Napoleons Geburtsstadt, Delfine auf einem Bootstrip und Strände, die die Karibik vergessen lassen – all das können Sie auf Frankreichs größter Mittelmeerinsel erleben. Zu den Sehenswürdigkeiten von Korsika gehört auch die Stadt Bonifacio, deren Zitadelle atemberaubend auf Steilklippen gebaut ist. Außerdem einen Blick wert: die Wüste von Agriates mit ihren monströsen Gesteinsformationen. Ich zeige Ihnen sechs der Top-Sehenswürdigkeiten auf Korsika inkl. Reisetipps!
1. Bonifacio: “Stadt auf den Felsen”
Die Stadt Bonifacio gehört zu Korsikas Top-Sehenswürdigkeiten. Kein Wunder, denn die “Stadt auf den Felsen” bietet schon von Weitem einen herrlichen Anblick: Ein Teil der Gemeinde mit ihren 3.000 Einwohnern ist hoch oben auf Kalksteinfelsen gelegen. Das Faszinierende: Die Zitadelle ist auf die Klippen gebaut, unmittelbar am Abgrund. Schon einige Balkons hängen senkrecht über dem Meer, dessen Wellen 70 m tiefer gegen die Klippen prallen.
Auch nachdem Sie sich Bonifacio genähert haben, verliert der Ort nichts von seinem Charme. Einige Restaurants bieten neben korsischen Leckereien auch eine spektakuläre Panoramasicht auf die Klippen. Da sich Bonifacio ganz im Süden Korsikas befindet, können Sie bei klarem Wetter bis nach Sardinien blicken – die italienische Insel liegt nur circa 12 km entfernt.
Die phänomenale Aussicht auf das nahe Mittelmeer und den Hafen haben Sie praktisch in der gesamten Altstadt. Schlendern Sie also ruhig durch die kleinen Gassen, die gespickt sind mit historischen Gebäuden aus dem 14. Jahrhundert.
Unten im Tal liegt etwas entfernt von der Zitadelle der Naturhafen von Bonifacio – es kommt einem vor, als wären es zwei verschiedene Städte. Hier machen teils prächtige Yachten fest, die einen Blick wert sind.
Ich rate Ihnen außerdem zu einem Bootstrip, damit Sie die Stadt auf den Felsen auch von der See betrachten können. Dabei fällt Ihnen auch noch etwas ins Auge, das Sie in der Altstadt gar nicht entdecken können: die Treppe des Königs von Aragon. Sie ist eine Kalkstein-Treppe mit 187 Stufen, die sich an der Außenseite der Klippen befindet. Sie führt vom Dorf direkt hinunter zum Meer. Die Treppe wurde im 15. Jahrhundert erbaut – der Legende nach an einem einzigen Tag.
2. Naturpark La Scandola – auf Tuchfühlung mit Korsikas Natur
Besonders am Naturschutzgebiet La Scandola ist vor allem eins: Eine Zufahrt für Autos gibt es nicht. Der 4,5-stündige Wanderweg beginnt an der Küstenstraße zwischen Porto und Calvi.
Weit komfortabler ist da ein Bootstrip – er startet in Porto, Calvi oder Cargèse und dauert gewöhnlich etwa 3 Stunden. Dabei können Sie im Ort Girolata einen Stopp einzulegen. Dort gibt es neben guten Restaurants auch einige paradiesische Strandabschnitte, die zum Baden im Mittelmeer einladen.
Das Naturschutzgebiet selbst gehört zum UNESCO-Welterbe. Aus dem Meer ragen steile rote Felsen – sie sind vulkanischen Ursprungs, vor 250 Millionen Jahren entstanden und haben zahlreiche faszinierende Formen.
Mit kleinen Booten können Sie außerdem auch in die Höhlen fahren, die dort vor Urzeiten entstanden sind.
Auf der Fahrt rate ich Ihnen: Halten Sie die Augen auf! Wenn Sie Glück haben, sehen Sie Seeadler, Kormorane und weitere Seevögel. Und im kristallklaren Wasser schwimmen Robben und Delfine.
3. Porto-Vecchio: Korsikas Strandparadies
Porto-Vecchio gehört nicht zu den Orten mit unzähligen Sehenswürdigkeiten auf Korsika.
Das muss es auch nicht, denn der Ort hat etwas zu bieten, wonach sich jedes Urlauberherz sehnt: traumhafte Sandstrände!
Sie sitzen am türkisfarbenen Meer, die Füße im feinen Sand vergraben, in der Hand ein kühles Pietra oder einen leckeren Rosé – die besten Strände auf Korsika finden Sie in Porto-Vecchio. Der Traumstrand schlechthin ist Palombaggia Beach.
