Was kann man auf Sylt machen? Hier sind 8 Orte, die man gesehen haben muss.

von Julia
Blick aus dem Auto auf die Dünen auf Sylt

Es ist offiziell: Die britische Tageszeitung Times hat Sylt – unter anderen weltweiten Reisezielen – zu den schönsten Orten der Welt gewählt. Grund genug, der Insel im Norden von Deutschland einmal einen Besuch abzustatten. Aber was kann man auf Sylt machen? Was sollte man unbedingt gesehen haben? Und wie bewegt man sich am besten von Ort zu Ort? Wir verraten Ihnen, welche acht Sehenswürdigkeiten es uns besonders angetan haben und welche Orte auch mit Kindern und bei Regenwetter interessant sind.

Eins vorweg: Auf Sylt brauchen Sie nicht zwingend ein Auto, auch mit dem Fahrrad kommt man gut auf der Insel voran. Gerade an Regentagen oder mit Kindern kann es aber Sinn ergeben, einen Mietwagen für Tagesausflüge zu nutzen. Das geht wesentlich schneller und ist bequemer. Vom nördlichsten Zipfel der Insel sind es zum Beispiel gerade einmal 37 Kilometer bis ganz in den Süden. Das entspricht etwa 45 Minuten Fahrzeit. Ziemlich entspannt, oder?

In Westerland gibt es Mietstationen direkt am Flughafen oder in der Innenstadt. Unser Tipp: Optimalerweise schon Zuhause Preise vergleichen und online oder per App buchen. Das ist meist günstiger und garantiert, dass es die gewünschte Mietwagenklasse noch gibt.

Mietwagen auf Sylt finden

Gut zu wissen: Viele Mietwagen sind auf Fähren nicht versichert. Das gilt auch für den Autozug, der zwischen Sylt und dem Festland verkehrt. Ein Blick in die Mietbedingungen lohnt sich allerdings, denn es gibt durchaus Angebote, mit denen man auf Fähren oder Autozügen versichert ist. Im Zweifel aber beim Vermieter nachfragen. In jedem Fall müssen Sie die Fährfahrt bei der Buchung anmelden.

Anreise nach Sylt
Für viele geht es ab Niebüll mit dem Autozug nach Sylt (Hin- und Rückfahrt 112 €, 35 Min. Fahrt). Wer ohne Auto auf die Insel gelangen möchte, kann mit den Personenschiffen ab Cuxhaven anreisen (ab 73 €). Sie haben sogar die Möglichkeit mit dem Flieger nach Sylt zu reisen. Westerland hat einen Flughafen, wo man auch direkt den Mietwagen abholen kann.

 

Was kann man auf Sylt machen?

Rantumbecken, Rantum, Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, Deutschland

Morsum-Kliff, Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, 25980, Deutschland

Uwe-Düne, Kampen (Sylt), Landschaft Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, 25999, Deutschland

Braderuper Heide, Braderup, Wenningstedt-Braderup (Sylt), Landschaft Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, Deutschland

Hörnum (Sylt), Landschaft Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, 25997, Deutschland

Keitum, Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, 25980, Deutschland

List auf Sylt, Landschaft Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, 25992, Deutschland

Ellenbogen, List auf Sylt, Landschaft Sylt, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, 25992, Deutschland


 
In Westerland angekommen, geht es schnurstracks zum Mietwagen und von dort aus zur Ferienwohnung oder zum Hotel. Der Stadt sollten Sie früher oder später aber nochmal einen Besuch abstatten: Obwohl es hier trubelig zugeht, eignet sich die Inselhauptstadt wunderbar zum Bummeln. Bei schlechtem Wetter ist das Sylt-Aquarium der perfekte Ort für einen verregneten Nachmittag mit Kindern. In dem zoologischen Garten erfährt man alles über Fische aus der Nordsee und tropische Fische aus Korallenriffen.

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Lesetipp: Auf welche Nordseeinseln darf man mit dem Auto fahren?

1. Den nördlichsten Punkt Deutschlands besuchen

Leuchtturm in den Dünen am Ellenbogen auf Sylt

Der nördlichste Zipfel auf Sylt ist besonders schön © artfocus - stock.adobe.com


Die lang gestreckte Halbinsel am nördlichsten Zipfel auf Sylt wird auch als Ellenbogen bezeichnet und ist der wohl atmosphärischste Punkt auf der ganzen Insel. Wenn hier am Abend die Sonne untergeht und man auf die Leuchttürme von List blickt, fühlt man sich fast wie am Ende der Welt. Am Ende der Welt sind Sie hier zwar nicht, aber dafür am nördlichsten Punkt Deutschlands.

Halten Sie unbedingt Ausschau nach den niedlichen Schafen, die sich auf dem Ellenbogen tummeln. Die Tiere haben hier jede Menge Freilauf, denn Zäune gibt es nicht. Ab und zu verirren sich die Tiere auch mal auf die Straße, also vorausschauend fahren! Ein ungeschriebenes Gesetz auf Sylt lautet nämlich: Schafe haben Vorfahrt!

