dort erstmal in der Patsche, denn aneinander vorbeizufahren ist extrem riskant bis unmöglich.
Wer sich trotz alledem auf den Trollstigen traut, wird mit einem Naturerlebnis belohnt, das er nicht so schnell vergessen wird. Ein Highlight ist neben dem Gipfel des Berges ein 320 Meter hoher Wasserfall, den man auf halbem Weg über eine Brücke passiert.
Risikofaktor: 4 (sehr hoch)
5. Garden Route (Südafrika)
Über 700 Kilometer führt die legendäre Garden Routedie Südküste Südafrikas entlang und macht ihrem Namen alle Ehre. Der gleichnamige Nationalpark vereint eine Vielzahl an bunten Blumen, Pflanzen und Tieren. Ein landschaftliches Highlight reiht sich hier ans nächste: die Lagunen von Knysna, die riesigen Dünen des De Hoop Reservats, die paradiesischen Strände von Plettenberg Bay. Bungee Jumping im Tsitsikama-Nationalpark, Safari im Game Reservat oder Walbeobachtungen in Hermanus – auf dieser Route wird Ihnen alles geboten. Und das ganz ohne Angstschweiß: Die Garden Route gilt als unbedenkliche Strecke ohne große Risiken.
Risikofaktor: 1 (gering)
6. Chapman’s Peak Drive (Südafrika)
Ebenfalls in Südafrika gelegen und nicht minder reizvoll ist der Champan’s Peak Drive, eine 9 Kilometer kurze Küstenstraße auf der Kap-Halbinsel im Süden von Kapstadt. Die Panoramastraße windet sich in 114 Kurven zwischen Ozean und steilen Felswänden. Der Chapman’s Peak Drive ist nicht nur eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, sondern auch eine der gefährlichsten. Nur eine kleine Mauer trennt die Fahrbahn von der Klippe. Regelmäßig werden alte Autowracks von hinabgestürzten Fahrzeugen unter den Klippen geborgen. Mercedes Südafrika wirbt mit einer Fahrt auf dem Chapman’s Peak Drive sogar für die Sicherheit seiner Autos.
Das alles hält Touristen aus aller Welt nicht davon ab, die Traumstraße zu befahren. In der Hochsaison kommen also neben den riskanten Straßenverhältnissen auch noch vollgestopfte Fahrbahnen hinzu.
Risikofaktor: 4 (sehr hoch)
7. Amalfitana (Italien)
Ihre wilde Schönheit machte die Almafiküste im südlichen Italien zum UNESCO-Welterbe. Die dazugehörige Straße, die SS 167 Amalfitana, ist nicht minder wild. Auf 40 Kilometern schlängelt sich die die Amalfitana in schwindelerregender Höhe zwischen Felswänden und Steilküste entlang und bietet unvergessliche Bilder am laufenden Band: Zitronenhaine, tiefblaues Meer, niedliche Küstendörfer, spektakuläre Felsen, märchenhafte Buchten und den majestätischen Vesuv am Horizont.
So schön die Amalfitana ist, so gefährlich ist sie. Wer sich auf das Abenteuer einlässt, muss sich auf extrem schmale Serpentinen gefasst machen. Hie und da taucht plötzlich ein kantiger Felsvorsprung auf und Gegenverkehr wird zum technischen Bravour-Stück. Hier ist wärmstens zu empfehlen: langsam und vorsichtig fahren und nach vorne gucken. Es gibt an jeder Ecke Aussichtspunkte, die Sie zum Staunen ansteuern können.
Risikofaktor: 4 (sehr hoch)
8. Manali-Leh-Highway (Indien)
Eine traumhafte Bergroute erwartet abenteuerlustige Autofahrer in Indien. Der Manali-Leh-Highway führt vom Feriendorf Manali knapp 475 Kilometer über den Himalaya. Sie passieren fünf der höchsten befahrbaren Gebirgspässe der Welt, darunter den Lachulung La (5059 Meter) und den Tanglang La (5325 Meter Höhe).
Wer hier mit dem Auto unterwegs ist, muss gleich mehrere Herausforderungen bewältigen: die dünne Höhenluft, die holprige Piste, den dichten Verkehr im Sommer und nicht zuletzt die unberechenbaren Launen der Naturgewalten. Plötzlich über die Fahrbahn rollende Wassermassen sind hier gang und gebe. Für den abenteuerlichen Weg werden sie mit einer bizarren zerklüfteten Felslandschaft, majestätischen verschneiten Gipfeln und einer faszinierenden Vegetation belohnt. Diese Fahrt sollte gut geplant sein!