Malerische Buchten, azurblaues Wasser, unzählige Windmühlen und Weinberge – Gozo zählt zu den schönsten Inseln Europas. Unweit vom trubeligen Malta ist Gozo ein idealer Ort zum Entspannen, Baden und Wandern. Wir zeigen Ihnen, was das kleine Eiland so bezaubernd macht, von mythischen Tempelanlagen bis zu Tipps für Taucher und Schnorchler.
1. Gozo, Maltas geheimer Schatz
Traumhafte Strände, versteckte Buchten und eine Fülle an historischen Sehenswürdigkeiten – im Vergleich zu Malta, der Hauptinsel der Republik Malta, hat Gozo seine Sehenswürdigkeiten übersichtlich verpackt. Mit einer Länge von 14 Kilometern und 7 Kilometern Breite ist es unkompliziert, auf der Insel herumzukommen. Mythische Orte wie die Tempelanlage von Ggantija und bizarre Unterwasserlandschaften verleihen dem Reiseziel aber auch eine geheimnisvolle Aura.
Nur sechs Kilometer entfernt von der großen Schwester Malta ist Gozo ein Geheimtipp für Urlauber, die sich abseits vom Massentourismus erholen möchten. Auch in der Hochsaison gibt es hier einsame Strände und Wanderwege, auf denen Sie nur selten anderen Menschen begegnen.
2. Anreise mit der Fähre
Die rund 30-minütige Überfahrt von Malta nach Gozo endet im geschäftigen, kleinen Hafen von Mgarr (gesprochen Mdschar). Das Praktische: viele Vermieter erlauben Ihnen, den Mietwagen von Malta auf die Fähre mitnehmen (Vorsicht, auf Fähren sind Sie nicht versichert!). Denn ein Auto ist auf Gozo dringend empfohlen, um unabhängig die Strände und Sehenswürdigkeiten des Eilands zu erkunden.
Falls Sie erst auf Gozo ein Auto mieten wollen, erreichen Sie die nächste Mietstation wenige Gehminuten vom Fähranleger entfernt in der Mgarr Road. Wer abends ankommt, kann sich für die Weiterfahrt in Horatios’ Upper Deck stärken. Die nette Bar hat bis 4.00 Uhr geöffnet und serviert auch späten Gästen noch etwas Leckeres zu essen.
3. Tempel von Ggantija: älter als die Pyramiden
Malta und Gozo blicken auf eine reiche Frühgeschichte zurück. Schon 5.500 vor Christus begannen die Menschen hier zu bauen. Die wichtigste archäologische Stätte des Archipels ist der Ggantija-Tempel-Komplex aus der Zeit um 3.600 vor Christus. Die beiden freistehenden Steinbauten dienten wahrscheinlich kultischen Zwecken und gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Sie erreichen die beeindruckende Tempelanlage nur wenige Kilometer nordöstlich von Victoria beim Dorf Xaghra. Ein schönes Ziel für die Weiterfahrt ist Marsalforn, einer der beliebtesten Badeorte auf Gozo.
4. Die Hauptstadt Victoria
Dass Gozo Maltas kleine Schwester ist, zeigt sich auch im Hauptstadtvergleich. Schon Valetta lässt sich nicht gerade als pulsierende Metropole bezeichnen. Das 6.500 Einwohner zählende Victoria sieht wie ein Gegenentwurf zu den Party- und Shopping-Hotspots im Mittelmeer aus. Um einen Besuch werden Sie aber nicht umhinkommen. Denn die nach der englischen Königin Victoria benannte Hauptstadt liegt mitten auf der Insel, nahezu alle Straßen kreuzen sich hier.
Sehenswert: Über die sandsteinfarbenen Mauern der Zitadelle genießen Sie einen atemberaubenden Blick über die ganze Insel. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Kathedrale und ein Bummel durch die schmalen Gassen mit ihren hübschen Geschäften. Idealerweise wählen Sie für Ihren Besuch einen der Markttage.
5. Ramla Bay: Badespaß und mehr
Neben den schönen Sandstränden in Xlendi und Masalforn besitzt Gozo unzählige einsame Badebuchten und zwei außergewöhnliche Strände mit rötlichem Sand. Der bekannteste ist Ramla – ein wunderbarer Ort zum Sonnen, Baden und Schnorcheln. Das Gebiet rund um die Bucht ist angenehm unentwickelt, für eine kühle Erfrischung können Sie aber in einem Café hinter dem Strand einkehren.
Für leichte Gänsehaut sorgt auch die sagenhafte Geschichte dieser Bucht. Unter dem Sand liegen die Überreste von Römern, die Malta und Gozo in der Frühzeit besiedelt haben. Von oben blickt die Höhle der Kalypso über den Strand, wo die Meernymphe angeblich Homers Helden Odysseus sieben Jahre lang gefangen hielt. Die Aussicht ist atemberaubend.
6. Gozos Unterwasserwelt
Die glasklaren Gewässer vor Malta und Gozo sind ein Traumziel für Taucher. Zu jeder Jahreszeit laden üppige Fischschwärme, historische Wracks und faszinierende Höhlen zu Unterwassertouren ein. Noch in 30 Metern Tiefe sind Sichtweiten bis zu 50 Metern keine Seltenheit. Das Besondere an Gozo ist, dass Sie viele Tauchspots ganz ohne Boot erreichen können.
Noch einfacher als Tauchen ist das Schnorcheln auf Malta und Gozo. Im flachen Wasser der Xlendi Bay bietet ein kleines Riff allerhand zu sehen. Und auch beim Badeausflug an die Hondoq Bay lohnt es sich, Flossen und Schnorchel mitzubringen. In den kleinen Höhlen auf Wasserebene tummeln sich beeindruckende Meeresbewohner.
7. Malta und Gozo: Hinweise für Autofahrer
Auf Malta und Gozo herrscht Linksverkehr. Die schmalen Straßen und die teils schwer berechenbare Fahrweise der Gozitaner machen es ratsam, eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung abzuschließen. Drive smart and be happy!
Die zulässige Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften beträgt 50 km/h und auf den meist hügeligen Landstraßen 80 km/h. Zum Rasen besteht auf Gozo ohnehin kein Grund. Da die Busse nur selten fahren und noch seltener den offiziellen Fahrplan einhalten, kommen Sie mit einem Mietwagen auch bei entspannter Fahrweise schneller ans Ziel und können die traumhafte Aussicht unterwegs genießen.
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