Karpaten sagt uns etwas. Dabei handelt es sich um ein europäisches Hochgebirge. Aber Karpathos? Zwischen den rund 3.000 Inseln, die Griechenland verwaltet, fällt die kleine Dodekanes-Insel kaum auf. Umso besser: Bei einem Besuch der 300 Quadratmeter großen Insel haben Sie die traumhaften Badebuchten, Sandstrände und Kieselufer oft fast für sich allein.
1. Dodekanes: Inselgruppe zwischen Ägäis und Mittelmeer
Karpathos ist nach Rhodos die zweitgrößte Insel der Dodekanes-Inseln. Die Inselgruppe liegt in der östlichen Ägäis an der Grenze zum Mittelmeer und gehört seit 1948 zu Griechenland. Dodekanes bedeutet sinngemäß zwölf Inseln. Mit der Bezeichnung sind aber nur die zwölf Hauptinseln gemeint, es gibt noch zahlreiche kleinere Eilande.
Karpathos ist etwa 48 Kilometer lang und zwölf Kilometer breit. Ein nur zum Teil bewaldeter Bergzug durchzieht die Insel vom Norden bis zu Mitte. Er erreicht an manchen Stellen bis zu 1.215 Meter Höhe. Für Alpenbewohner mag das lächerlich klingen, zusammen mit dem Attavyros auf Rhodos ist die sogenannte Kali-Limni damit aber die höchste Erhebung der Dodekanes-Inseln. Das Zentrum der Insel bildet die Hauptstadt Karpathos, auch unter dem Namen Pigadia bekannt.
2. Kultur trifft Tradition: Karpathos-Stadt und Olymbos
Karpathos-Stadt hat rund 3.000 Einwohner und bietet alle Anlaufstellen für einen sorgenfreien Urlaub. Hier können Sie auf Shoppingtour gehen oder an der Hafenpromenade entspannt eine Pause einlegen. Kulturinteressierte laufen hinauf zur Akropolis und statten der Nikolauskirche und der Panormitis-Kirche einen Besuch ab. Wer dann noch immer nicht genug hat, findet im Archäologischen Museum eine große Auswahl an Exponaten aus unterschiedlichen Epochen.
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel auf Karpathos ist die Stadt Olymbos. Sie wurde einst als Zufluchtsort erbaut, nachdem die Bewohner der Siedlungen Vourgounda, Tristomo und der Insel Saria regelmäßig von Piraten heimgesucht wurden. Die findigen Einheimischen errichteten in Olymbos daher Häuser aus natürlichem Sandstein, die aus der Ferne kaum von ihrem Hintergrund zu unterschieden sind. In den schmalen Gassen herrscht buntes Treiben und dennoch scheint die Zeit in manchen Ecken der Stadt still zu stehen.
Traditionelle Geschäfte bieten im Holzofen gebackenes dunkles Brot nach altem Rezept, nebenan gibt es handgenähte Lederstiefel und farbenfrohe Trachten. Bis heute hat sich angeblich der dorisch beeinflusste Dialekt in der Sprache der Einwohner gehalten.
3. Schwungvoll bis historisch: Menetes und Vourgounda
Traditionelle Musik, leckeres Essen und schwungvolle Tänze locken die Besucher nach Menetes im Süden von Karpathos. Zwischen den typischen weißen Häuserfassaden tauchen hier wild verstreut zahlreiche Kapellen und Kirchtürme auf. Die Gipfelkirche Profitis Ilis birgt ein besonderes Kuriosum: Auf der bemalten Wand hinter dem Altar befindet sich ein Totenkopf unter dem heiligen Kreuz.
Antike Säulen und Reste einer alten Stadtmauer säumen die Bucht von Vourgounda. Es sind die Überreste der Stadt Brykountos, die in der Epoche der Dorer einst ein wichtiges Handelszentrum war. An der Spitze der westlichen Landzunge führt ein Weg zum Eingang der Höhlenkirche des Agios Ioannis Prodromos. Sie erkennen ihn an einem Kreuz mit Glocke, das am Wegesrand angebracht ist. Ein Besuch der Kirche lohnt sich: Im Inneren befindet sich noch ein frühchristliches Taufbecken aus Marmor. Jedes Jahr am 28. August wird die Höhlenkirche für einen Tag ein populärer Veranstaltungsort. Die Einwohner feiern dann ein Fest zu Ehren des Heiligen Johannes des Täufers.
4. Badespaß: die schönsten Strände auf Karpathos
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Wer es sich auch auf kiesigem Untergrund gemütlich machen kann, findet auf Karpathos zahlreiche einsame Badestellen und Buchten. Wer sein Handtuch lieber auf einem Sandstrand ausrollt, fährt zum Beispiel mit seinem Mietwagen nach Lefkos. Hier gibt es unter anderem einen Strandabschnitt für FKK-Anhänger. Auch die kleine Taverne am Lefkos Beach ist sehr zu empfehlen.
Der Strand von Damatria eignet sich vor allem für Familien mit Kindern. Das Wasser ist seicht und kristallklar. Wer sein Strandlager im Schatten eines Pinienwaldes errichten möchte, macht sich auf den Weg nach Apella. Der feine weiße Sand entschädigt für die fehlende Gastronomie. Eine Rundumversorgung erhalten Sie dagegen am Sandstrand von Kyra Panagia. Er gehört zu den beliebtesten Stränden der Insel und ist wegen der angrenzenden Hotels meist gut besucht.
5. Klima: die beste Reisezeit für den Urlaub
Auf Karpathos herrscht ganzjährig mediterranes Klima. In den Sommermonaten liegen die Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad Celsius – angenehmes Badewetter. Am schönsten ist aber der Frühling auf Karpathos. Zwar ist es mit durchschnittlichen 17 Grad Celsius noch etwas zu frisch für ein ausgiebiges Sonnenbad, dafür verwandeln tausende bunte Blüten die Insel in ein Farbenmeer. Die Wintermonate sind am niederschlagsreichsten und mit rund 12Grad Celsius nur für Wanderurlauber geeignet.
6. Anreise: auf nach Karpathos
Kaum zu glauben, aber das ursprüngliche Karpathos verfügt tatsächlich über einen internationalen Flughafen. Charter- und Linienflüge aus Mitteleuropa fliegen die Insel je nach Saison direkt an. Olympic Airways bringt das ganze Jahr über Gäste von Athen nach Karpathos. Darüber hinaus gibt es Flugverbindungen von und nach Kassos und Rhodos.
Sie können die griechische Insel auch mit der Fähre erreichen. Die schnellste Fährverbindung startet in Sitia auf Kreta und dauert rund fünf Stunden. Eine weitere Fähre fährt von Iraklion auf Greta nach Karpathos und benötigt rund acht Stunden.
Titelbildquelle: © Kostas Limitsios
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