Parken-Tipp
Gut zu wissen: Für die Straße, die zum nördlichsten Zipfel auf Sylt führt, werden 6 Euro Mautgebühr fällig. Der Parkplatz Nummer 11 (die Hinweistafel ist etwas versteckt) liegt am günstigsten, wenn man nur einen kurzen Fußweg durch die Dünen in Angriff nehmen möchte.

 

2. Eine Wattwanderung in List machen

Frau macht eine Wattwanderung bei Sonnenuntergang

Eine Wattwanderung ist an der Nordsee ein absolutes Muss © smile-design - stock.adobe.com


Die Gemeinde List befindet sich direkt unterhalb des Ellenbogens im Norden auf Sylt und gehört zu den beliebtesten Orten auf der Insel. Kein Wunder: Hier kann man locker einen ganzen Tag vertrödeln – zum Beispiel am bekannten Weststrand. Der Sandstrand gehört zu den schönsten Stränden in Deutschland und ist stolze 40 Kilometer lang.

Den ganzen Tag am Strand zu verbringen wäre aber zu schade: Schließlich gehört List zu den vielen Orten auf Sylt, von denen aus man den Nationalpark Wattenmeer besuchen kann. Das Erlebniszentrum Naturgewalten bietet zweistündige Führungen an, die nicht nur für Kinder, sondern auch Erwachsene ein absolutes Erlebnis sind. Gummistiefel können Sie für vier Euro ausleihen, Tickets gibt es auf www.list-sylt.de. (In der Hauptsaison unbedingt vorbuchen!)

Aber in List kann man noch viel mehr machen, zum Beispiel:

  • die 30 Meter hohe Wanderdüne besteigen, die in einem Jahr bis zu zehn Meter wandern
  • es sich in der Strandsauna gutgehen lassen und anschließend direkt ins Meer springen
  • auf der Sonnenterrasse der Lister Austernperle das Meeresrauschen und bestes Essen genießen
  • sich auf dem GOSCH Fischmarkt am Lister Hafen durch Fisch und Meeresfrüchte probieren

Tipp bei Regen
Was kann man auf Sylt machen, wenn es regnet? Das Erlebniszentrum Naturgewalten bietet nicht nur Wattwanderungen an, sondern auch eine sehr interessante Naturausstellung. Hier lernt man alles über die Vielfalt, Dynamik und Schönheit der Meere. Auch für Kids ist die Ausstellung interessant.

 

3. Die höchste Erhebung der Insel besteigen

Abendstunden am Roten Kliff mit Strand auf Sylt

Die Uwe-Düne befindet sich direkt am Roten Kliff © blende40 - stock.adobe.com


Neben den Wanderdünen in List gibt es eine noch höhere Erhebung auf Sylt: Die Uwe-Düne in Kampen misst stolze 52 Meter und bietet einen fantastischen Ausblick über die gesamte Insel. Bei gutem Wetter reicht der Blick sogar bis rüber nach Dänemark. Benannt wurde der höchste natürliche Punkt Sylts nach dem Juristen, Regierungsbeamten und Freiheitskämpfer Uwe Jens Lornsen.

Und was kann man danach auf Sylt machen? Unser Tipp: am Roten Kliff einen Strandkorb mieten und den Sonnenuntergang genießen. Wenn die untergehende Sonne die Felsen in ein leuchtendes Rot taucht, ist das einfach der perfekte Abschluss des Tages.

4. Die größte Heidefläche Schleswig-Holsteins erwandern

Weg durch Braderuper Heide auf Sylt zur Zeit der Heideblüte

In den späten Sommermonaten blüht es in der Braderuper Heide besonders schön © Thorsten Schier - stock.adobe.com


Was kann man auf Sylt unternehmen, wenn man gerne wandern geht?

Ganz einfach: Die größte Heidefläche Schleswig-Holsteins ist der perfekte Ort auf Sylt für einen Wanderausflug. Hier gibt es gleich mehrere Wandertouren für alle Fitnesslevel. Besonders schön ist der 13 Kilometer lange Rundweg, der am Strand von Wenningstedt startet und (am Roten Kliff vorbei) über die Heidelandschaft bis nach Braderup führt. Von dort aus geht es wieder zurück nach Wenningstedt. Je nach Geschwindigkeit und Pausen sind Sie rund vier bis fünf Stunden unterwegs.

Wenn Sie eher auf der Suche nach einem entspannten Spaziergang sind, ist der 6 Kilometer lange Rundweg von Wenningstedt-Braderup aus perfekt. Es geht an der Sylter Ostküste entlang und danach schnurstracks über Treppen durch die Heide. Zum Einkehren empfehlen wir die Kupferkanne in Kampen, die eine echte Institution auf Sylt ist. Das Künstlerlokal gibt es schon seit den 1950-er Jahren. Unbedingt den hausgerösteten Kaffee und den Kuchen aus der Backstube probieren!

