Schloss Chambord ist eine absolute Spitzenleistung der Renaissance-Architektur und aus unserer Sicht das schönste unter den berühmten Loire-Schlössern. Die königliche Prunkresidenz begeistert mit ihrer pittoresken Dachlandschaft, imposanten Maßen und kunstvollem Zierrat. Wir verraten Ihnen, welche Highlights Sie im Schloss Chambord auf keinen Fall versäumen dürfen und wie Sie am besten hinkommen.
1. Blick in die Geschichte: ein Schloss zum Trost
Ein Schloss als Trostpflaster für gekränkte Eitelkeit? So etwas kann es geben! Als der Ritterkönig Franz I. von Frankreich im Jahre 1519 trotz erheblicher Bestechungssummen nicht zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gewählt wurde, beschloss er, sich mit einem Prunkschloss an der Loire zu entschädigen.
Nicht, dass es dem König an Schlössern und Residenzen fehlte, jedoch wollte er dieses Mal ein Überschloss errichten lassen. Es sollte ein Bauwerk werden, das alle Loire-Schlösser übertrifft. Und ja, es ist dem König gelungen. Oder besser gesagt: Es ist ihm gelungen, den Grundstein zu legen und die Bauarbeiten in Gang zu setzen. Vollendet wurde das majestätische Bauwerk erst ein Jahrhundert später vom Sonnenkönig Ludwig XIV.
Schloss Chambord ist ein Anwesen der Superlative. Schätzungsweise wurden über 18.000 Handwerker an dem Bau beschäftigt, als einen der Architekten hat der König den großen Leonardo da Vinci engagiert. Rund um das Schloss wurde eine 32 km lange Mauer errichtet, die Gesamtfläche des Gartens und Jagdreviers des Königs ist fast genauso so groß wie Frankreichs Hauptstadt.
Über 440 Zimmer wurden von 400 Kaminen beheizt. Oder sollten zumindest beheizt werden, denn wie die meisten alten Schlösser erwies sich auch das Schloss Chambord als so gut wie unbeheizbar. Ein Grund, warum die Könige das Schloss nur im Sommer aufsuchten – im Winter war es ihnen dort einfach zu kalt.
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2. Schloss Chambord – das müssen Sie gesehen haben
Bereits der Anblick von Schloss Chambord lässt den Besucher ehrfürchtig staunen. Mit seinen vier Türmen und zwei Flügeln sowie mit der äußerst komplexen, einzigartigen Dachgestaltung ist es ein Erlebnis für sich. Nehmen Sie sich Zeit, das Schloss von außen zu betrachten und unternehmen Sie einen Spaziergang rund um Chambord, um das Bauwerk von allen Seiten zu bewundern!
Bei Ihrem Rundgang durch das Schloss Chambord beachten Sie bitte die spektakuläre Wendeltreppe. Der Entwurf dieser einmaligen Treppe mit ihren zwei ineinander verschränkten eleganten Spiralen soll von Leonardo selbst stammen.
Leider ist das schmucke Renaissance-Mobiliar heute nicht mehr erhalten, aber zahlreiche Wandteppiche und Gobelins mit aufwendig dargestellten Jagdszenen der königlichen Parforcejagd oder im damals beliebten historisierenden Stil lassen ahnen, wie es sich hier vor 500 Jahren gelebt hat. Werfen Sie bei Ihrem Rundgang auch immer wieder einen Blick aus den Fenstern. Die fulminanten Ausblicke sind im Schloss Chambord ein organischer Teil der Architektur.
3. Prächtig erschlossen: Öffnungszeiten, Anfahrt und Restaurants in der Nähe
Das Schloss Chambord ist täglich geöffnet, vom 1. April bis 31. Oktober zwischen 9.00 und 18.00, in der kalten Jahreszeit nur bis 17.00. Rund 800.000 Touristen aus aller Herren Ländern statten der königlichen Residenz jährlich einen Besuch ab. Sie werden vermutlich nie das Schloss für sich allein haben, jedoch bekommen die Frühaufsteher eine gute Chance, das Schloss Chambord in aller Ruhe erkunden zu dürfen.
Das Schloss Chambord ist ungefähr zwei Autostunden von Paris und nur 15 km von Blois entfernt. Sie erreichen das Schloss Chambord mit dem Mietwagen über die A10 (eine der beiden Ausfahrten Blois oder Mer), über die A85 (Selles-sur-Cher) oder über A71 (Lamotte-Beuvron). Der kostenpflichtige Parkplatz liegt nur wenige Gehminuten vom Schloss entfernt.
📌 Lesetipp: Frankreich kulinarisch
Lecker speisen lässt es sich nicht nur im naheliegenden Blois, sondern sogar mit dem Blick auf das Schloss.
Unter den günstigen Lokalitäten empfehlen wir Ihnen Pasta Gino in der Rue Anne de Bretagne in Blois oder Côté Bistro in Montlivaut, nur wenige Kilometer vom Schloss Chambord entfernt.
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2 Kommentare
Als Bayer muß ich neidlos anerkennen, daß Schloß Neuschwanstein nur eine erbärmliche Hütte ist gegen das wundervolle, faszinierende Schloß Chambord.
😀 Als gebürtige Bayerin weiß ich, was diese neidlose Anerkennung bedeutet!
Tatsächlich war ich selbst noch nie am Schloß Chambord, das werd ich nun aber wohl mal nachholen müssen.
Viele Grüße
Alex