Die goldene Regel für Kreta-Urlauber: runter vom Strandhandtuch und rein in den Mietwagen! Denn gerade die etwas abgelegenen Orte machen die größte griechische Insel so besonders. Wo sollte man einen Zwischenstopp einlegen? Und was sollte man auf Kreta gesehen haben? Wir verraten Ihnen, welche Sehenswürdigkeiten Sie nicht verpassen dürfen und geben genaue Infos zur Anfahrt sowie Insider-Tipps zu den örtlichen Parkmöglichkeiten.
Auf einen Blick: was man auf Kreta gesehen haben sollte
1. Heraklion und der Palast von Knossos: mythische Highlights
Die bildschöne Hauptstadt Kretas ist für viele Urlauber Startpunkt der Reise und gehört zu einem Besuch unbedingt dazu. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und schlendern Sie am venezianischen Hafen entlang. Neben den hübschen bunten Fischerbooten gibt es dort die imposante mittelalterliche Koules-Festung zu sehen, die bereits seit dem 16. Jahrhundert felsenfest im Hafenbecken steht. Unbedingt auch besuchen: das archäologische Museum, das als bedeutendste Antikensammlung Griechenlands gilt!
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Eine 14-minütige Autofahrt von Heraklion entfernt wartet die beliebteste Attraktion der Insel auf Fans von Geschichte und Mythen. Wer hier steht, kann sich kaum vorstellen, dass Knossos einst die wichtigste Stadt der Insel war. Herzstück der Stadt und gleichzeitig Regierungsgebäude war der noch heute zum Teil erhaltene Palast. Um die faszinierende Sehenswürdigkeit mit den feuerroten Säulen ranken sich bis heute Legenden um den sagenhaften Minotaurus, der hier in ferner Vergangenheit sein Unwesen getrieben haben soll.
2. Lasithi-Hochebene: Gebirgspass mit tollen Zwischenstopps
Die Lasithi-Hochebene im Nordosten von Kreta ist ein befahrbahrer Traum für jeden Mietwagen-Fahrer. Bereits während der Serpentinen-Fahrt nach oben eröffnet sich Ihnen ein spektakulärer Blick auf das grüne, weite Tal. Die kleinen Siedlungen und Dörfchen mit Ihren urigen Tavernen eignen sich bestens für einen gemütlichen Zwischenstopp.
Zwei Must-Sees auf der Strecke sind der 900 Meter hohe Ambelos-Pass mit den ehemaligen Windmühlen aus der venezianischen Zeit sowie die berühmte Höhle von Psychro. Als angebliche Geburtsstätte von Zeus wohnt dem Ort etwas mythisches, geheimnisvolles inne. Wir müssen zugeben: Etwas mulmig wird einem schon zumute, wenn man sich auf den Weg in die Dunkelheit begibt. Belohnt wird man mit einer faszinierenden Welt aus Stakaliten und Stalagmiten.
3. Elafonissi und Balos Beach: Kretas rosa Strände
Wer braucht schon weißen Karibiksand, wenn es auch ein rosafarben sein kann? Gleich zwei Strände auf Kreta leuchten in sanften Rosatönen gegen das leuchtende Blau des Himmels an: der Elafonissi Beach im äußeren Südwesten der Insel und der etwas verstecktere Balos Beach im Nordosten. Verantwortlich für das Farbspektakel sind winzige Muschelreste. Welcher Strand schöner ist, lässt sich nur schwer sagen. Unser Vorschlag: Einfach zweimal einen Strandtag einlegen!
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4. Preveli Beach: tropisches Flair in Südeuropa
Wer sich nicht für rosafarbene Stränden begeistern lässt, der ist vielleicht am Preveli Beach besser aufgehoben. Dank dem Süßwasserfluss, der von hier aus in das Lybische Meer fließt, liegen Sonnenanbeter hier direkt vor einem üppigen Dattelpalmenwald. In Kombination mit dem weißen Puderzuckersand fühlt man sich glatt ein bisschen wie in den Tropen. Beinahe skurril, aber ebenso romantisch, mutet der große herzförmige Fels an, der mitten im Ozean steht.
5. Mátala: skurril-schöne Höhlen im ehemaligen Hippie-Dorf
Was sollte man noch auf Kreta gesehen haben? Wir finden: auf jeden Fall das ehemalige Hippie-Dorf Mátala im Süden der Insel. In den 1960er und -70er Jahren konnte man hier heutige Musiklegenden wie Bob Dylan und Joni Mitchell antreffen und die neolithischen Höhlen wurden von Aussteigern aus aller Welt bewohnt. Bis heute üben die Wohnhöhlen aus der Jungsteinzeit noch eine magische Anziehungskraft aus und dürfen gegen eine Gebühr von 3 € besucht werden.