Mein Tipp: Gehen Sie einmal sehr früh morgens dorthin. Dann erleben Sie einen fantastischen Sonnenaufgang. Sie haben ihn praktisch für sich, denn um die Uhrzeit ist der Strand noch sehr leer. Außerdem sollten Sie an Taucherbrille und Schnorchel denken. Schon im flachen Wasser wimmelt es nur so von kleinen Fischen.
Ein weiterer Vorzug: Gute Restaurants sind nicht weit entfernt, sondern direkt in Strandnähe.
Um in der Hauptsaison größeren Touristenströmen am Palombaggia Beach auszuweichen, empfehle ich Ihnen den Tamaricciu Beach. Hier ist es meist weniger voll, doch auch hier wartet ein langer, feiner Sandstrand, der zudem flach abfällt, sodass Sie entspannt ins Wasser waten können. Ein Blickfang ist die vorgelagerte Felsformation, die sich 150 m vor dem Strand aus dem Meer erhebt.
Auch hier ist das Meer so klar, dass Sie schon vom Strand aus die Fisch-Schwärme sehen können.
4. Wüste von Agriates – grüne Wüste mit tollen Ausblicken
Wenn Sie genug von den urbanen Sehenswürdigkeiten auf Korsika haben, ist die Wüste von Agriates genau das Richtige: Tiefe Schluchten, liebliche Hügel, verlassene Strände – im Norden Korsikas erstreckt sich die Wüste von Agriates. Es handelt sich hier weniger um eine Wüste mit Sand und Dünen, sondern vielmehr um eine grüne Wüste. Hier finden Sie Kiefernwälder, Olivenhaine und Macchien – die grünen Büsche, die das ganze Jahr über blühen und so typisch für Korsika sind.
Durch die Wüste von Agriates führen kurvige Straßen, auf denen Sie aber immer wieder auf Haltebuchten stoßen, die alle faszinierende Aussichten bieten.
Um diesen Landstrich zu erkunden, sollten Sie Ihren Picknick-Korb packen! Denn einer Wüste gemäß gibt es auch in der von Agriates keine Möglichkeit, Lebensmittel einzukaufen. Als mobilen Schattenspender empfehle ich, einen Sonnenschirm mitzunehmen.
5. Ajaccio – Napoleons Geburtsstadt
Er war französischer General, Diktator und Kaiser – und geboren wurde Napoleon Bonaparte 1769 auf Korsika, genauer: in Ajaccio. Die Hauptstadt der Insel ist heute noch stark vom berühmtesten Sohn der Stadt geprägt.
Deutlich wird dies insbesondere im Maison Napoléon, im Geburtshaus von Napoleon. Dieses Museum zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Korsikas und beschäftigt sich intensiv mit der Familie Bonaparte und dem frühen Werdegang Napoleons auf Korsika. Die Zimmer des Hauses sind gespickt mit diversen Möbelstücken aus dem 18. Jahrhundert – teils handelt es sich um Originale, teils um Nachbauten. Außerdem prangt der große Stammbaum der Bonapartes an der Wand.
Die Beschriftungen im Museum sind ausschließlich in französischer Sprache gehalten. Einen Audio-Guide gibt es allerdings auf Deutsch.
6. Bastia – ein städtisches Juwel
Mit knapp 43.000 Einwohnern ist Bastia (nach Ajaccio) die zweitgrößte Stadt der Insel. Sie setzt sich aus dem alten Hafen (Terra Vecchia) und der Zitadelle (Terra Nova) zusammen.
Der alte Hafen besteht aus dem ehemaligen Fischerdorf Cardo. Hier schaukeln auch heute noch unzählige Fischerboote und Yachten. Außerdem befinden sich auf der Promenade im Hafen zahlreiche Cafés und Restaurants. Gerade abends, wenn die Sonne langsam untergeht, ist dieses Ambiente sehr romantisch.
Falls es im Sommer mal zu heiß wird, finden Sie in den Gärten des Jardin Romieu ein schattiges Fleckchen. Sie erreichen die Gärten über die Treppe vom Hafen. Von dort aus ist es auch nicht weit zum Place St.-Nicolas, um den die schönsten Einkaufsstraßen liegen, z. B. die Rue Napoléon.
Wahrzeichen von Bastia und eine bekannte Sehenswürdigkeiten auf Korsika ist übrigens die Kathedrale St. Jean-Baptiste. Sie thront über der Stadt und ist von überall aus zu sehen.
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