5. Alte Friesenhäuser und Cafés in Keitum besuchen

Friesenhaus in Keitum auf Sylt mit Blumen und einem blauen Zaun

Die alten Friesenhäuser in Keitum prägen das Stadtbild © Blickfang - stock.adobe.com


Keitum gehört ohne Frage zu den schönsten Orten auf Sylt und ist überschaubarer und charmanter als das große Westerland. Alte Friesenhäuser mit Reetdächern erwecken fast den Eindruck als würde man sich in einem Freilichtmuseum befinden. Am liebsten würde man in jedem der kleinen Cafés und Shops Halt machen und stundenlang durch das Städtchen spazieren. Viele Häuser stammen aus dem 18. Jahrhundert und erzählen von einer Zeit als der Walfang noch Haupterwerbsquelle auf der Insel war.

6. Das älteste Naturschutzgebiet der Insel bestaunen

Die Felsklippen in rostbrrot und weiß an Morsum-Kliff

Bei diesem Wetter wirkt Morsum-Kliff wie ein anderer Planet © Martina Berg - stock.adobe.com


Das Morsum-Kliff im Osten von Sylt gehört zu den ältesten Naturschutzgebieten in Schleswig-Holstein, ist aber ein echter Geheimtipp. Viele lassen das Gebiet im Südosten nämlich links liegen. Selbst während der Hochsaison geht es hier viel ruhiger zu als auf der restlichen Insel. Das Kliff gehört zu dem gleichnamigen Dorf, das ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ist. Hier findet man Läden für den täglichen Bedarf und kann in alten Friesenhäusern nächtigen.

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Lesetipp: Was muss man in Deutschland gesehen haben?

Und auch aus anderen Gründen ist das Morsum Kliff unglaublich interessant: Es besteht aus bis zu acht Millionen Jahre alten Erdschichten, also können Sie hier Gestein aus einer voreiszeitlichen Epoche bewundern. Am Parkplatz Nösistich startet ein schöner und einfacher Rundwanderweg durch das Naturschutzgebiet.

7. Eine Radtour rund um das Rantumbecken machen

Vögel auf dem Wasser im Rantumbecken auf Sylt

Im Rantumbecken können Sie das ganze Jahr über Vögel beobachten © Wabner-Andrea - stock.adobe.com


Und noch ein Naturschutzgebiet auf Sylt hat es uns angetan: Das Rantumbecken ist ein Traum für alle, die gerne Vögel beobachten. Hier brüten mehr als 30 See- und Wasservogelarten; es werden sogar vogelkundliche Führungen angeboten. Rund zehntausend Vögel tummeln sich auf dem ehemaligen Wasserflugplatz. Der rund 9 Kilometer lange Deichrundweg führt einmal um die offene Salzwasserfläche und lässt sich wunderbar mit dem Rad, aber auch zu Fuß erkunden.

8. Das Auenland von Sylt besuchen

Reetdachhäuser in den Dünen auf der Insel Sylt

Die Kersig-Siedlung wird auch gerne als Auenland bezeichnet © eyetronic - stock.adobe.com


Was kann man sonst noch auf Sylt machen? An den südlichsten Zipfel der Insel fahren! Da liegt nämlich Hörnum-Odde. Den rot-weißen Leuchtturm kennen Sie bestimmt von dem ein oder anderen Foto. Ganz in der Nähe befindet sich aber noch ein ganz besonderer Ort: In der Kersig-Siedlung verstecken sich lauter kleine runde Reetdach-Häuser mitten in den Dünen. Hier ist es so idyllisch, dass die Siedlung gerne auch als Auenland oder Schlumpfenhausen von Sylt bezeichnet wird. Mit etwas Glück darf man in den hyggeligen Häusern sogar übernachten. Halten Sie mal auf den gängigen Vergleichsplattformen die Augen offen.

Aber auch für einen Spaziergang lohnt sich ein Besuch der Siedlung. Vom Parkplatz am Strandweg aus führt ein geschwungener Weg rauf zu einem Restaurant und dann über einen schmalen Pfad in die Siedlung. Da die Siedlung leicht erhöht liegt, haben Sie von hier aus einen fantastischen Blick über den Süden von Sylt.

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Lesetipp: Die deutschen Nordseeinseln im Check

Na, haben wir noch einen Ort vergessen? Was sollte man Ihrer Meinung nach noch auf Sylt gesehen oder gemacht haben? Lassen Sie uns gerne Ihren Geheimtipp in den Kommentaren da.

Titelbildquelle: #296296258 | Urheber: © sebra – stock.adobe.com

Julia

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