Der Freistaat Thüringen gehört zwar zu den kleinsten Bundesländern, beherbergt aber eine Fülle an namhaften Kulturstätten. Die berühmte Wartburg bei Eisenach ist nur eine von mehreren UNESCO-Weltkulturstätten in der Region. Doch auch für Wanderer und Naturverbundene, Abenteuerlustige und Sternengucker hat das Bundesland einiges zu bieten. Wir zeigen Ihnen die besten Ausflugsziele in Thüringen für einen abwechslungsreichen Tag.
1. Wartburg in Eisenach: ein Ausflugsziel, in dem Thüringens Geschichte lebendig wird
Seit 1.000 Jahren schreibt die berühmte Wartburg bei Eisenach Geschichte. Als erste deutsche Burg trägt sie den Titel Weltkulturerbe der UNESCO. Sie war Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse, Wohnort der später heiliggesprochenen Elisabeth von Thüringen, Wirkungsort des Reformators Martin Luther und Gelegenheitsdomizil Johann Wolfgang von Goethes. Auch heute noch finden im reich geschmückten Festsaal der Burg Konzerte statt. Darüber hinaus begeistert die Burg ihre Besucher mit einer gigantischen Kunstsammlung, zu der Exponate aus acht Jahrhunderten zählen.
Bei einer Führung durch die herrschaftlichen Räume erwarten Sie Gemälde von Lucas Cranach, kunstvoll ausgestattete Bilderteppiche, Mobiliar und Kunsthandwerk der Renaissance und viele weitere seltene Schätze. Im Winter erstrahlen die alten Gemäuer der Wartburg in besonderem Glanz. Dann eröffnet der jährlich stattfindende Weihnachtsmarkt und verwandelt die graue Burg in eine bunte Lichterwelt.
2. Zeiss-Planetarium in Jena: wo Sie nach den Sternen greifen können
Ebenfalls für schlechtes Wetter geeignet ist ein Besuch dieses Ausflugsziels in Thüringen. Das Zeiss-Planetariums in Jena ist das älteste Planetarium der Welt und besteht seit dem Jahr 1926. Die Technik stammt mittlerweile natürlich aus dem 21. Jahrhundert und garantiert für einen Sternenhimmel, mit dem allenfalls der Nachthimmel der Sahara mithalten kann. Machen Sie es sich gemütlich in einem der bequemen Sessel, lehnen Sie sich entspannt zurück und genießen Sie die Reise durch Galaxien, Sterne und Planeten.
Werfen Sie auch einen Blick auf das Veranstaltungsprogramm. Regelmäßig werden die Ganzkuppelprojektionen von Live-Vorträgen, Hörabenden, Lasershows oder Musikdarbietungen begleitet. Lassen Sie sich zum Beispiel an Bord einer Raumstation beamen, starten Sie einen rasanten Flug durch das Universum oder begleiten Sie zusammen mit Ihren Kindern die Figur „Kiki“ in das Reich des himmlischen Direktors.
3. Egapark in Erfurt: schöner als der Garten Eden
Eines der actionreicheren Ausflugsziele in Thüringen ist der Egapark in Erfurt. Im 35.000 qm großen Freizeitbereich mit diversen Spielplätzen, Spiel- und Sportgeräten sowie einem Kinderbauernhof kommen vor allem kleine Ausflügler auf ihre Kosten. Naturliebhaber schlendern durch die elf Themengärten, neun Freilandschauen, fünf Pflanzenschauhäuser und immer wieder wechselnden Themenausstellungen. Wir empfehlen auch einen Aufstieg auf den Aussichtsturm. Von dort aus gewinnen Sie einen guten Überblick über die Aufteilung der riesigen Parkanlage. Wer seine visuellen Eindrücke im Anschluss wissenschaftlich untermauern möchte, stattet dem Deutschen Gartenbau-Museum noch einen Besuch ab. Hier begegnen Sie auf 1.500 qm allen Facetten des Gartenbaus.
4. Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich: hoch über den Baumwipfeln
In luftiger Höhe wandern und gleichzeitig etwas über die thüringische Fauna lernen – das können Sie bei einem Besuch des Baumkronenpfads im Nationalpark Hainich. Auf den ersten Blick mag das einheitliche Grün des Nationalparks unspektakulär wirken. Er birgt aber eine stille Attraktion, die sogar zur exklusiven Familie der UNESCO-Weltnaturstätten zählt: Nur hier wachsen die letzten übriggebliebenen Reste der ehemals weit ausgedehnten Buchenwälder Mitteleuropas. Die hier ansässige Rotbuche ist so selten wie die Bewohner des ausgedehnten Waldgebietes. Zahlreiche seltene Tierarten nennen den Nationalpark Hainich ihr Zuhause.
Der Baumkronenpfad schlängelt sich auf einer Länge von 530 m über die Wipfel verschiedener Baumarten. Sie können den Pfad entweder auf eigene Faust erkunden oder Sie nehmen an einer Führung teil. Die Ranger und zum Teil ehrenamtlich engagierten Parkführer verfügen über geballtes Baumkronenwissen und haben so einiges Überraschendes zu berichten über das Leben im Laubwald. Sehr zu empfehlen! Sind Sie allein unterwegs, werfen Sie auch einen Blick auf die Schautafeln, die über die Tiere im Wald informieren.
5. Barbarossahöhle im Kyffhäusergebirge in Rottleben: Abtauchen in faszinierende Höhlenwelten
Kontrastprogramm Barbarossahöhle: Von den Baumkronen geht es jetzt tief unter die Erde in eines der tiefsten Ausflugsziele in Thüringen. Die sagenumwobene Höhle am Karstwanderweg erstreckt sich über 13.000 qm und beherbergt mehrere Hohlräume, Grotten und Seen. Sie ist eine von weltweit nur zwei Schauhöhlen, die in Anhydritgestein entstanden sind. Spektakuläre und bizarre Steingebilde schmücken die Wände und Decken der Höhle aus. Sie entstehen durch die Umwandlung von Anhydrit in Gips durch Wasseraufnahme. Infolgedessen löst sich die Gesteinsoberfläche auf und lässt das eigentlich starre Gestein wie heruntergerissene Tapeten von der Decke hängen. Teils sind die herabhängenden Gipstapeten bis zu einem Meter lang.
Darüber hinaus warten auf Sie der Empfangssaal mit einer Höhe von sieben Metern, die Kristallkammer, der Tanzsaal und die Alabasteraugen, kreisrunde weiße Formen im Gestein aus reinstem Gips. Eine Besichtigung dieses Ausflugsziels in Thüringen ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Sie beginnen immer zur vollen Stunde und dauern rund 50 bis 60 Minuten.
In der Höhle herrscht das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 9° C. Achten Sie auch in den Sommermonaten auf entsprechend warme Kleidung.
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