Übrigens: Wer Mátala im Rahmen einer Mietwagen-Rundreise durch Kreta besucht, sollte unbedingt noch ein Stück weiter gen Osten fahren. Dort erwarten Sie Highlights wie die Ausgrabungsstätte Gortys, eine traumhafte Panorama-Strecke entlang der Küste und mit Ierapetra die südlichste Stadt Europas!
6. Chanias Altstadt: ein bisschen wie in Venedig
Die zweitgrößte Stadt Kretas zählt zu den schönsten Städten Europas wird auch gerne als Venedig des Ostens bezeichnet. Wer durch die malerischen Altstadt-Gassen oder an der Hafenpromenade im venezianischen Baustil entlangschlendert, fühlt sich tatsächlich ein bisschen wie in Italien. Die uralte Handelsstadt fasziniert vor allem wegen ihrer Mischung aus verschiedenen Bauwerken. Das wohl bekannteste: der ägyptische Leuchtturm am Hafen, der nicht nur als Top-Sehenswürdigkeit, sonder auch als Wahrzeichen der Stadt gilt.
7. Samaria-Schlucht: durch den Grand Cranyon von Kreta
Die Samaria-Schlucht in der Nähe von Chania ist ein Ort, der Besuchern aus aller Welt regelmäßig den Atem raubt. Mit einer Länge von 17 Kilometern gehört Sie zu den längsten Schluchten Europas und bahnt sich aus fast 1.200 Metern Höhe ihren Weg bis ans Lybische Meer. An der engsten Stelle in der Schlucht, der sogenannten eisernen Pforte, sind die steilen Felswände gerade einmal 3 bis 4 Meter voneinander entfernt. Die Wanderung endet in Agia Roumeli, wo Sie sich mit einem Sprung ins kühle Nass und einem herzhaften Tavernen-Essen belohnen dürfen.
Der Wanderweg durch die Samaria-Schlucht hindurch garantiert unvergessliche Panorama-Ausblicke, ist aber mit knapp 15 Kilometern auch nichts für Ungeübte. Zwei leichtere, aber dennoch sehr beeindruckende Alternativen zu der Samaria-Schlucht ist die etwas kleinere, aber leichter zu begehende Aradena-Schlucht ( ca. 6 Stunden Gehzeit) im Westen oder die Imbos-Schlucht ( 2 – 3 Stunden Gehzeit) etwas weiter östlich.
8. Fortezza von Rethymno: alte Mauern hoch über der Stadt
Hoch über der traumhaften Altstadt von Rethymno, der drittgrößten Stadt Kretas, thronen die Überreste einer imposante Festung. Die ehrfurchgebietenen Mauern wurden in den 1570er Jahren angesichts der drohenden Invasion durch die Osmanen errichtet.
Heute macht es einen ungeheuren Spaß das Gelände zu erkunden: neben der originalgetreu restaurierten Moschee gibt es hier unter anderem auch ein modernes Amphitheater zu entdecken, das heute noch für Aufführungen genutzt wird. Eine schöne Zugabe ist der traumhafte Ausblick, der sich Ihnen von hier oben bietet. Unten angekommen, sollten Sie sich unbedingt auch noch den venezianischen Hafen anschauen und durch die malerischen Gassen der Altstadt schlendern.
9. Arkadi Kloster: das Nationalheiligtum der Kreter
Im Hinterland der Stadt Rethymon versteckt sich mit dem Arkadi Kloster die vielleicht wichtigste Sehenswürdigkeit in ganz Kreta. Die Einschusslöcher in den uralten Mauern zeugen noch heute von dem Unabhängigkeitskampf der Kreter gegen das Osmanische Reich.
Besonders geschichtsträchtig ist der sogenannte Pulverraum: Im November 1866 wählte der Mönch Konstantinos Giaboudakis gemeinsam mit den übrigen Widerstandskämpfern den Freitod, indem er auf ein Pulverfass schoss. An diesen dramatischen Höhepunkt des Widerstandes wird noch heute durch ein Denkmal und eine riesengroße Zeichnung gedacht.
10. Spinalonga: paradiesischer Ort mit trauriger Geschichte
Obwohl sich Spinalonga nicht auf dem Festland von Kreta befindet, sollte man diesen Ort auf seiner Reise gesehen haben. Wenn man auf der kleinen Insel in der Mirabello-Bucht steht und den geradezu paradiesischen Ausblick genießt, kann man sich kaum vorstellen, dass man sich auf einer ehemaligen Leprakolonie befindet. Lediglich zwei Wohnblöcke zeugen noch von dieser Zeit und wirken ein bisschen wie Fremdkörper zwischen den restlichen türkischen und venezianischen Ruinen. Definitiv eine Kreta-Sehenswürdigkeit, die man nicht so schnell vergisst.
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