Jeden Tag dasselbe Bild rund um den Kölner Dom: Hunderte schaulustiger Touristen strömen in Scharen auf die riesige Kathedrale zu, um sie aus jedem erdenklichen Blickwinkel zu fotografieren und ihr prunkvolles Innenleben zu bewundern. Danach geht das Standard-Touriprogramm meist weiter mit Brauhausbesichtigung, Rheinspaziergang und Co. Dabei gibt es in der Rheinmetropole doch soooo viel mehr zu sehen! Und ob Sie nun selbst schon länger in Köln leben oder mit Ihrem Besuch nicht immer nur die üblichen Programmpunkte abklappern möchten – ein bisschen Abwechslung abseits der typischen Must-sees wertet jeden Köln-Städtetrip auf. Wetten, Sie kennen auch noch nicht jeden der Kölner Lieblingsorte, die wir Ihnen hier vorstellen?
1. Goldene Kammer in St. Ursula: Wände aus Knochen
Ein bisschen Gruselstimmung gefällig? Die Goldene Kammer der Kölner Ursulakirche könnte man auch gut als „Knochenkammer“ bezeichnen. Hier liegen nämlich neben zahlreichen Reliquien wie Schreinen, Büsten und goldverziertem Schmuck auch etliche Schädel und Gebeine aus vergangenen Zeiten. Angeblich handelt es sich um das größte Ossarium (Beinhaus) nördlich der Alpen.
Exkurs: Wer ist eigentlich diese Heilige Ursula?
Der Legende nach soll Ursula gemeinsam mit 11.000 Jungfrauen Köln von den Hunnen befreit haben, wobei alle Damen dafür den Märtyrertod starben. Seitdem wird Sie – neben den Heiligen drei Königen und dem Heiligen Gereon – als Stadtpatronin verehrt. Die elf Tropfen im Kölner Wappen symbolisieren angeblich Blutstropfen, die an den heldenhaften Tod von Ursula und ihren Begleiterinnen erinnern.
Die Schatzkammer, die 1643 von Johann von Crane und seiner Frau Verena Hegemihler gestiftet wurde, ist übrigens deshalb so reich gefüllt, weil man die Wertgegenstände gut vor den französischen Truppen versteckt hatte, die Ende des 18. Jahrhunderts in Köln einfielen.
- Adresse: Ursulaplatz 24, 50668 Köln
2. Merlê: die besten französischen Baguettes außerhalb Frankreichs
Baguette essen wie Gott in Frankreich? Das kann man im Kölner Stadtteil Lindenthal in der hübschen kleinen Bäckerei Merlê. Wir übertreiben nicht, wenn wir sagen, dass die Brote hier einfach himmlisch schmecken.
Das Geheimnis? Zum Backen der Baguettes wird ausschließlich das qualitativ hochwertige 65-er-Weizenmehl verwendet, das das französische Gütesiegel „Label Rouge“ trägt. Außerdem wird dem Teig viel Zeit zum Ruhen gelassen und liebevoll in Handarbeit geformt.
Die Liebe, die in jedem einzelnen Gebäck steckt, schmeckt man auch. Neben den traditonellen Baguettes gibt’s bei Merlê aber auch feinste Brote, butterweiche Croissants und Brioche, Tartes und die passenden Teesorten zum Gebäck.
- Adresse: Dürenerstr. 100, 50931 Köln
3. Tagediebe: liebevoll ausgesuchte Bücher und Co.
Mitten in der idyllischen Kölner Südstadt befindet sich dieser schnuckelige Laden, in dem sich alles um schöne Sachen zum Verschenken und Selberschenken dreht. Die Inhaberinnen Claudia Rockel und Corinne Wemmer haben sich mit der Eröffnung im Oktober 2011 einen großen Traum erfüllt, nachdem beide über 10 Jahre lang Leiterinnen einer Kunstbuchhandlung waren.
Heute ist „Tagediebe“ aus der Südstadt nicht mehr wegzudenken und eine der besten Anlaufstellen, wenn es um hübsches Design und ausgefallene stilvolle Geschenke geht. Ob illustrierte Kinderbücher, skandinavische Keramik, Papeterie, Taschen oder Spiele – hier bekommen Sie Dinge, die es nicht überall gibt. Hinzu kommt eine sehr gute und liebe Beratung.
- Adresse: Hirschgäßchen 1, 50678 Köln
4. Park an der Quentelstraße: Ruheoase mitten in der Südstadt
Bleiben wir in der Südstadt: Nur einen Katzensprung von Tagediebe entfernt liegt eine grüne Oase, die man eher nur durch Zufall entdeckt, da sie nicht einmal bei Google Maps als Grünfläche angezeigt wird. Mit Blick auf die wunderschönen Altbauten der Quentelstraße kann man hier in aller Ruhe entspannen, Tischtennis spielen oder einfach nur auf dem grünen Wiesenhügel liegen.
5. Café Vreiheit: eine Mülheimer Institution
Auch auf der Schäl Sick, wie die rechte Rheinseite auf Kölsch heißt, gibt es viele tolle Plätze und Locations. Besonders hübsch ist es rund um die Mülheimer Freiheit am Rhein. Dort liegt auch das Café Vreiheit, das sich nicht nur bei den Veedelsbewohnern großer Beliebtheit erfreut.
Bei Küchenchef Jörg Gruneberg kommen nur die besten Zutaten auf den Teller, denn hier wird BIO groß geschrieben – ob beim Fleisch, bei den Molkereiprodukten oder beim Gemüse. Jede Woche gibt es eine neue kreative Karte, auf der nicht nur fleischige Kreationen wie „Scaloppine e vino bianco mit Gnocchi-Bohnenpfanne“, sondern auch vegetarische und vegane Gerichte wie „Gebratene Erdnuss-Hirsesticks mit Ratatouille“ stehen.
Sehr zu empfehlen ist übrigens auch der Brunch, der immer sonntags und an ausgewählten Feiertagen zwischen 10 und 14:30 Uhr stattfindet (Preis: 16,90 € pro Person). Dafür unbedingt frühzeitig reservieren!
- Adresse: Wallstraße 91, 51063 Köln
6. Il Gelato di Ferigo: höchste Eiscreme-Kunst
Die lange Schlange, die sich an sonnigen Tagen vor dem Il Gelato bildet und über etliche Meter die Straße entlangzieht, sagt schon alles: Das Eis in diesem Café ist heiß begehrt. Zu Recht! Denn hier geht Qualität vor: Milch von Kühen aus kontrollierter Haltung, frische natürliche Zutaten aus ökologischem Anbau – das alles schlägt sich natürlich im Geschmack nieder und so ist das Eis hier besonders cremig und aromatisch.
Das Fruchtsorbet schmeckt intensiv nach der jeweiligen Frucht und das Milcheis ist einfach zum Dahinschmelzen. Eine Besonderheit bei Il Gelato di Ferigo sind außerdem die außergewöhnlichen Sorten, die sich Chef Giacomo einfallen lässt, so z. B. Mohn-Marzipan, Ricotta-Sesam-Honig, Rose-Cashewnuss, Senf-Crema und und und. Aber keine Sorge, Klassiker wie Erdbeere, Vanille und Schokolade gibt es hier natürlich auch.
- Adresse: Goltsteinstr. 32, 50968 Köln
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